[wos] Fwd: <nettime> "Content Flatrate" and the Social Democracy of the Digital Commons

Felix Stalder felix at openflows.org
Wed Jul 21 16:47:37 CEST 2004


On Wednesday 21 July 2004 11:31, Armin Medosch wrote:

> genau. im sinne von 'nicht polemisch' moechte ich meine zwei cents
> beitragen. also ich finde die alternativen kompensationssysteme ja
> nicht so gut. ich schlage vor, nochmal etwas abstand zu nehmen
> und zu fragen, worum es eigentlich geht. dabei interessiert mich
> mehr die perspektive des kuenstlers oder autors oder welcher form
> auch immer von kulturproduzentinnen. meiner meinung nach geht es
> um drei dinge:
> a) recht/moeglichkeit auf zugang (zu texten, zu bildern, etc)
> b) recht/moeglichkeit zur umbearbeitung, zitat, auszugsweise etc.
> c) recht/moeglichkeit in umlauf zu bringen

Die drei Punkte sind alles rechtliche Fragen und eigentlich mit der GPL, oder 
mit CreativeCommons ShareAlike Lizenzen gut abgedeckt. Ich denke, es ist aber 
wichtig, dass wir uns nicht die (verengte) Sichtweise der Lawyers zu eigen 
machen, sondern uns durchaus auch noch ein paar Gedanken machen, wie das 
ganze -- aus der Sicht der 'unabhaengigen Produzenten' -- denn auch 
oekonomisch oder sozial aussehen koennte. 

Ich sehe nicht wirklich ein, wieso Kulturproduktion irgendwie ausserhalb des 
Oekonomischen stattfinden soll. 

Freie Software, als Entwicklungsmodel, ist nicht wirklich auf andere Bereiche 
uebertragbar.

Natuerlich koennte man argumentieren, dass das soziale/oekonomische Modell 
emergent herausbilden wuerde, auf Grundlage der obengenannten Freoiheiten. 
Ich glaube aber dass, wir im Moment nicht die Zeit haben, im Freiraum ewig 
herumzuexperimentieren, denn im Moment gibt es nicht zu unterschaetzende 
Versuche, diesen Freiraum wieder zu schliessen und mit Zuckerbrot und Peitsch 
Apple iTunes (und aehnliches) als das Model des digitalen Vertriebs zu 
etablieren.

Ich sage damit nicht, dass die Flatrate das perfekte Model ist, aber sie 
versucht immerhin, die oekonomische Relevanz von Kulturproduktion 
anzusprechen und so zu organisieren, dass ein freier Zugang zu Kultur 
moeglich sein kann.

Felix

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