[rohrpost] Konferenz: DEEP SEARCH II - The digital future of
finding out, 28. Mai 2010
Martin Wassermair
wassermair at t0.or.at
Die Mai 25 11:48:38 CEST 2010
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-- VERANSTALTUNGSANKÜNDIGUNG
-- World-Information Institute
-- Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
------ Konferenz
-- DEEP SEARCH II - The digital future of finding out
-- ExpertInnen diskutieren die Zukunft der digitalen Suche
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-- Fr., 28. Mai 2010, 10.30 Uhr bis 20.00 Uhr
-- Hotel Imperial Riding School Vienna, Ungargasse 69, 1030 Wien
-- http://world-information.org/wii/deep_search2
Die automatische Klassifizierung von Daten, ihre Indexierung und
Auswertung stehen im Zentrum neuer Kommunikationsumgebungen. Dahinter
steht nicht nur der Anspruch, die auf der Welt vorhandenen Informationen
zu organisieren, sondern auch menschliche Beziehungen zu klassifizieren:
vom Management des modernen Arbeitsplatzes oder der Konsumenten in
Massengesellschaften hin zu dem biopolitischen Management der
Netzwerkgesellschaft. Soziometrische Algorithmen quantifizieren alle
Bereiche des Lebens, um menschliches Verhalten mathematisch darstellen
und Vorhersagen darüber treffen zu können. In der heute boomenden Welt
des Data Mining werden algorithmische Methoden, deren Grundlage große
Datenmengen sind, routinemäßig dazu verwendet, politischen Einfluss zu
ermitteln und soziale Stimmungslagen oder ansteckende Trends zu
analysieren. Digitale Transaktionen liefern riesige Mengen privater und
halb-privater Daten über persönliche Präferenzen, die gesammelt werden,
um tägliche Erfahrungen zu verwandeln und zu individualisieren.
Einen wichtigen Nexus stellen Suchmaschinen dar, vielseitig einsetzbare
Werkzeuge, die in vielen Dimensionen des Lebens Einzug gefunden haben –
und mit ihnen der stetig anwachsende Umfang von Dienstleistungen, die
durch Suchmaschinenprovider angeboten werden. Suchbasierte
Gesellschaften zu verstehen erfordert nicht nur eine Analyse der
Frühgeschichte der Aufbewahrung und Indizierung von Information, sondern
auch die eingehende Betrachtung komplexer neuer Formen von Information
Retrieval und Datenanalyse. Dies beinhaltet sowohl die neue Position von
Suchmaschinen in einer hierarchisch von oben gesteuerten Kontrollmatrix
wie andererseits in bottom-up Empfehlungssystemen, push search,
folksonomies und der angeblichen Weisheit der Menge. "Suche" kann nur
verstanden werden, wenn die sich noch entwickelnde Umverteilung von
Macht in digitalen Netzwerken sowohl in ihren zentralisierenden wie
dezentralisierenden Dimensionen angesprochen wird.
Die Konferenz Deep Search II konzentriert sich auf wichtige Themen in
diesem schnellen und dynamischen Feld. Sie wird die historischen
Dimensionen der Versuche, Menschen und Informationen zu organisieren,
beleuchten und sich mit der Politik der Suche, Konflikten und
Dimensionen der Macht auseinandersetzen. Die Beschäftigung mit
zukünftigen Klassifikationssystemen jenseits von Suche, Tracking und
Systemen sozialer Empfehlungen, inklusiver neuer Formen von Pattern
Recognition in großen Datenmengen, wird ebenfalls einen Fokus der
Konferenz bilden.
Conference Editors: Konrad Becker und Felix Stalder
-- Detaillierte Programm-Informationen:
-- http://world-information.org/wii/deep_search2/ds-program_2010
Die Konferenz findet in Kooperation mit IRF Symposium 2010 statt:
http://www.irfs.at/
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-- World-Information Institute
Das World-Information Institute wird vom Wiener Institut für Neue
Kulturtechnologien getragen und arbeitet in einem globalen Netzwerk von
PartnerInnen und ExpertInnen im Bereich Informations- und
Kommunikationstechnologien.
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-- Rückfragehinweis:
Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
ZVR 121916514
Operngasse 20b, A-1040 Wien
Tel./Mobil: +43 (1) 522 18 34
office at t0.or.at
http://t0.or.at/
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-- Erklärung gemäß § 107 TKG
Angesichts einer zunehmend erdrückenden Medienkonzentration leistet der
nicht-kommerzielle Versand von kulturpolitischen Informationen einen
wichtigen Beitrag zur Herstellung diskursiver Öffentlichkeiten. Die
neuen Bestimmungen des Telekommunikationsgesetzes (TKG § 107) bedeuten
eine diesbezügliche Einschränkung, denn seit 1. März 2006 dürfen
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