[spectre] °-| n0name nachrichten #149

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Thu Sep 9 20:01:12 CEST 2010




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              Trauerflor rechts am Logo der Loveparade



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°-| n0name nachrichten #149 Do., 09.09.2010 11:24 CET

*Inhalt/Contents*

-1. Vorbei ist vorbei
    TELE-INTERNET wanted: bus driver for pirate-byran bus !!!
 0. Touri Go Homme! doch wieder nur
    Eine Baustelle
 1. Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 45
 2. Die Zerstoerung der Solarzellenfabrik in der Stadt Kassel
 3. Zweite 0 Tours
    Nochmal umsonst und freie Nicht-Fuehrung durch Museen usw. 
    in Berlin

40 KB, ca. 13 DIN A4-Seiten

UMLAUTE!

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*ACHTUNG! neue Uhrzeit* der zweiten 0 Tours

Fr., 10.09.2010, 18:00 Uhr statt 16:00 Uhr

Alles weitere unten -> 3.

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-1.

Vorbei ist vorbei


TELE-INTERNET wanted: bus driver for pirate-byran bus !!! 

TELE-INTERNET – The 2010 Ars Electronica Internet Shop!
Digital Communities 2010, 2nd-6th of September 2010.
curated by Aram Bartholl
http://datenform.de/teleinternet/
the ex-pirate folks from sweden (pirate byran, telecomix, openacta, 
flattr etc.) are planing to come to ars with their famous pirate bus!
*A Golden Era - making and unmaking of Piratbyrån*: Golden bus + archive 
(SE) 2003-2010 http://piratbyran.se

they are still looking for bus drivers to help out on the long way from 
sweden to linz and back. if you are a bus driver and interested hanging 
out with us at ars2010 please get in touch...free festival pass, hosting 
and lot s of fun :-) guaranteed!!!


-- 

____________________

Aram Bartholl
Xxxxxstr. 38
10xxx Berlin
landline: +493xxxxxxxxx
mobile: +49179xxxxxxx
skype: agxxxx
bartxxxx at xxxxxform.de
www.datenform.de


http://piratbyran.se :

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   computer.t-online.de/the-pirate-bay

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...

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0.

Touri Go Homme!

doch wieder nur


Eine Baustelle


Natuerlich ist das kein Tippfehler, aber auch kein Irrtum, nur ein 
Bonmot. Aber vielleicht besser als "Reclaim Your City". Welche City 
denn? MyCity? Die Stadt ist voller Touristen, Touri! Es muesste lauten 
"Reclaim The City", _die_ Stadt. Und nicht nur diese ist Ressource in 
den Augen und Haeuschen von subventionierten Kunsthausbauern oder von 
Off Biennales. Die Stadt ist voller Touristen. Deine Stadt auch? In 
"meinem" Treppenhaus, das wie das gesamte Haus einer demnaechst zur 
Aktiengesellschaft werdenden Wohnungsbaugesellschaft gehoert, die von 
DER Stadt verkauft wurde, steht an einer unbenutzen Tuer "Go and 
love your own city". Welche denn? Amsterdam etwa? Prag etwa? Das 
"arm" in "Arm aber Sexy" koennen wir schonmal streichen. Die ... 
Deine Stadt ist voller Porsche Cayenne usw. Und voller Geld aus dem 
Sueden. Und voller Artisten. Ueber 600 Bewerber fuer jeden Call 
for xxx.

Die Stadt ist Plateau oder Tableau oder Phaenomen fuer universitaere 
und sehr schlaue, kluge, die Szene beobachtende, mitten im Diskurs 
stehende Wir-bleiben-alle-Soziologen. Fuck me I'm sick. Daran glaubt 
keiner mehr. Go and fuck your own city. Die Stadt ist voller Touris. 
Touri Go Homme! war mal "Ami go home!" und versteht sich vielleicht 
weniger als Appell an die Selbst-Humanisierung des Touristen und des 
sich entspannenden Verhaeltnisses des nativen Indigenen oder wie (?) 
des Autochthonen zum Touri als solchem. Geht, Imperialisten des 
touristischen Alltags, der banalen Tickets und Eintrittskarten und 
Fahrkarten und Karten und Google maps auf dem Smartphone. Berlin is 
the new Brooklyn! Ihr treibt die Mietpreise nach oben. Jetzt habt 
Ihr die Hosen voll/er Kreditkarten. Es kommt also auf die 
Konfrontation an, denn die Verdraengung der sog. Armen aus den 
Staedten insbes. den Innenstaedten ist nur Phaenomen noch nicht 
die Analyse.

Konsequente Konsequenzen fuer einen effektiven Organisationsgrad 
hierzu waeren evtl.:

Die Online Karten nutzen fuer das Kartografieren der Asyl-, 
Abschiebe-, usw.-Lager, Ordnungsaemter und Polizeistationen, z.B. mit 
http://www.openstreetmap.de

twitter nutzen fuer Anti-Fahrkartenkontroll-Netzwerke (wirkliche 
funktionable Netzwerke und nicht blosz symbolisch symbolische) wie 
z.B. http://www.ublitzer.de
(Wobei "So lange Schwarzfahren bis die Bahn ihre Preise auf ein 
ertraegliches Niveau senkt!" natuerlich sagen wir mal 
boykottistischer-Quark ist.)

Reclaim Your City ist dabei doch wieder nur und lediglich "Street 
Art" zur weiteren Aufwertung der Stadt:

Von http://www.neurotitan.de/Galerie/Archiv/2010/100827_ryc.html 
zu http://www.sp38.com ("Prisoner in Berlin since 1995 !"), der 
aber auch schonmal fragte "WHO KILLS MITTE?" oder konstatierte 
"I DON'T WANNA BE U'RE FRIEND IN FACE BOOK", selbstverstaendlich 
unnachahmlichen staksigen Runenartigen Lettern und mit leichten 
grammatikalischen Street Style-Verschiebungen dem Format 
geschuldtet, das nichts duldet ausser real die Bedingungen zu 
stellen:

VIVE LA
BOURG
EOISIE

Und irgendwo stand doch kuerzlich, Berlin haette sich zu dem neuen 
Zentrum fuer Kunst entwickelt, da so viele Kuenstler hierher gezogen 
seien. Dresden ist auch jaehrlich die "Hauptstadt des Dixieland", 
weil soviele Fans des Dixiland in der Stadt sind. Und sowieso ist 
"Spazierengehen als Kunstform" ist das Flanieren als vom Kunstamt 
genehmigte Form des Unterwegsseins. Euer Bottom-up ist das neue 
Top-down und Ihr Huren koennt nichts dagegen machen. Raus aus der 
Strasse, rein ins Museum!:

"[...] nahm er an einem "Artist in Residence" Programm im Red Bull 
House of Art in São Paulo, Brasilien teil." "Artists from different 
countries together, [...]" http://redbullhouseofart.com.br/about

Das Peinliche an der Street Art ist ihre Hybris, sich nach vorne 
zu bringen in der Woge der Auseinandersetzungen, ohne zu wissen, wo 
sie ist, also an welchem Ort, diesen Ort aber umdefinieren zu 
wollen, und ihre Rueckbesinnung auf Kunst als Kunst als soziale 
Kunst. Jeder Farbfleck auf dem Pflaster Kreuzbergs kann da Kunst 
sein/werden, Am schoensten noch, wenn Passanten durch ihn 
hindurchlaufen und ihre unintentionalen oder ihre nicht-
determinalistischen Fuss- oder Radreifenspuren hinterlassen.
Na, Jenny Holzer hat ja auch mal klein in der Neuen Nationalgalerie 
angefangen.

Zwei bemerkenswerte Dinge ereigneten sich im August auf dem 
"Orientalischen Markt" am Maybachufer in Berlin. Ein Strassenmusiker, 
der mit wirklich wirklich akkuratem Noise versuchte die fressende, 
trinkende, gaffende Menge zu beeindrucken, wurde von 'echten' 
Strassenmusikern vertrieben mit dem Argument er mache nur Krach. Er 
bekam ausserdem keinen Cent vom sogenannten Publikum, dem Offentlichen.
An einem Obst- und Gemuesestand hingegen spielte sich beinah ein 
Drama ab, als eine Art Amoklaeufer das grosse Messer zum 
Zerschneiden der Melonen an sich nahm und sich anschickte die Kaeufer 
zu zerfleischen. Rotes Melonenfruchtfleisch haette sich mit einem 
anderen Rot vermischt. Zum Glueck waren beide Vorfaelle nur gespielt.
Aber die Forderung "KEINE MIETERHOEHUNGEN" bleibt eine Farce, zumal 
sie, wie auch der Stil der Freiheit-statt-Angst-Nummern gegen die 
totale Ueberwachung, immer und nicht nur symbolisch vor dem Reichstag 
artikuliert werden, also der Adressat das irgendwie Parlamentarische 
ist.

Tourist sein ist kein Zustand sondern eine Mache, ein Tun. Jeder muss 
irgendwann Touri sein, um an die Orte zu gelangen, die er erfahren 
muss oder will. Aber die touristischen Touristen unterscheiden sich 
davon darin daraus, dass sie einen Ort zur Kulisse machen den 
wiederum touristische Kreative bespielen.

Die NGBK und der Kunstraum Kreuzberg und uqbar und die "Backjumps" 
("Urbane Kommunikation und Aesthetik") schaffen es aktuell leider 
nicht die 'Touristenkrankheit' als Syndrom wirklich fassbar zu 
machen. Der 'Koerper' der Stadt ist nicht krank, die Verhaeltnisse 
sind es, die oede, schlaffe Musik am Kanal vor globalisiertem 
Publikum zelebrieren hilft, der Kaffeestand direkt daneben am Markt 
profitiert von der Lage. Die urbanen Kommunikatouristen hatten fuer 
die Eroeffnung der Ausstellung die Waende natuerlich bemalt. 
"Transient Spaces" kamen dabei nicht heraus, die fuer den neuen 
Stadt-Wert verantwortlichen Maler wurden nicht mit den 
Migrationsforschern, die Folgen haetten aufzeichnen koennen, 
zusammengedacht oder -gebracht. Das Bethanien zeigte "Geschmiere" 
und dem dokumentaristischen, nicht mehr ganz ganz neuen Standard 
in der soziologischen Kunst, verpflichteten Ding. Besuche bringen 
Geld in die Kommune. Es mag ein billiger Vorwurf sein, auch die 
Kritischen tragen zum Status der billigen Stadt Berlin bei. So 
international, so neo-hip, heute Berlin morgen Bruessel uebermorgen 
London. Dokumentarisch aber ohne Plan, nicht mal ohne zynische 
Kampagne wie z.b. schleuser.net ("Mobilitaet ist unser Ziel"), nicht 
mal ohne Herleitung der Bedingungen aus den weltmasstablichen 
Bedingungen der Nationen. Der Sprung vom Subjektiven ins Objektive 
scheint da einfach zu gelingen und es kommt aber nur die Klage 
heraus ueber Grenzen, die eigene Ohnmacht, die eigene monumentale 
Ungestalt der Unkenntnis.

Ursula Biemanns raumfuellende Riesenprojektion abfahrender LKWs in 
der "Sahara Chronicle" weist immerhin eine Frage auf, die Biemann 
als Behauptung -- in ebenso riesigen Lettern an der grossen Wand vor 
Kopf -- aufstellt, naemlich ob Mobilitaet eine Ressource ist. Die 
Geokoerper (siehe geobodies.org, ausgebucht bis 2012) moegen da 
zweifeln, da sie selbst ja die Ressource waeren. Die Verwechslung 
von Quellen mit den Springquellen des Sozialen ist verbreitet, auch 
Copyrights werden gerne als Ressource angesehen, humane Ressourcen 
sind da nie weit. Die Ressource der Mobilen ist noch lange nicht die 
Ressource Mobilitaet, die ihnen als Ware verkauft wird. Einzig Isa 
Andreu / Tomothy Moore schei en d s gechekt zu haben und listen die 
steigenden Zahlen der Berlinbesucheraliens in einer zerfaserten aber 
immerhin Map auf ... wieviele Mio. werden es pro Monat im naech ten 
J  r sein? Die Mieten stiegen letztens im Land bis zu 14%. Also muss 
man nochmal fragen, ob die Kritiker der Bewegungen nicht ebenso zum 
steigenden Mietnievau weil stigendem Lohnniveau beitragen - in 
Berlin arbeiten angeblich die meisten (gemessen an was?) 
Hochqauilifizierten der sogenannten Republik.

"... ja, weil Kreativität immer im Wechselspiel zwischen Struktur 
und Freiheit, Ordnung und Chaos entsteht.", sagt Rainer Holm-Hadulla, 
Professor fuer Medizin an der Universitaet Heidelberg, der sich auf 
die Foerderung kreativer Potenziale spezialisiert hat.*

Carsten Does und Gerda Hecks Antwort darauf ist ein geradezu 
konservativer, vergleichender Splitscreen oder eine 
Parallelprojektion, die die schoenen Ansichten der Zaeune und Unorte 
vom Standpunkt des Pittoresken, des Malerischen Grenzgebiets der 
Erhabenen Schoenheiten, wie man sie an geografischen Grenzgebieten 
finden kann, deren geschundene Koerper die Geografie aber bald 
abstreifen und politisch werden, also zu Politkoerpern (politbodies) 
werden. Das V rh  ltn   d   ehemals schoenen K  nste blah . 
 us   sol nge ,

Das Geopolitische umgeht als Geopolitizitaet, als institutionalem 
Begriff, nur die Begriffe der Migration (Flucht/Vertreibung, Wanderung 
dem Geld nach, Raumueberspringen aus Lust und noetiger Mobilitaet, der 
Migration im Gegensatz zum Reisen) und dann sind Videoleseraeume im 
didaktischem Wuestengelb das Ergebnis. Das Bildschoene obsiegt, die 
Information wird fett und echt und gross. Das ist wohl "der lange 
Schatten von Kultur".** Oder ist es "der lange Schatten der 
toetlichen Loveparade"? Wir werden zu unseren eigenen Ethnologen. 
Claude Levi-Strauss (der Ethnologe und Anthropologe), einer der 
Kolonialherren des Strukturalismus, wuerde seinen Orden*** fuer diese 
Erkenntnis nicht geopfert haben. Bleibt alles beim Alten, bei diesem 
alten Strukturalist und Vorbild fuer die Kuratorinnen, die es in 
dieser Stadt dank ihrer Beharrlichkeit zu etwas gebracht haben.*** 
Keine Bewegung oder nur im Stillstand, also vorgetaeuschte Bewegung 
inmitten einer Parade, deren Karnevalszeit nun vorbei ist oder sich 
in die Fitnestuerme (McFit) zurueckzieht. Da sollte man vielleicht 
auch hingehen, um im naechsten Buergerkrieg gegen die baldige 
Berufsarmee der Deutschen mithalten zu koennen.

Es gibt einen Unterscheid zwischen nicht hingehen und hierbleiben!

Westbam s agte, die Loveparade habe nach 1989 d n Kr eg be nd t

Interessant ist, dass zur "Aufklaerung" der polizeilichen Loveparade 
nun Aufzeichnungen von Videoueberwachungskameras benoetigt werden. 
Noetig waere aber, die korporatistiscnen Verstrickungen vom Duisburger 
Kotau vor den Toten Dr. Mottes ("Rette Deine Stadt", vor allem meine 
Clubs) bis zur einfachen Massenwarenabfertigung ("Wir bedauern 
zutiefst das Leid, das den Menschen widerfahren ist.") aufzulisten.

"Wir bedauern zutiefst das Leid, das den Menschen widerfahren ist." 
liest sich wie das Schuldeingestaendnis der Deutschen nach dem 
zweiten Weltkrieg, nur/blosz/ausschlieszlich Krieg gefuehrt zu haben.
Insofern ist ohnehin dem Technomusikphilosophen Westbam zu 
widersprechem. Der Krieg hat erst begonnen. DJs legen bald nicht 
mehr nur in Afghanistan auf. Die Parade der Toten waere der 
theatralische Ausdruck. Noch 2-3 Tage vor Duisburg zerissen sich 
Kleinstaedte um eine moegliche "Loveparade" in ihrer Kommune, um 
den Hals nicht voll genug zu kriegen? Um bitter noetigen Umsatz zu 
machen. Dafuer machen wir das Dorf schoener und malen Flaechen 
gruen an.****

offspacesals3.saeule

Das sagt nicht nur sogar sondern explizit auf die eigene Situation 
gemuenzt http://www.wirsindwoanders.de. Wobei sie eben nicht 
woanders sind, sondern noch nicht so richtig dazu gehoeren, also 
noch nicht so richtig da sind: "Kunst als zunaechst zweckfreies 
Experimentierfeld fuer gesellschaftliche Innovation." Es wird 
behauptet, dass "kulturelle Grundlagenforschung betrieben" wuerde, 
"aus der Galerien, Museen, Wirtschaft und Politik taeglich" 
schoepften. 

Schoepf, schoepf!

Die Nachbarn beschweren sich schon uebers Soho House: 
http://www.nettime.org/Lists-Archives/nettime-l-1008/msg00029.html ,
die Admiralsbruecke nervt und ist der Kleingaertner-Westhafen oder 
mittlerweile auch Osthafen nach dem Motto "Frankfurt/Main". Und 
waehrenddessen steigt die Quote der Torpedierungen emanzipatorischer 
Projekte seitens der echten, nicht der Stilpolizei, wie in Berlin 
z.B. Schwarze Risse, die mittlerweile halbe Computerpools an 
die "Abteilung Linksextremismus" des Landeskriminalamtes verloren.

Wir sind einaeugig, die sind blind. Das heisst aber nicht, dass 
wir die Vorhut waeren.

Gerade weil soviel Leute da sind, wird es immer enger und nicht 
wei  r, Ue erbe oel erung    der In ens adt.

Street Art ist auch keine Loesung Und Broncos Anti-Streetart-
Anti-Musical?***** Im Ergebnis, im Resultat und als Output doch 
wieder nur die kulturelle Variante der Kritik innerhalb des Grabes
Kultur.

Was das Touristische angeht, ist es notwendig, als Ware Fakt, was 
Migration angeht, das ist eine andere Kategorie. Wer sie vermengt 
spricht nicht von demselben und will hybridisieren. Frau kann von 
der These ausgehen, dass wir uns in den uns enteigneten Raeumen 
("Ich will auch eine 200qm Wohnung! Warum nicht eine mit 2000qm?") 
nicht selber umbringen, sondern dazu gebracht werden.******
___________________________________
* http://www.karriere.de/beruf/sie-m-ssen-die-kreative-langeweile-ertragen-10140

** http://www.br-online.de/br-alpha/der-lange-schatten-von-kultur/ethnologie-frank-heidemann-videothek-ID126113024842.xml

*** http://www.stylesreportberlin.com/index.php?module=interview&id=258

**** http://bleu-equipage.com/WordPress/wp-content/parking_day_paris1.jpg

***** http://www.flickr.com/photos/aguycalledbronco/4941441370/

****** http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/

******* 7 Sterne fuer kein Halleluja

Yelena Simc


Das T-Shirt zum Text HIER: "Touri Go Homme" von www.t-shirtz.org


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1.

Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 45


Man erinnert sich dunkel: Eigentum als stets soziales Verhaeltnis. Und 
das "ursprüngliche Eigentum nun", so fuehrt Nuss aus,

"ist nach Marx „nichts als Verhalten des Menschen zu seinen 
natürlichen Produk-tionsbedingungen als ihm gehörigen, als den seinen, 
als mit seinem eigenen Da-sein vorausgesetzten; (...)" (Marx 1857/58, 
1953: 391, Herv. d. Verf.). Wobei „mit seinem Dasein vorausgesetzt" 
meint, dass, ebenso, wie der Mensch „da" ist, wenn er auf die Welt 
kommt, auch seine natürliche Umgebung existiert. Der Mensch ist der 
organische Leib und die Natur ist der anorganische Leib des Menschen, 
sozusagen seine Fortsetzung. Die Aneignung der Natur geht in dieser 
ursprüngli-chen Eigentumsform über ihre Umformung vonstatten, 
beispielweise durch das Ernten von Mais und Verbacken zu Fladen oder 
durch das Jagen von Tieren usw. Die Erde ist Basis, aus ihr wird sich 
unbesehen bedient. Wer nun was produziert (die gesellschaftliche 
Arbeitsteilung: die einen jagen, die anderen sammeln) und wer was 
konsumiert, dies ist nach Kriterien vermittelt wie Alter, Größe, 
Konstitu-tion und individuelles Bedürfnis. Die Formen der natürlichen 
Produktions-bedingungen sind doppelt, einmal besteht die Form aus der 
Daseinsweise des Individuums als Glied eines Gemeinwesens, zum 
anderen aus dem Zugang zu Grund und Boden, welches das Gemeinwesen 
besitzt, dessen Mitglied das Indivi-duum ist (Marx 1857/58, 1953: 391).
   Marx unterscheidet drei verschiedene Eigentumsformen, die sich 
alle aus die-ser ursprünglichen Grundform des Eigentums heraus 
entwickelt haben: der asia-tische Typus (1), der römisch-griechische, 
kurz antike (2) und der germanische Typus (3). Dabei sind diese Formen 
nicht als historische Abfolge verschiedener Eigentumspraxen zu 
verstehen, auch nicht als regional unterschiedlich aufgetre-tene 
Eigentumsformen.24 Vielmehr geht es hier um begrifflich-kategoriale 
Grö-ßen, sie stellen „theoretisch abstrahierte Kurzformeln der 
unterschiedlichen Ver-hältnisse dar, in denen die Menschen zu ihren 
ursprünglichen Produktions-bedingungen, also zu Grund und Boden, 
stehen" (Siegelberg 1997/98: 2) und, so ist hinzuzufügen, in denen 
die Menschen zur Gemeinschaft stehen. Gemeinsam ist diesen 
„Kurzformeln", dass die Individuen nur als festes Mitglied einer 
ihnen übergeordneten Gemeinschaft (über)leben können, da sie nur als 
solches einen Zugang zur Natur haben. Die Unterschiede zwischen 
diesen vorkapitalistischen Produktionsweisen machen sich nun daran 
fest, wie sich die Individuen jeweils zu ihren Produktionsmitteln 
verhalten, dies wiederum hängt davon ab, wie das Ver-hältnis des 
Einzelnen zur Gemeinschaft geregelt ist.
________________________
24 So schreibt Wesel bezogen auf frühe Gesellschaften und den Begriff 
   der asiatischen Produktionsweise: „Das Adjektiv `asiatisch' ist 
   dazu noch irreführend, denn diese Art und Weise der Produktion 
   findet sich überall. Trotzdem bleibe ich dabei. Mit einer leichten 
   Verbeugung vor dem großen alten Mann, der diesen Begriff geprägt 
   hat. Man hat sich an die Bezeichnung gewöhnt. Und es ist noch 
   niemandem eine bessere einge-fallen" (Wesel 1985: 51).

153

Eigentumsverhältnisse sind somit nicht Resultat von philosophischen 
Erwä-gungen über Richtig und Falsch, sondern entsprechen den jeweils 
herrschenden Produktionsverhältnissen:

„In jeder historischen Epoche hat sich das Eigentum anders und unter 
ganz verschiede-nen gesellschaftlichen Verhältnissen entwickelt. Das 
bürgerliche Eigentum definieren heißt somit nichts anderes, als alle 
gesellschaftlichen Verhältnisse der bürgerlichen Produktion 
darstellen" (Marx 1846, 1972: 165).

Im Folgenden soll nun in Anlehnung an die Kritik der Politischen 
Ökonomie von Karl Marx eine Konzeption des modernen, bürgerlichen 
Eigentums heraus gearbeitet werden, in der die diskutierten 
epistemologischen Probleme entspre-chend berücksichtigt werden.

154"

Alle Server, Rechner, alle im-materiellen Gueter beruhen, so folgt, 
in unserer Epoche auf der Trennung der Produzentinnen von den 
Mitteln ihrer Reproduktion und damit auf der Trennung der 
Konsumentinnen von der von ihen selbst hergestellten Dinge.

"7 Charakteristiken des bürgerlichen Eigentums

7.1 Die Trennung der Produzenten von den 
    Mitteln ihrer Reproduktion

Die Kategorie des Eigentums insbesondere des bürgerlichen Eigentums 
hat bei Marx einen zentralen Stellenwert. In verschiedensten Schriften 
setzt er sich damit auseinander (vgl. auch Gey 1980), wobei allerdings 
ein Wandel über die Zeit fest-zustellen ist. So ist die 
Eigentumsfrage in den Frühschriften noch stark an ein spezifisches 
Menschenbild gekoppelt. In den „ökonomisch-philosophischen 
Manuskripten" von 1844 knüpft der junge Marx an die Feuerbach'sche 
Anthro-pologie und erweitert sie: Marx fasst hier den Menschen nicht 
nur wie Feuerbach als sinnliches, sondern auch als 
gegenständlich-tätiges Gattungswesen, das seine Potenzen gerade in 
der Bearbeitung der Natur entwickelt (Marx 1844, 1977: 515). 
Der kapitalistische Produktionsprozess bzw. das kapitalistische 
Privateigentum trennt den Menschen aber von der Natur. Die Dinge, 
die der Arbeiter produziert, schafft er nicht für sich und seinen 
Bedarf, sondern für den Kapitalisten, den Privateigentümer der 
Produktionsbedingungen. Die vom Arbeiter produzierten Gegenstände 
und die Produktionsmittel treten ihm somit unabhängig von ihrer 
vielfältigen, unterschiedlichen Substanz als Kapital entgegen. Der 
Mensch, sein ganzes Sein und Tun, ist reduziert auf eine sachliche, 
ihm fremde Welt (Marx 1844, 1977: 520). Es muss daher darum gehen, 
das „allgemeine Wesen des Privat-eigentums, wie es sich als Resultat 
der entfremdeten Arbeit ergeben hat, in seinem Verhältnis zum wahrhaft 
menschlichen und sozialen Eigentum" (Marx 1844, 1977: 521) zu 
bestimmen. In dieser frühen Eigentumskonzeption unterliegt Marx 
selbst noch der ahistorischen Vorstellung einer Dichotomie von 
entfremdetem und nicht entfremdetem Eigentum bzw. setzt er ein 
„wahres Eigentum" dem kapitalistischen Privateigentum gegenüber, 
welches den Menschen von seinem eigentlichen We-sen entfremde.
   In der Literatur ist umstritten, ob Marx in den späteren Werken 
immer noch ein Menschenbild voraussetzt oder ob er es abgelegt hat.' 
In der „Deutschen Ideologie" jedenfalls, die nur ein Jahr nach 
Entstehung der „Ökonomisch-philo-sophischen Manuskripte" verfasst 
wird, schreibt Marx gemeinsam mit Engels eine Kritik der „neuesten 
deutschen Philosophie in ihren Repräsentanten Feuerbach, B. Bauer 
und Stirner" und kritisiert in diesem Kontext das Konstrukt „Wesen des
________________________
1 Bezüglich der Auffassung, es habe hier einen theoretischen Bruch 
  gegeben, gibt es große Meinungsverschiedenheiten, dabei reicht die 
  Spannbreite der Auffassungen von völli-ger Kontinuität bis hin zu 
  starkem Bruch, vgl. dazu ausführlicher das 4. Kapitel „Der Bruch mit 
  dem theoretischen Feld der politischen Ökonomie" bei Heinrich (2004).

155"

Susi Meyer/Ali Emas

Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot: Aneignungskonflikte um geistiges
Eigentum im informationellen Kapitalismus_. Muenster: Westfaelisches
Dampfboot, 2006. 269 S. - EURO 19,90. Erschienen: Oktober 2006

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2.

Die Zerstoerung der Solarzellenfabrik in der Stadt Kassel bei 
Frankfurt am Main durch Angelernte, Angestellte und Arbeitslose 
aus der Region. Geschildert und zum Besten der vernuenftigen 
Mitarbeiter nicht veroeffentlicht von der SMA GmbH, fruehere 
Inhaberin der Fabrik

Mehrere unserer Mitarbeiter und spaeter auch die Bundespolizei, 
zunaechst waere hier die Bundespolizei-Fliegerstaffel Fuldatal zu 
nennen, erschienen mit iPads und Waffen (aber von den am Abend 
zuvor von den benachbarten Firmen mobilisierten Mitarbeitern, die 
sich zum Beistand verpflichtet hatten, erschien niemand). Die 
Geschaeftsleitung nahm die Waffen in Empfang und liesz sie saemtlich 
nach der Reihe in der Lobby der Fabrik unmittelbar vor dem Empfang 
aufreihen, von wo die Gaenge in die Montagehalle und die Bueros 
fuehren. Vor die Schiesswaffen wurde ein Tisch gestellt, mit der 
noetigen Munition versehen. Der Vorsitzende des oertlichen 
Schiessvereins wurde ersucht, das Laden etc. zu taetigen, zugleich 
wurde ihm aufs Strengste angedeutet, niemandem ein Gewehr 
auszuhaendigen, bis es befohlen werde. Den Mitarbeitern wurde 
gesagt, die Gewehre nicht ohne Ansage zu benutzen, vorerst sollte 
jeder Versuch zur Verstaendigung und guetlicher Abwehr getroffen 
werden; es sei sich allen Schiessens zu enthalten, da leicht 
Unschuldige und nur Neugierige getroffen werden koennten, und wir 
ueberhaupt alles aufbieten wollten, um die Aufregung zu 
beschwichtigen. Von den Waffen sollte nur im aeussersten Fall der 
Bedrohung Gebrauch gemacht werden, im Fall der Notwehr -- ueberhaupt 
war die Anlage, in der wir uns befanden als letzter Zufluchtsort 
bezeichnet worden, da wir der Ueberzeugung waren, hier koenne man 
sich am besten verteidigen und halten, auch die Fabrik am besten 
schuetzen. Es war, wie bemerkt, der Teil der Anlage, zu dem von 
aussen der einzige Eingang in das Gebaeude fuehrte; da sich in 
diesem Trackt ein Aufzug befand, um im Haus Anlieferungen 
heraufzubringen, so beherrschten wir den unteren Raum. In die obere 
Etage hatten wir Kondensatoren, Kollektoren mit Alurahmen, 
Maschinenteile etc. bringen lassen, um diese auf die Angreifer 
herabzustuerzen. [...]
Die Besatzungen der Hubschrauber uebermittelten die Nachricht, die 
Gruppe sei von Bettenhausen nach Rothenditmold, wo sie Verstaerkung 
holte, von da zum Kulturzentrum Schlachthof (30 Minuten entfernt) 
gezogen. Gegen vierzehn Uhr spitzte die Lage zu, als per SMS 
weitergegeben wurde, sie kommen ueber den Fluss, und dies war 
tatsaechlich der Fall. [...]
Als die Gruppe sich naeherte, kommen von der anderen Seite die 
Security der Protex, der Praesident des Bundessozialgerichts Peter 
Masuch, die Manager des City Point, der Galeria Kaufhof, von Mercedes 
Benz und BMW, der Regierungspraesident, der Ehrenpraesident des 
Deutschen Industrie- und Handelskammertages Ludwig Braun, der 
Polizeipraesident, der Leiter der Kunsthalle Fridericianum, 
dessen Name momentan nicht praesent ist und etwa zwanzig 
Ordnungsamtsbedienstete und Polizeifunker, unter Anfuehrung des 
Oberst d.R. Gerd Reinecker.
Wir empfingen sie jubelnd, da es mit den eigenen Kraeften nun besser 
aussah. Jeder, der SMA zu Hilfe kam, so wie alle Mitarbeiter, wurde 
mit einer weissen Armbinde, die eligst aus Hemden, Verpackungsmaterial 
usw. geschnitten wurden, versehen.
Unter wuetendem Geschrei kam jetzt die Gruppe naeher. Als diese etwa 
fuenfzig Schritte vor der Gelaendeeinfahrt, die wir oeffnen liessen, 
und in dessen Naehe ein Transparent mit den Worten "Schont das 
Eigentum!" angebracht war -- entfernt war, ging die Geschaeftsleitung 
ihnen entgegen, die Schusswesten ablegend und sprach sie an: "Ihr 
seht, wir empfangen Euch friedlich ohne Polizei, wir wollen uns 
miteinander verstaendigen! Was wollt ihr von uns?" -- Was die 
Geschaeftsleitung weiter sagte, wurde mit verworrenem Geschrei 
unterbrochen, aus dem man nur die Worte vernahm: Wir wollen die 
Maschinen zerstoeren, wir wollen deutsche Freiheit! Auch die Manager 
des City Point und der Vorstand von Krauss-Maffei Wegmann versuchten 
vergebens Verstaendigung. -- Die Gebaerden gegen uns wurden immer 
drohender, unsere Mitarbeiter, die sich Anfangs an der Einfahrt 
aufgehalten hatten, erkannten den Moment zum Schutz der Arbeitgeber, 
sie deckten die Geschaeftsleitung mit ihren Koerpern -- die Gruppe 
begann nun den Angriff, draengte unsere Mitarbeiter zur Einfahrt 
zurueck, die jedoch hier verharrten, und der heftigste, erbitterste 
Kampf begann, unbeschreiblich in der gegenseitigen Wut; die Gruppe 
wurde aber tapfer zurueckgeschlagen. Von unseren Mitarbeitern hatten 
viele heftige Schlaege bekommen, einer, Herr Sommer, taumelte dem 
Direktor ohnmaechtig in die Arme. Er wurde vom Roten Kreuz versorgt 
und kam zu unserer Freude nach mehreren Erfrischungen wieder zu 
sich. [...]
Es wurde unter ihnen aber nun die Meinung und die Erkenntnis 
verbreitet, dass sie zu schwach waeren und zum Gelingen ihrer 
destruktiven Plaene bei unserem Widerstand Verstaerkung haben 
muessten; -- dieselbe blieb nicht lange aus. Nach dem Stillstand von 
vielleicht 45 Minuten rueckte die Gruppe erneut aus. Der Kampf war 
diesmal heftig und fuer uns hoechst bedenklich, da ueberhaupt von nun 
an ununterbrochen Steine hagelten, wozu nicht nur die Haufen 
angefahrener Steine des Pflasters der Fussgaengerzone, sondern selbst 
Mauersteine durch Einreissen der Umfassung des Gelaendes verwendet 
wurden. Wir hatten zwar die Meuterer von der Einfahrt wieder 
zurueckgeschlagen, fuehlten aber durchaus bei der sich immer mehr 
vergroessernden Menge der Rebellen, und da das Publikum besonders 
durch Werfen, was selbst Frauen und Kinder taten, gegen uns mehr und 
mehr Partei ergriff, welches, wie man erkennen konnte, und zumal uns 
auch jetzt die Leute der Security zum groessten Teil verlieszen, dass 
wir nicht durchkommen wuerden. Bisher hatte sich der Kampfplatz an 
und in der Naehe der Einfahrt gehalten, von nun aber umzingelten die 
Rebellen unser von allen Seiten freies Grundstueck, und hatten um so 
besseren Spielraum, da dasselbe von hinten von einem terrassierten 
Berg begrenzt ist. Der Praesident des Bundessozialgerichts, der 
durchblickte, dass auf keinen Sieg unsererseits zu hoffen sei, sprach 
die Geschaeftsleitung mit den Worten an: "Wollen wir wegen Maschinen 
und wegen Moebeln, die ersetzt werden koennen, unser und anderer 
Leben, das Leben von Familienvaetern aufs Spiel setzen? Waehlen wir, 
da es noch geht, den Abzug, und weichen wir der Unmoeglichkeit, uns 
zu halten!" Die Geschaeftsleitung konnte den Worten des vom Haus 
geschaetzten Freundes, die bei dessen uns bekanntem Scharfblick, bei 
der auch in Gefahr vorhandenen Ueberlegenheit nur um so staerkeren 
Eindruck auf die Geschaeftsleitung machten, unsere Anerkennung nicht 
versagen, und bat ihn, sich mit noch drei Freunden, dem Manager des 
City Point, documenta Geschaeftsfuehrer Herrn Bernd Leifeld und der 
Bundespolizei, zu einer Beratung zusammen zu finden, deren Resultat 
sich die Geschaeftsfuehrung unbedingt fuegen wuerde, und werde 
beschlossen, das Feld zu raeumen, ohne Widerrede oder spaeteren 
Vorwurf abziehen. Nur gibt die Geschaeftsleitung zu bedenken, ohne 
wirklich jetzt noch in dieser Lage, wo es sich nicht mehr um Maschinen 
usw., sondern um Menschenleben handelt, auf das Eigentum Wert zu 
legen, dass, wenn wir siegen, Chaoten und der Anarchie eine Wunde 
versetzt, waehrend sie nach unsere Niederlage noch krasser sich 
entwickeln werde. [...]
Die Rebellen drangen indessen in das der Strasse zu gelegene 
Fabrikgebaeude ein. Es befand sich hier ein Warenlager, das gaenzlich 
geraeumt wurde. Die Container mit Waren wurden geoeffnet und mit 
vielen anderen Gegenstaenden in den Bach, der am Werk vorbeilief, 
geworfen. Desgleichen der Bestand der Remise mit Wagen, Gabelstaplern 
usw., die sie in Stuecke zertruemmerten, ja, die Monturen im Wagen 
und Gabelstapler zerschnitten und alles ins Wasser warfen. Die 
Porsches und VWs, denen sie die Reifen zerstechen wollten, waren, um 
noetigen Falls die Flucht ermoeglichen zu koennen, an einem dritten 
Ort verborgen.
Die Geschaeftsleitung bestieg den obersten Boden des Fabrikgbaeudes, 
wo man durch die Oeffnung des Daches den Schauplatz der Vernichtung 
und des Kampfplatzes uebersah, aber auch ringsum auf den Bergen die 
grosse Menschenmasse, die denselben umgab, fuer die, abgesehen von 
den Taetern, die ganze Sache in Schauspiel geworden war. Die 
Geschaeftsleitung war nun vollkommen ueberzeugt, dass wir verloren 
waren. Als man herabsteigt, hoert man an einem Laden der Fabrik mit 
heftigen Schlaegen andonnern. Er liegt auf der Bergseite, von 
welcher demselben leicht beizukommen ist. Man hatte diesen Laden 
vorher selbst gelueftet, um dem Management und den Mitarbeitern 
schlimmsten Falls einen Rueckzug offen zu halten. Ungluecklicherweise 
hatten die Streikenden diesen Ort zum Eindringen gewaehlt, unser 
letzter Zufluchtsort verlor an seiner Sicherheit, die Mittel der 
Polizei waren gaenzlich verbraucht und den Revoluzzern als Antwort 
auf ihre Schuesse entgegengebracht, von denen mehrere durch die 
Fenster gingen und einer der Mitarbeiter am Backen gestreift wurde. 
Jede Minute Verzug brachte die groesste Lebensgefahr, denn wir 
waeren, hier ueberfallen, sicher umgebracht worden.
In dieser auessersten Bedraengung entriss der Direktor einem der 
Mitarbeiter die Waffe (eine Wasserwaage), dem kaufmaennischen 
Angestellten Mueller, der seinen Posten am Counter sinnvollerweise 
verlassen hatte, ein weisses Tuch. "Mir nach!" rief er, zu Tuer 
hinausstuerzend und gegen die Streikenden gewendet: "Friede, Friede!" 
Stoppt die Gewalt! Verschont Menschenleben! Wir verlassen unser 
Gelaende!" -- Hierauf ein einziger Moment Pause. Allgemeiner Jubel 
und Hurrageschrei, Steinhagel und heftiges Schusswaffenfeuer 
begleiteten uns bis zur Einfahrt hinaus; aus der Gruppe von der 
Terrasse her konnte man den Ruf hoeren: "Lasst sie nicht fort!" In 
geschlossenem Trupp erreichten wir die Einfahrt, ein grosses 
Publikum vor uns her, aber auch bemerkend, dass wir verfolgt wurden, 
beschleunigten wir unsere Schritte, beschimpft und bedroht, durch die 
Menge eilend. Wir wurden noch ueber 10 Minuten verfolgt, wobei man 
die Rufe, der mit Gewehrschuessen begleitet wurde, hoeren konnte: 
"Haltet die Schweine auf, schlagt sie tot!"

Matze Schmidt

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3.

Zweite 0 Tours

Nochmal umsonst und freie Nicht-Fuehrung durch Museen usw. in Berlin



EmpfaengerInnen von Arbeitslosengeld II haben freien Eintritt in die
Museen der Stadt Berlin, also die Sammlungen, die der Staat
unterhaelt. Es sind die Etablissements, welche von Steuergeldern,
also einem Teil des Lohns der ArbeiterInnen und Angestellten finanziert
werden. Auf den Tickets steht dann paradoxerweise 0,- EURO.
Selbstverstaendlich werden nicht nur "die staatlichen" besucht und
besichtigt.

Es geht eher um den Austausch und die entspannte Diskussion, weniger um
die Bustour und Gruppenzwang und nicht um eine Besucherschule, aber mit
dem Anspruch, zu erkennen: 0 Fuehrung.

Das ganze hat mit irgendwelchem "Kulturellen Kapial" aber nichts zu tun
-- wenn ueberhaupt exisitiert soetwas wie kulturelles Vermoegen fuer das
Leute ihres Anlegen. Aber, Gold oder Bilder sind auf diese Weise eben
nur Anlage. Museeen sind im Gegensatz dazu, wenn auch _noch_ privat, das
Eigentum aller von morgen. Die Auguststrasse in Berlin ("I'm not a
tourist - I live here") macht das schon klar, sie lebt ausschliesslich
von und mit den Geldboersen und wird irgendwann musealisiert sein.

Bitte fuer das Ticket ins Museum an den Nachweis denken (am besten Kopie
des ALG II-Bescheids/Sozialhilfebescheid). Alle anderen Orte wie
Strassenzuege und Gebaeude, von aussen ohnehin, sind (quasi) frei.


Termine:

Fr., 10.09.2010, 18:00 Uhr *ACHTUNG! neue Uhrzeit*
Nochmal, weil ausgefallen!
Neue Nationalgalerie, das Gebaeude und das Drumherum ("Mies van der
Rohe-Tempel") aber nicht die Sammlung!
Potsdamer Straße 50
10785 Berlin
Treffpunkt an der Strasse vor der Hausnummer "50" an der Treppe rechts
zum Eingang.[1]
von dort zum
Sexkaufhaus LSD[2]
Potsdamer Strasse Ecke Kurfuerstenstrasse


So., 26.09.2010, 16:00 Uhr
Nochmal Sammlung Scharf-Gerstenberg
Der Paul Klee-Raum im ersten Stock
Die Drucke von Giovanni Battista Piranesi[3]
Adresse:
Sammlung Scharf-Gerstenberg
Schlossstraße 70
14059 Berlin
Treffpunkt an der Strasse vor den Fahnenmasten


Sa., 02.10.2010, 16:00 Uhr
TRANSIENT SPACES – The Tourist Syndrome
erst zum Kunstraum Kreuzberg/Bethanien
Mariannenplatz 2
10997 Berlin
Dort insbes. der Videoraum von Carsten Does / Gerda Heck
Treffpunkt vor dem Haupteingang zum Bethanien
dann zur NGBK
Oranienstraße 25
10999 Berlin
Dort insbes. die Wand von Isa Andreu / Timothy Moore
Treffpunkt vor dem Eingang zum NGBK Ausstellungsraum


Sa., 09.10.2010, 12:00 Uhr
Die Schaufensterwerbung der Deutschen Bank[4]
Kottbusser Damm 96
10967 Berlin
Treffpunkt am Eingang zum Geldautomat

Dauer jeweils vielleicht 1-2 Stunden
Erkennungszeichen ist ein Schild mit einer Null (in Ziffern "0")!
Kontakt: 0 Fuehrung <label(at)n0name.de>
___________________________________
[1] http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/5632001.jpg

[2] http://www.welt.de/multimedia/archive/00436/Bordell_DW_Berlin_B_436369p.jpg

[3] "Imaginaerer Kerker", 1760
    http://www.gwick.ch/Perspe/Pictures/BildDepot/piranesi01.jpg

[4] So ungefaehr: http://blogs.taz.de/tagesbriefe/files/2010/01/2911.jpg

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