[rohrpost] Kulturrisse 03|09 "Freiwilliges Engagement: Hackeln für die 'Ehre'?"

IG Kultur Österreich office at igkultur.at
Fre Okt 30 11:04:00 CET 2009


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  |||  MITTEILUNG
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  |||  IG Kultur Österreich
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  |||  Kulturrisse 03|09
  |||  "Freiwilliges Engagement: Hackeln für die 'Ehre'?"
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Die EU-Kommission hat das Jahr 2011 zum „Europäischen Jahr der  
Freiwilligentätigkeit“ erklärt. Um das freiwillige Engagement der  
BürgerInnen zu befördern, sollen 2011 ganze sechs Mio. Euro u. a. in  
eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für jene Tätigkeiten  
investiert werden, die im deutschsprachigen Raum lange Zeit unter dem  
Namen „ehrenamtliche Arbeit“ geführt wurden. Der Kommission zufolge  
ist das in diesem Bereich schlummernde Potenzial nämlich „noch lange  
nicht ausgeschöpft“.
Allerdings ist der Bereich ehrenamtlicher Arbeit jenseits aller  
Glücksversprechen von asymmetrischen Machtverhältnissen durchzogen,  
wie auch aus dem vor kurzem publizierten 1. Bericht zum Freiwilligen  
Engagement in Österreich hervor geht.

Dass freiwilliges Engagement v. a. in Krisenzeiten häufig in Dienst  
genommen wird, um Einsparungen in Bereichen wie Kultur, Bildung und  
Soziales zu kompensieren, macht Gisela Notz in ihrem einleitenden  
Beitrag zum Schwerpunkt der vorliegenden Kulturrisse-Ausgabe deutlich.  
Magdalena Freudenschuß  geht in ihrem auf das Feld  
gesellschaftspolitisch orientierter NGOs fokussierenden Artikel der  
Frage nach, inwiefern das Ehrenamt im Kontext einer durch  
Prekarisierung gekennzeichneten, neoliberalen Arbeitswelt überhaupt  
noch dazu in der Lage ist, eine (herrschafts-)kritische Funktion zu  
erfüllen. Anders der Ausgangspunkt des Beitrags von Gabriele  
Michalitsch, die gerade angesichts der aktuellen Krise für die  
Entwicklung einer auf die Professionalisierung ehrenamtlicher Arbeit  
abzielenden Strategie plädiert, die durch eine Aufstockung  
öffentlicher Mittel für zivilgesellschaftliche Initiativen zu  
realisieren wäre.
Einzubetten ist eine solche Strategie, wie Michalitsch betont, in eine  
allgemeine Umverteilung gesellschaftlich nützlicher Arbeit. Das  
unterstreicht auch Werner Titelbach in seinem Beitrag, der in einer  
solchen Umverteilung einen integralen Bestandteil einer umfassenden  
Demokratisierung von Arbeit in Hinblick auf das Ziel eines  
selbstbestimmten Tätigseins sieht. Einen anders gelagerten  
Perspektivenwechsel auf die Frage ehrenamtlicher im Sinne politischer  
Arbeit im Kontext der autonomen Frauenbewegung schlägt Birge  
Krondorfer in ihrem Artikel vor. U. a. auf Grund gegenwärtiger  
Ökonomisierungstendenzen gilt es ihr zufolge nämlich, gerade auf die  
Unbezahltheit und Unbezahlbarkeit dieses – im ökonomischen Sinn –  
zweckfreien und unproduktiven Tätigseins zu beharren. Anhand einer  
aktuellen Neuerscheinung zum Thema des freiwilligen Engagements von  
MigrantInnen nimmt schließlich Fanny Müller-Uri in ihrem Beitrag die  
Frage unter die Lupe, was es mit den damit verbundenen „Integrations“- 
Versprechungen auf sich hat.


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  |||  Kulturrisse 0309
  |||  "Freiwilliges Engagement: Hackeln für die 'Ehre'?"
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Jahr)

  ||| Die Ausgabe ist auch in folgenden Buchhandlungen erhältlich:
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Prachner (MQ), Winter
  ||| In Linz: Lentos Shop
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