[rohrpost] Den Differenzen nachspueren (auf nach Kassel, selber
gucken!) schon getan
faustomaijstral at aol.de
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Die Jun 19 17:28:02 CEST 2007
Lieber Andreas,
methodisch, würde ich sagen, reicht mir beim Mohnfeld wohl analoges
Werkzeug, denn das Rechteck des traditionellen Bildes kann auch als
Zitat des EuroKunstgeschichte-Norm-Bildrahmens reichen. Klar kommen dann
auch wieder die Überlappungen auch zum Bewegtbildcontainer ins
Gespräch... aber da ich noch nichts gesehen habe, lasse ich mal das deuteln.
Andreas Broeckmann schrieb:
> ja, aber dann guck dir doch die kritik, scharf oder nicht, noch einmal
Also ich habe ein zwiegespaltenes Verhältnis zu der von mir bisher
wahrgenommenen Berichterstattung. Mir ist ja noch keine wirklich böse
Kritik untergekommen. Liegt aber auch daran, dass ich zur Zeit einen
eingeschränkten Medienkonsum habe. Was habe ich bisher gelesen: Zu mehr
als ein wenig Web, Radio und der FAZ-Tagesnahrung bin ich nicht
gekommen. Habe ne Zeit quergelesen sowie ein paar FR-Ausgaben.
Es gibt aber recht seltsame Volten (passt zwar jetzt nicht so ganz, aber
ich find's schräg): Die sagenhafte ART, deren großartiger Chef im
Editorial der jüngsten Ausgabe schreibt: von "Elogen" (über Rauterberg,
Zeit) und "skeptisch" (über Maak, FAZ), und er lässt sich zu dem
herrlichen Satz hinreißen: "So preist der Laudator, so höhnt der
Oberlehrer ..." (Bezug auf Vorberichterstattung) Absatz: "Wir haben
versucht, genau das nicht zu tun. *Wir setzen auf Fakten, nicht auf
vorgefasste Meinungen*..." Dieses Fazit ist zwar höchstens halbwahr,
aber macht ja nichts. Der Maak-Artikel war gerade nicht so entwürdigend
und verletzend und besserwisserisch, wie es Herr Sommer herbeischreibt.
Schön dann noch ein Blick ins Inhaltvz.:
"Roter Faden - die wichtigsten Künstler im Überblick" (Vorab natürlich.
Irgendwann muss man so etwas ja produzieren, damit's zur Vernissage auf
dem Tisch liegt).
Das ist natürlich sehr selbstbewusst. Leider habe ich hier
ausgeschnitten, dass Sommer in seinem lustigen Text gerade darauf zielt,
Orientierungen anzubieten, vor allem aber das Urteil beim Besucher zu
belassen will, sich geradezu dazu verpflichtet. Aber die Ordnungshoheit
will er dann wohl doch noch für sein Magazin behalten.
Einen weiteren Aspekt sprichst Du an, den der Homogenisierung in der
Berichterstattung:
> die drei arbeiten von peter friedl, oder ueber die arbeiten von tanaka
Friedl ist übrigens immer dabei gewesen. Wirklich in jeder Rezension.
Den kann man ja auch nicht aussparen. Aber eben nur eine Arbeit von ihm.
Du musst schon Platz bekommen, um in der Berichterstattung auch
dasjenige zu präsentieren und beschreiben zu können, was vielleicht
nicht den Fokus der Anderen auf sich zieht. Und da hängen alle Medien in
ihren Mechanismen: Ihre Selektionsmechanismen sind ausgemacht. Warum ist
die Giraffe dauernd im Bild? Da kann ich Dir nur Recht geben, dass es
manchmal unbefriedigend ist, wenn alle dasselbe zeigen und manches
einfach unter den Teppich gekehrt wird und dem Leser eben nicht die
Vielfalt angeboten wird. Aber ich glaube, dass man gegen diese
Homogenisierungstendenz niemals ankommt. Außer im Netz vielleicht.
Ansonsten funktioniert das wie in einem Agenturbericht: Das Wichtigste
zuerst. Je nach Platz von unten her wegkürzen :-)
Viele Grüße
Matthias
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