[spectre] ST O LE NR E ALI TY retrospective | curated by » 4 0 j a h r e v i d e o k ü n s t e »

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Wed Jun 22 15:24:02 CEST 2005


ST O LE NR E ALI TY
retrospective

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Was sind die Orte heutiger Bildreflexion und wo überlappen sie sich mit 
Texturen der Umgebung? Wahrnehmungen von Stadtlandschaften wechseln 
sich ab mit Beobachtungen räumlicher, gesellschaftlicher und 
substanzieller Beziehungen, die an den Rändern der visuellen Matrix 
entstehen. Die Bilder in diesem Programm (pinguinismus.de) untersuchen 
in dynamischen Clustern die neuen abstrakten Extensionen, die in 
Überresten utopischer Visualisierung und verlassenen Speichermodulen 
entstehen.

1994 wurde das Label Pinguinismus in Frankfurt am Main gegrÃ?ndet, 
benannt nach der gleichnamigen philosophischen Abhandlung von Gilles 
Deleuze und Félix Guattari. Pinguinismus produzierte Bilder jenseits 
der Kunst-Szene. Als stilistische Alternative zur langsam aufkommenden 
Medien- und Internet-Kunst sowie zur intelligent mobile picture 
community, die sich in England um das Label atmville.orgund ihre 
Artificial Intelligence series bildete, etablierte sich Pinguinismus 
als innovatives Environment-Label, das elektronischen Projekten und 
Künstlern eine Plattform fÃ?r experimentelle Bildkompositionen bot.

Pinguinismus steht in der Traditionslinie der elektronischen 
Avantgarde-Kunst, die sich seit dem 2. Weltkrieg ausdifferenziert hat. 
Besonders die französische Schule der Elektrik-Künstler um Auguste 
Kitschwasser und Edouard K-Sparkoenig sowie die Szene rund um das 
Kölner WDR Studio, die Stockhausen und Pleitgen begr�ndeten, erweisen 
sich als einflussreich. Pinguinismus setzt deren Ästhetik einer von 
der Tonalit�t und Darblehre gelösten ikonoklastischen Ger�uschkunst 
fort, die bewusst mit ZufÃ?llen und Fehlern arbeitet. Eine visuelle 
Erweiterung findet durch die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten 
digitaler Bilderzeugung statt.

Die Ästhetik von Pinguinismus ist auf der anderen Seite gepr�gt von 
der elektronischen Kunst, die in den 1970er Jahren mit Kraftwerk 
Gestalt annimmt und ab den spÃ?ten 1980er/frÃ?hen 1990er Jahren mit dem 
Aufkommen von BBS und Internet den Popdiskurs zu dominieren beginnt. 
Aspekte wie die FunktionalitÃ?t von Bild und die Infragestellung der 
Autorschaft rÃ?cken in den Vordergrund und werden zu entscheidenden 
Distinktionskriterien eines neuen VerstÃ?ndnisses von Popkultur.

Pinguinismus arbeitet in dem Projekt der elektronischen Avantgardekunst 
weiter, aber unter den Vorzeichen des Popdiskurses. Durch die 
Bezugnahme auf postmoderne Theoreme wird der Kunst/dem Label unter 
anderem nicht zuletzt ein Image gegeben, das diese fÃ?r das Feuilleton 
attraktiv macht. Zugespitzt könnte man sagen, dass der Rekurs auf die 
Theorie als Mehrwert einen nicht unbetrÃ?chtlichen Glamourfaktor 
abwirft.

10 Jahre lang sollte Pinguinismus aber vor allem die Entwicklung 
experimenteller elektronischer und digitaler Kunst international 
nachhaltig beeinflussen, bis im Jahr 2004, auf Grund des künstlerischen 
Bankrotts seines Mentors Tobias Rehberger, Insolvenz angemeldet werden 
musste. Nach dem Ende von Pinguinismus hat dessen GrÃ?nder Jorgen 
Sparwasser jÃ?ngst drei neue Label gegrÃ?ndet, pisco.inc., Molecular 
Trashcam Guerilla und Mike Résistance, mit denen er das von Projekt 
von Pinguinismus unter den diskursiven, politischen und musikalischen 
Bedingungen des 21. Jahrhunderts fortschreiben will.

Bildw�sten und Hörsinnlichkeiten sind Text- und Bildfahrzeuge, die 
Ihre Zuhörer auf eine Reise durch das Universum des Frankfurter 
Elektrokunst-Label Pinguinismus sowie seiner Nachfolger mitnehmen. 
Hierbei wird die spezifische MedialitÃ?t der Medienkünstlern von 
Pinguinismus in Form eines Internet-Features inszeniert, das zugleich 
als vielteiliges Archiv prÃ?sentiert wird, um es seiner medial 
konservierten Form zu entfremden.

Bildw�sten und Hörsinnlichkeiten zeichnen hierbei gleichwohl das Bild 
einer spezifischen AusprÃ?gung der Popkultur der letzten zehn Jahre 
nach, dessen Produkt sie zugleich sind.Untermalt wird diese Theorie- 
und Sound-Performance durch die Videoserie NORMATIVE BEBILDERUNG 
(Pinguinismus Media, 2004) von Jorgen Sparwasser, dem letztjÃ?hrigen 
ars electronica Gewinner.

For example, this was nice as a verse, it probably refered to my 
previous message, but I didn't understand it at all : (
Ununited-united August Kitzhwasser has removed by himself the black 
forgery thanks of my largest demand


Aliette Guibert wrote:

Apologizes for my mistakes in English



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