[rohrpost] Die Angst vor Veränderung

nicole pruckermayr nap at umlaeute.mur.at
Mon Sep 14 15:16:35 CEST 2015


...ich finds halt echt traurig.
ich schätzte diese liste für interessante beiträge zur kultur  
digitaler medien und netze in ein paar wenigen deutschsprachigen  
ländern.
bis vor kurzem dachte ich, hier ist es nicht so "tief" oder "seicht"  
oder wie auch immer man dieses gesäusle hier nennen mag.
wir leben im 21.jahrhundert. das kann nicht wahr sein, solche  
vorsintflutlichen ansätze hier durchgehen zu müssen.
wir schaffen uns schon auch unsere welt ein stück weit, so wie wir sie  
haben wollen.
wenn manuel, till, usw sich dazu entschieden haben im gut  
recherchierten vorgestern zu leben und zu denken, dann sollen sie es  
tun. interessant ist das aber nicht.




Quoting Manuel Bonik <manuel at nightacademy.net>:

>> erst mal wenn du ernst genimmen werden willst in einem Diskurs,  
>> dann solltest du auf " [...] Bullshit-Gehalt[...] " und ähnliche  
>> Hasssprache verzichten!
>
> bullshit ist keine Hasssprache, sondern spätestens seit Harry Frankfurts
> gleichnamigen Buch aus den 80ern ein einigermaßen gut definierter
> Begriff. Um mal Wikipedia zu zitieren:
>
> "Das vulgäre Wort Bullshit (wörtlich: „Bullenscheiße“) bezeichnet in der
> englischen Umgangssprache eine bestimmte Art von Gerede, das im Gestus
> oft prätentiös, inhaltlich aber leer ist. Am treffendsten lässt der
> Ausdruck sich mit dem neudeutschen Wort „Hohlsprech“ übersetzen,
> eingeschränkt auch mit Salbadern. Verwandten Wörtern wie Humbug, Unsinn,
> Blödsinn, Schwachsinn und Mumpitz fehlt im Deutschen die Konnotation des
> Anmaßenden. Auch der Ausdruck Geschwurbel weist in diese Richtung, hat
> aber eine zusätzliche Konnotation von Unverständlichkeit, die dem
> Begriff Bullshit nicht zu eigen ist."
> https://de.wikipedia.org/wiki/On_Bullshit
>
> Sokal/Bricmont, Carl Sagan ... - Der beste Text zum Thema stammt m.E.
> von Oswald Wiener: Humbug, in: Der Ficker, zweite Folge, Wien 2006.
>
>> und warum nicht den prozessual orientierten der Gegenwart und in  
>> dieser performativ / diskursiv im Rahmen des  
>> Hegemonialstreit-Systems permanent neu hergebrachten? - wohl, weil  
>> dann dein Beitrag zum Erhalt der Dynamik in deine Wunschzukunft  
>> größer werden muss, damit du nichts verlierst! oider?
>
> Ich versteh nicht. Kannst Du mal ein Beispiel geben?
>
>> > Aber dort, wo es ins Naturwissenschaftliche geht, wird es doch schnell
>> > lächerlich. Es gab auch mal Fächer wie Völkische Mathematik ...
>> es gibt aber keine Gendermathematik, du kannst Zahlen weiter so  
>> nenne wie du willst, sofern dir Niemand auf Ebene der Mathemtik  
>> widerspricht
>
> Nun ja, es gibt zum Beispiel solche Lehrpläne:
> http://www.gender-curricula.com/gender-curricula/gender-curricula-detailansicht/?uid=7&casegroup=all&cHash=1442229646
> Hat freilich in der Tat alles nichts mit eigentlicher Mathematik zu tun.
> Da trauen sich die Genderisten denn wohl doch (noch) nicht ran. In der
> Biologie scheinen sie es aber zu tun, wenn man Kutschera glauben darf,
> und sie wird sich (hoffentlich) wehren, sonst stehen da bald auch
> Kreationisten und Scientologen vor der Institutstür.
>
>> > Finde ich übrigens gut, wenn die Soziologie an Boden verliert. Das ist
>> > ja auch meistens Bullshit (wie ich spätestens überzeugt bin, seit ich
>> > das mal zwei Semester studieren musste).
>> Tja - ich verstehe schon es ist schlimm mal über den Tellerrand zu  
>> sehen. Mit 20 dachte ich auch ich werde gezwungen und das sei  
>> schlecht, weil im Soziologie Studienplan auch Psychologie,  
>> Nationalökonomie, Statistik, Mathematik, Sozial-und  
>> Wirtschaftsgeschichte und sogar BWL und Handelswissenschaften  
>> auftauchten - heute weiß ich dass ich nur Angst hatte mein kleines  
>> inneres Universum der Selbstgenügsamkeit köntte implodieren, was  
>> dann ja auch passiert ist, ohne, dass ich allerdings verloren hätte  
>> mehr als nur Dünkel und Überheblichkeit. Mehr noch es ist nun meine  
>> gängige Praxis zu versuchen Zugang zu den Thesen der  
>> "Andersdenkenden" zu bekommen, weil ich verstehen will und nur  
>> kann, wenn ich mich nicht in einen geistigen Recyclingzyklus  
>> einsperre.
>
> Statistik zum Beispiel gut, BWL zum Beispiel m.E. auch weitgehend
> Bullshit. Zweifelsohne gut, über manchen Tellerrand zu sehen bzw. erste
> Einblicke in solche Fächer zu kriegen, aber sowas könnte auch ein
> Studium Generale vermitteln. Warum brauche ich da Soziologie oder Gender
> Studies als Vehikel? Wo ist denn deren genuiner Erkenntnisbeitrag?
>
> Kommentare zu Folgendem ("Spraxchschwäche") erspare ich mir an dieser
> Stelle.
>
>> Weitergehend:
>>
>> Diese Auffassung von Wissenschaft, ist (zu) naturwissenschaftlich -  
>> im sozial und zumal im kulturwissenschaftlichen Kontext ist das  
>> Verhältnis von Forschungsfrager und Antwort doch dem Henne / Ei  
>> Theorem sehr nahe.
>>
>> vgl. Agnes Heller: http://sowiport.gesis.org/search/id/fis-bildung-3767
>>
>> Gendertheorie ist dahingehend Ideologie, als sie sich aus dem  
>> dualen Sexismus und dessen Abeltungen distanzierend, diesen  
>> kritisierend damit auseinandersetzt, wie sich Jahrtausende unter  
>> der Differenzthese und folgender Separation und sogar trenneder  
>> (ab)Qualifizierung sich entwickelnde Gesellschaften auf kulturell,  
>> sozial und materieller Ebene - <liste köennet weit länger werden> -  
>> material-politisch niederschlagen und zu Ungleichheit und wichtiger  
>> UNgerechtigkeit und Vorschub zu struktureller Benachteiligung und  
>> Ausbeutung auswachsen können.
>>
>> Weiteres Hintergrundtehorem wären die Arbeiten zu Ungleichheit /  
>> sozial und anders Konstruiert bzw. auch der Gattungsmensch als  
>> Folie der Prädestination, die in erster Linie Gottesgesellschaften  
>> und Schöpfungsgeschichten-Kulturen geschuldet ist.
>>
>> Man(n) muss gar nichts! In den postmodernen Wissenschaften und das  
>> ist gut so. Nicht umsonst haben selbst die "harten" -<  
>> maskulinisierten >- Naturwissenschaften abgestreift und nur die  
>> entwicklungsgeschichtlich nachhlaufenden -< Entwicklungtheorem der  
>> moderen Gesellschafts Theorien / vgl Koloniels vs Postkoloniale  
>> Zugänge zur Entwicklung zu gesellschaftlich - wirtschaftlicher  
>> Entwicklung >-
>>
>> Nebstbei sind Genderstudien, zumindest in Österreich und vielen  
>> anderen Ländern diese Planeten in Instituten und Bereichen der  
>> Geschlechter_verhältniss Forschung angesiedelt und darüber hinaus i  
>> Soziologie(n) Kulturwissenschaften und Cultural Studies, in  
>> Differnzstudien im Postkolonial Studies und nicht zuletzt auch  
>> zunehmend in nicht nur an klassischen wisenschaftlichen Unis im  
>> Berich vo performanz Studien angesiedelt. Was all dem gemein ist,  
>> ist die wissenschaftliche Kombetanz zum Normierungs und  
>> Setzungstheorem der Suprematie des  
>> (national/stattlich/gesellschaftlichen) Systems vor den  
>> selbstemergenten immer neu werdenden kulturellen Rahmen der totalen  
>> und omniinklusiven Polyvalenz der nie final (mit)teilbaren  
>> Realitäten udn Universen, in denen aufgrund des sensorischen  
>> Erkenntnishoizonts und entsprechende dem (An)Erkennen des  
>> umfassenden den Menschen und  Kulturen inhärenten Konstruktivismus.
>>
>> Was ist nun keine Ideologie, im Sinne von sich ein Bild machen und  
>> diesem Nachgehen? WISSENSCHAFT DER ALTEN SCHULE ETWA??? - Der  
>> Wissenschaft die aus ein paar Gramm mehr Hirnmasase im Durchschnitt  
>> Qalitäten ableiten und damit gesellschaftliche Zugänge regeln /  
>> reglementieren wollte? Die grauenhaften  
>> Geschlechterrollenverständnisse der deutschen Idealisten?
>>
>> Und eine direkte Antwort hierzu:
>>
>> qute [ Mauel Boink] :Eine solche Frage zu besitzen, ist schon mal  
>> ein Kriterium für eine
>> Wissenschaft. Ich verkürze da vielleicht was, aber die zentrale Frage
>> der Genderstudies ist doch: Wird das Geschlecht biologisch oder sozial
>> bestimmt? - Auch eine berechtigte Frage (wird Kutschera vermutlich
>> anders sehen). Aber braucht es zu deren Beantwortung 180 Professuren?
>>
>> was für eine deutsche Frage??? Immer beides und mehr noch, beides  
>> interdependet einander gegenseitig bedingend und konterkarierend -  
>> aber ich versteh, das ist eben der Deutschen Spraxchschwäche, die  
>> einen Begiff für beides Gender und Sexus hat - die Frage müsste  
>> dann schon eher heissen ob und wie Gender und Sexus performt und  
>> konstruiert sind und zu wessen Vorteil / Nachteil / Zweck usw. Und  
>> darüber hinaus wozu brauchen wir diese Unterscheidung???
>>
>> Mal in diesem Bereich lesen!!! Race - Class - Gender aka Achsen der  
>> Differenz - Performanz des Seins / Selbsterrundung durch alltäglich  
>> performative Praxis usw.
>>
>> Ja dazu braucht es wohl 180 Professuren und wohl noch mehr!!!
>>
>> Der Neid der zu spüren ist liegt m.E. nach an der Faulhei der XY  
>> Typen sich dem Thema anzunehmen und die Chancen davon zu sehen -  
>> das ist wie es auch noch immer Monarchist_innen gibt und Menschen  
>> die etwa die Evolution verteufeln / verneinen und als Hirngespinnst  
>> abtun, wie auch solche, denen Mulitversen und / oder ein  
>> oszillierendes Universum ein Greuel sind, weil dann kein Beginn  
>> keine planende Schöpfung - damit keine Leitfaden und somit die  
>> Notwednigkeit des Selbstdenkens gegeben sind.
>>
>>
>>
>> Vielleicht keigt das Problem aber an der Nachtakademie ;)
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> Manuel Bonik <manuel at nightacademy.net>
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