[spectre] Publication: Inke Arns. Neue Slowenische Kunst. Ljubljana 2002

Inke Arns inke@snafu.de
Mon, 4 Mar 2002 20:55:28 +0100


<bigger>NEW PUBLICATION:


In the framework of the solo exhibition of the group IRWIN (NSK) - 
"Rekapitulation" at the Museum Ostdeutsche Galerie in Regensburg / 
Germany (press conference: Friday, 8 March 2002, 11 a.m.; exhibition: 
10 March - 14 April 2002) the following book will be published:    


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Inke Arns   


Neue Slowenische Kunst (NSK) - eine Analyse ihrer kuenstlerischen  
Strategien im Kontext der 1980er Jahre in Jugoslawien 


[Neue Slowenische Kunst (NSK) - an analysis of their artistic strategies 
in the context of 1980s Yugoslavia] 


Ljubljana 2002   


(in German; 200 pages, format: 26 x 18,5 cm, design: Novi 
Kolektivizem/NSK, 120 b/w illustrations, Irwin catalogue part in full 
colour, ISBN-No., 20 Euro)   



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Abstract (sorry, only in German!):  




"Our freedom is the freedom of those who think alike."  


"We [...] are the <italic>engineers of human souls</italic>."  


"Art and totalitarianism are not mutually exclusive. Totalitarian regimes 
abolish the illusion of revolutionary individual artistic freedom."  



Diese Zitate stammen weder aus Programmen totalitaerer Regierungen, 
noch sind sie Aussprueche stalinistischer oder faschistischer Politiker. 
Es handelt sich vielmehr um programmatische Aussagen des 
slowenischen Kuenstlerkollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK), das 
sich Anfang der 1980er Jahre in Ljubljana, der Hauptstadt der   
Jugoslawischen Sozialistischen Republik Sloweniens, gegruendet hatte. 
Die NSK sorgte seit 1984 mit ihren Aktionen fuer Verwirrung und rief in 
Jugoslawien sowie im Ausland empoerte Reaktionen hervor. Denn 
dieses Kuenstlerkollektiv trat mit dem Vorsatz auf, =82totaler als der 
Totalitarismus=92 zu sein. Nicht Ironie, Satire oder Parodie waren die   
treibende Kraft hinter den Aktivitaeten des Kollektivs, nicht kritische 
Distanz zur herrschenden Ideologie und dem Totalitarismus. Die 
Strategie der NSK bestand vielmehr in einer affirmativen Ueber-
Identifizierung.  


Die erste, nun vorliegende Gesamtdarstellung des Kuenstlerkollektivs 
Neue Slowenische   Kunst (NSK) praesentiert die wichtigsten 
Unterabteilungen der NSK =96 zustaendig fuer Musik, bildende Kunst, 
Tanz/Performance und Grafikdesign (Laibach, Irwin, Gledalisce Sester 
Scipion Nasice/Kozmokineticno Gledalisce <italic>Rdeci Pilot</italic>, Nov=
i 
Kolektivizem). Ausserdem stellt die Monographie die theoretischen und 
kuenstlerischen Konzepte der NSK wie Retrogarde und Ueber-
Identifizierung im gesellschaftlichen und politischen Kontext dar, der 
sich waehrend der 1980er Jahre in Slowenien bzw. Jugoslawien   
entwickelte. Die Neue Slowenische Kunst betrieb subkulturelle 
Eskalationsspiele, die auf die Existenz nationalistischer Mythen und das 
Vorhandensein des (totalitaeren) Begehrens nach freiwilliger 
Unterordnung verwiesen. "Das Phantasma durchqueren" hat der   
Philosoph und Psychoanalytiker Slavoj Zizek diese subversive Strategie 
genannt.


Inke Arns deutet die von der NSK in den 1980er Jahren eingesetzten 
radikalen kuenstlerischen Strategien als aesthetische Umsetzung der seit 
Beginn der 1980er Jahre formulierten Theorien der slowenischen Lacan-
Schule um Slavoj Zizek. Diese Schule wurde zu einem bedeutenden 
theoretischen Fundament des Selbstverstaendnisses der subkulturellen 
Szene Ljubljanas, die wiederum zur wichtigsten Kraft f=FCr die Entstehung =
 
 bzw. die Wiederentdeckung der Zivilgesellschaft in Slowenien werden 
sollte.


Die Neue Slowenische Kunst wurde vielfach rueckblickend zum 
Katalysator der slowenischen Pluralisierungs- und 
Demokratisierungsprozesse erklaert. Inke Arns geht der Frage nach, 
warum paradoxerweise gerade der Totalitarismus der geistigen 
Terroristen der NSK einen nicht unerheblichen Beitrag zur 
Demokratisierung eines semitotalitaeren Systems geleistet hat. Die 
Publikation wird ergaenzt durch ein Interview, das die Autorin mit Irwin 
im Maerz 2000 in Ljubljana fuehrte.  




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Exhibition:



IRWIN:  Rekapitulation  

Press Conference: Friday, 8 March 2002, 11 a.m.

Opening: Sunday, 10 March 2002, 11 a.m.

Exhibition: 10 March - 14 April 2002  


Museum Ostdeutsche Galerie Regensburg  

Dr.-Johann-Maier-Str. 5  

93049 Regensburg

Germany

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