[rohrpost] Newsletter | Der Hörgang Dobbenviertel von Christian Gude

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Di Jun 20 15:27:55 CEST 2023


Newsletter | Der Hörgang Dobbenviertel von Christian Gude 
  
 Liebe Freundinnen und Freunde des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst, 
  
 sehr herzlich möchten wir Sie zu folgender Veranstaltung einladen. 
  
 Der Hörgang Dobbenviertel von Christian Gude 
  
 Seit nunmehr fast genau zehn Jahren gibt es die Hörgänge Oldenburg, Hörspiele für Spaziergängerinnen und Spaziergänger im und für den öffentlichen Raum der Stadt. Das Edith-Russ-Haus für Medienkunst war von Beginn an institutioneller Partner dieses Projektes. 
  
 In den vergangenen Jahren sind im Rahmen dieses Projektes bisher sieben begehbare Hörspiele mit einer Länge zwischen 20 und 47 Minuten entstanden, in denen mit den unterschiedlichsten Wahrnehmungen direkt vor Ort gespielt wird. Die Inhalte des Hörspiels vermischen sich mit dem Alltag, den tatsächlichen Bildern und Klängen vor Ort. Auf diese Weise erlebt die hörende Person im Zentrum der „akustischen Bühne“ die verschiedenen (tatsächlichen und auch möglichen) Schichten des jeweiligen Ortes besonders intensiv. Immer ging und geht es bei den Hörgängen auch um eine Erweiterung, ein Experimentieren mit der Form des Hörspiels - fernab des Mediums Radio mit seinen festen Sendeterminen. 
  
 Angeregt durch die Themen der Ausstellung black dogs and red forests im Edith-Russ-Haus für Medienkunst vom 27.10.2022 bis 8.1.2023 ist nun ein weiteres, achtes Hörspiel entstanden. Mit dem Hörgang Dobbenviertel erscheint damit eine akustische Arbeit zu einem sehr interessanten und vor allem vielschichtigen Teil Oldenburgs. 
  
 
Das Dobbenviertel ist als Stadtteil relativ jung und existiert als Wohngebiet und Lebensraum im Grunde genommen erst seit knapp 120 Jahren. Und auch wenn man es an einem normalen Wochentag zwischen den vielen gepflegten Gebäuden und den parkähnlichen Anlagen rund um den Dobbenteich zunächst nicht vermuten würde: Das Dobbenviertel ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem sehr „komplexen Raum“ mit vielen durcheinander und übereinander liegenden Geschichtslinien geworden. Als Hörgängerin und als Hörgänger folgt man einigen dieser „roten Fäden“, wird mit zahlreichen Fundstücken konfrontiert und versucht erste Einordnungen und Sortierungen. Im Zentrum dieser Geschichten, die sich mit grundlegenden imperialen Denkmustern beschäftigen, stehen zwei groß angelegte Pläne für das Dobbenviertel: Zum einen die Landesausstellung von 1905 mit dem sogenannten „Somali-Dorf“, einer verstörenden Zurschaustellung von schwarzen Menschen in der Tradition der „Menschenzoos“; zum anderen die Planungen für das nationalsozialistische „Gauforum Oldenburg“ von 1940, die das gesamte Dobbenviertel in einen architektonischen Monumentalkomplex verwandelt hätten, gegen die selbst die schon recht gewaltigen Gebäude des Landtags und Staatsministeriums wie Spielzeughäuser gewirkt hätten. 
  
 Dieser Hörgang Dobbenviertel ist in gleich mehrerlei Hinsicht besonders. Im Vergleich zu den vorangegangenen Hörspielen ist er mit 74 Minuten nicht nur wesentlich umfangreicher, er enthält erstmals auch Fotos und weiteres Bildmaterial. Bei der Konzeption und Produktion dieses Hörganges war eine Frage daher: Inwieweit kann ein Hörspiel (auch) sichtbar werden und dabei trotzdem Hörspiel bleiben? 
  
 Am 24. Juni, 17 Uhr, findet die Premiere des neuen Hörgangs zusammen mit dem Autor statt. Treffpunkt ist an der Ecke Hindenburgstraße / Lindenallee. Im Anschluss sind alle Besucher herzlich eingeladen, sich bei einer Erfrischung über das Gesehene und Gehörte auszutauschen. 
  
 Teilnehmer werden geben, sich den Hörgang vorab unter folgender Adresse auf Ihr Smartphone oder Tablet herunterzuladen und Kopfhörer mitzubringen: 
  
 http://oldenburg.hoergaenge.net/der-hoergang-dobbenviertel 
  
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 Katharinenstr. 23 
  
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