[wos] Fwd: <nettime> "Content Flatrate" and the Social
Democracy of the Digital Commons
Armin Medosch
armin at easynet.co.uk
Wed Jul 21 11:31:46 CEST 2004
On 16 Jul 04, at 22:09, thomas thaler wrote:
> ich halte die diskussion die sich an den alternativen kompensationssystemen
> festmacht für sehr wichtig und fruchtbringend. schon wäre wenn sie etwas
> faktenorientierter geführt werden könnte. (dann wäre der manchmal etwas
> polemische ton vielleicht auch nicht nötig)
genau. im sinne von 'nicht polemisch' moechte ich meine zwei cents
beitragen. also ich finde die alternativen kompensationssysteme ja
nicht so gut. ich schlage vor, nochmal etwas abstand zu nehmen
und zu fragen, worum es eigentlich geht. dabei interessiert mich
mehr die perspektive des kuenstlers oder autors oder welcher form
auch immer von kulturproduzentinnen. meiner meinung nach geht es
um drei dinge:
a) recht/moeglichkeit auf zugang (zu texten, zu bildern, etc)
b) recht/moeglichkeit zur umbearbeitung, zitat, auszugsweise etc.
c) recht/moeglichkeit in umlauf zu bringen
in dieser hinsicht waere es schoen mal eine internationale studie zu
haben, die feststellt, wo in verschiedenen laendern denn eigentlich
die hindernisse fuer eine freie kulturelle produktion sind, wo diese
kette empfindlich gestoert wird. denn das, die frie kulturelle
produktion, ist die ebene, auf der ich finde, dass die diskussion
gefuehrt werden sollte. die vorstellung, dass es produzenten gibt, auf
der einen seite, und konsumenten auf der anderen, die vor allem
'herunterladen' wollen, sollten nicht das leitbild der diskussion sein,
denn dann sind wir im fahrwasser des konsum-schemas
(konsumenten sollen ruhig zahlen). es geht darum, dieses schema
aufzubrechen. wenn klar ist, welche hindernisse der kulturellen,
geistigen, intellektuellen, was auch immer produktion im wege
stehen, dann muesste man ueberlegen, ob es reformierbar ist oder
ob man nicht besser auf die grundlegende abschaffung des
copyrights in derzeitiger form hinarbeiten sollte. copyright als anreiz
oder blockade ist/war immer schon, denke ich, der angelpunkt. wie
man dann immer noch geld verdienen kann, ist dann eine andere
frage, aber eines kann ich sagen, mit dem schreiben von buechern
und semi-theoretischen texten verdient man ganz gewiss keines,
also sicher nicht vom verkauf solcher schreibwaren.
gruss
armin
> wichtig wäre es zu einer gemeinsamen oder gemeinsameren einschätzung zu
> kommen welchen einfluss die breite einführung von drm, die weltweite
> etablierung des creative commons lizenzsystems, und die tatsächliche
> einführung eines realen online pauschalvergütungssystem hätten.
>
> vielleicht kann man für herbst eine kleine wos-veranstaltung organisieren um
> dieser gemeinsamen einschätzung ein stück näher zu kommen?
>
> lg thomas
>
>
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