[spectre] opening FOKUS ISTANBUL, Berlin

Christoph Tannert tannert at bethanien.de
Mon Jun 13 10:16:51 CEST 2005


Urbane Realitäten: Fokus Istanbul

ein Projekt der Künstlerhaus Bethanien GmbH


Kurator:  Christoph Tannert

Die Ausstellung wird durch Mittel des Hauptstadtkulturfonds ermöglicht.


Ort: Martin-Gropius-Bau (Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin)


Eröffnung:	Freitag, 8. Juli 2005 ab 19 Uhr

Es sprechen:

Dr. Joachim Sartorius, Intendant der Berliner Festspiele

Dr. Thomas Flierl, Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur

Fikret Dogan, Autor


Ausstellung:	9. Juli  -  3. Oktober 2005

		Mittwoch - Montag, 10 - 20 Uhr

Presse-
konferenz:	8. Juli 2005, 11 Uhr im Kinosaal des Martin-Gropius-Baus



Als einzige Stadt der Welt erstreckt sich Istanbul über zwei 
Kontinente und verbindet damit auch Orient und Okzident.
Die kulturellen Wechselbeziehungen dieser beiden Weltregionen, wie 
sie sich in der Stadt
Istanbul und ihrem Austausch mit den Städten Europas manifestiert, 
sind wichtige Aspekte der umfangreichen Ausstellung. Diese vertritt 
dabei jedoch nicht die ästhetische Perspektive des flanierenden 
Künstler-Touristen, der Istanbul neugierig durchstreift, sondern 
vielmehr die Auseinandersetzung mit der Stadt, der Megalopolis, als 
einem Fallbeispiel für globale Prozesse.

Wir wissen, dass Europa mehr ist, als das, was war. Europa kann das 
sein, was Europäer im tätigen Verständigungsprozess zu gestalten 
versuchen. Dass dies ein schwieriger, ein komple-
xer Prozess mit vielerlei Facetten ist, zeigt sich einmal mehr an der 
aktuellen Diskussion um eine gemeinsame Verfassung.
So soll es ein wichtiger Beitrag zur öffentlichen Diskussion sein, 
darzustellen, welche Rolle die Stadt Istanbul in diesen 
Wechselbeziehungen in ihrer Geschichte eingenommen hat, welcher 
Reflex in Kunst und Kultur heute nachvollziehbar ist. Dass Berlin und 
Istanbul außerdem durch eine Städtepartnerschaft verbunden sind, wird 
noch zu häufig übersehen oder
augenscheinlich gering geschätzt.

"URBANE REALITÄTEN: Fokus Istanbul" ist daher keine Ausstellung zur 
Dokumentation oder Illustration regionaler Entwicklungen von und mit 
Künstlern einer bestimmten Region, noch eine Ausstellung zur 
Vorstellung türkischer Gegenwartskunst, sondern eine klassische 
Themen-Ausstellung. Angestrebt wird ein Blickwechsel, das Sichkreuzen 
der Blicke von außen auf die Stadt mit denen aus der Stadt selbst. 
Angesichts des Problems des "mental mapping" will sie nicht nur 
Befunde beschreiben, sondern auch Absichten und Entwürfe
reflektieren, die je nach Standort wechseln.

Zur Ausstellung wurden Künstler und Künstlerinnen verschiedenster 
Herkunft und Nationalität eingeladen - darunter selbstverständlich 
auch Künstler aus Istanbul  - , die ein Interesse daran haben, in 
ihren Kunstwerken auf die Diversität und Heterogenität von Kulturen, 
Religionen, Sprachen und Ethnien in einer Megastadt wie Istanbul 
Bezug zu nehmen. Dabei soll vordergründigen Exotismen und 
Orientalismen kein Raum gegeben, wohl aber die kritische 
künstlerische Auseinandersetzung mit solcherlei Klischees ermöglicht 
werden.

Die Ausstellung kombiniert mehrere Interessen unter der Leitfrage, 
wie Heterogenität und kulturell transitorische Momente im städtischen 
Leben, insbesondere in der Mitsprache in
öffentlichen Belangen, zu künstlerischen Ausdrucksformen gerinnen und 
sucht Antworten von Künstlern aus Istanbul und anderen Teilen der 
Welt darauf sowie auch auf ressentimentbeladene Vorurteile zu geben.
Grundsätzlich versteht sich die Ausstellung als ein 
Transmissionsinstrument zur Orientierung internationaler Künstler und 
einer breiten kunstinteressierten Öffentlichkeit auf die 
beeindruckenden, mitunter komplizierten Veränderungen, die Istanbul 
und die Türkei im gegenwärtigen Wandlungsprozess kennzeichnen.

Im gesamten Erdgeschoss und im Lichthof des Berliner 
Martin-Gropius-Baus werden  Werke von circa sechzig zeitgenössischen 
Künstlern und Künstlerinnen aus den Bereichen Malerei, Skulptur, 
Installation, Fotografie, Video, Sound Art und Film präsentiert. Mehr 
als zwei Drittel der gezeigten Arbeiten wurden von den Künstlern 
speziell im Hinblick auf die Thematik der Ausstellung konzipiert und 
umgesetzt.

"URBANE REALITÄTEN: Fokus Istanbul" ist Teil einer geplanten Berliner 
Trilogie, die in den kommenden Jahren ähnliche vergleichende 
Untersuchungen mit künstlerischen Mitteln in den Megastädten Kairo 
und Mexico City anstellen will.
Ab März 2006 wird die Ausstellung in der Kunsthalle Budapest gezeigt.

"URBANE REALITÄTEN: Fokus Istanbul" präsentiert Arbeiten von:

Rey Akdogan (New York/London/Berlin)    Nevin Aladag (Berlin)    Marc 
Bijl (Amsterdam) 
Katinka Bock (Berlin)    Luchezar Boyadjiev (Sofia)    Sergej Bratkov 
(Moskau)    Fernando Bryce (Lima/Berlin)    Hussein Chalayan (London) 
Heman Chong (Singapur/Berlin)   

Christine de la Garenne (Berlin)     Silvina Der-Meguerditchian 
(Buenos Aires/Berlin)
Damien Deroubaix (Paris)    Cevdet Erek (Istanbul)    Peter Friedl 
(Berlin)    Archie Galentz (Moskau/Jerewan/Berlin)   Leyla Gediz 
(Istanbul)    Ara Güler (Istanbul)   Jens Haaning (Kopenhagen/Berlin) 
Eberhard Havekost (Berlin)     Minna L. Henriksson (Helsinki) 
Richard Hoeck (Wien)    Olaf Holzapfel (Berlin)    Thomas Hornemann 
(Berlin)    Istanbul Palimpsest/ Anna Kalvelage + Mirjam Wolf 
(Berlin)    Ali Kepenek (Berlin)    Lina Kim (Sao Paulo/Berlin) 
Folke Köbberling/Martin Kaltwasser (Berlin)    Serhat Köksal aka 2/5 
BZ (Istanbul)    Germaine Koh (Toronto)    Tamás Komoróczky/Hajnal 
Nemeth (Budapest)    Valery Koshlyakov (Moskau/Paris)    Lucas 
Lenglet (Amsterdam)    Via Lewandowsky (Berlin)   Olaf Metzel 
(München)   Serkan Özkaya (Istanbul)   Haralampi Oroschakoff (Berlin) 
Juan Pérez Agirregoikoa (Paris)    Lars Ramberg (Oslo/Berlin) 
Reynold Reynolds (New York)    Sebastian Romo (Mexiko City)   
Sarkis (Paris)    Robert Scheipner (Berlin)    Cornelia Schleime 
(Berlin)   Wael Shawky (Kairo)    Reinhard Stangl (Berlin)    Joulia 
Strauss (St. Petersburg/Berlin)    Asli Sungu (Berlin)    Roland 
Stratmann (Berlin)    Evanthia Tsantila (Thessaloniki/Berlin) 
Nasan Tur (Frankfurt/M.)    Sencer Vardarman (Berlin)    Costa Vece 
(Zürich/Berlin)    Suse Weber (Berlin)   Ute Weiss-Leder (Berlin) 
Peter Welz (Berlin)   Michael Wesely (Berlin)    HS Winkler (Berlin) 
Ina Wudtke (Berlin)

Begleitet wird "URBANE REALITÄTEN: Fokus Istanbul" von einem 
themenbezogenen Filmprogramm, das ebenfalls im Martin-Gropius-Bau 
gezeigt wird.
Zahlreiche zusätzliche Veranstaltungen im gleichen Themenkreis 
entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Faltblatt.

Zur Ausstellung erscheint ein ca. 350 Seiten umfassender 
zweisprachiger Katalog (deutsch/
englisch) mit zahlreichen Abbildungen und Essays zum Preis von 30 Euro.
Vorbestellungen sind ab sofort per Mail an  froehlich at bethanien.de  möglich.

Wir danken der Istanbul Foundation, der Marli-Hoppe-Ritter 
Kunststiftung und den Firmen Efes und Pamukkale.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Führungen für Gruppen und 
Schulklassen können über die MD Infoline der Berliner Museen, Tel. 
(030) 90 26 99-444 angefragt werden.
Für die ersten 25 Anmeldungen von Schulklassen bietet das MD 
Führungsnetz einen Sonderpreis von nur 25 Euro pro Gruppe an.

Für weitere Informationen und Bildmaterial stehen wir jederzeit gerne 
zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Künstlerhaus Bethanien GmbH

Christoph Tannert
Kurator
http://www.bethanien.de
www.gropiusbau.de



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