[rohrpost] (fwd) Anybody out there?! 100 Jahre Radio in Deutschland - live on the Air and online
Andreas Broeckmann
ab at mikro.in-berlin.de
Mi Nov 11 10:02:52 CET 2020
Liebe Kollegen und Freunde,
Dear colleagues and friends,
you are coridally invited to join us: live online everywhere or live on
the air in Leipzig and Halle.
Starting tomorrow Nov. 12 at 19.00
Check out d21-leipzig.de <http://d21-leipzig.de>. or Radio Blau and
Radio Corax
Stay tuned!
Dieter Daniels / Frederike Moormann / Constanze Müller / Angelika Waniek
/ Ralf Wendt
-> English version below
Vom 12. November bis 22. Dezember läuft im D21 Kunstraum die Ausstellung
/Anybody out there?! 100 Jahre Radio in Deutschland/. Mittelpunkt der
Ausstellung ist ein eigenes Radioprogramm, das im Kunstraum produziert
und über die eigene Website bzw. kooperierende Radiosender gesendet
wird. Außerdem besteht die Möglichkeit, von außen, durch die
Schaufenster des Kunstraums, die Produktion der Sendungen zu verfolgen.
Die erste deutsche Testsendung via Radio wurde am 22. Dezember 1920 von
Königs Wusterhausen aus ausgestrahlt, drei Jahre vor dem Beginn des
offiziellen Radioprogramms. Das bietet den Anlass 2020 über „100 Jahre
Radio“ nachzudenken. Das Medium Radio steht für das Senden von einem
Punkt zu vielen Empfängern und den intensiven Kontakt mit der
Öffentlichkeit. Schon lange vor den heutigen Mobilfunk eröffnet sich mit
dem Radio ein akustischer Raum der Gleichzeitigkeit und der
Ortsunabhängigkeit: Anybody out there?
Das partizipative Ausstrahlungs- und Ausstellungsprojekt widmet sich den
Transformationen und Potentialen des immateriellen Sendens und
Empfangens: Welchen akustischen und sozialen Raum öffnet das Radio?
Welche Arten von Gemeinschaft erlaubt das Radio – im Apparat, vor dem
Apparat? Wo und wann findet Radio(hören) statt – wer nutzt es wofür und
warum? Welche zeitgenössischen und zukünftigen Formen des Radios
erwarten uns?
Das mehrteilige Projekt mit bestehend aus einem live aus dem D21
gesendeten Radioprogramm, einer Klangkunst-Sendung auf Deutschlandfunk
Kultur, einer daraus entwickelten Live Performance, einer öffentlichen
Intervention der GERÄUSCHKULISSE auf dem Lindenauer Markt sowie einer
Ausstellung, die von außen in den Schaufenstern des D21 Kunstraum zu
sehen ist (evtl. Öffnungszeiten für Dezember werden online bekannt gegeben).
Der D21 Kunstraum verwandelt sich während der pandemiebedingten
Schließung zum Sende- und Hörraum aus dem das vielstimmige Radioprogramm
von Soundkünstler:innen, Radiokollektiven und Studierenden der
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ausgestrahlt wird (u. a. auf
den UKW-Frequenzen von Radio Blau und Radio Corax, auf Stationen aus dem
internationalen Radiokunst-Netzwerk radia.fm <http://radia.fm> sowie auf
dem Stream unter d21-leipzig.de <http://d21-leipzig.de>).
Das von Frederike Moormann und Ralf Wendt kuratierte Live-Radioprogramm
aus dem D21 hat einen Test-, Experimentier- und Laborcharakter, der sich
mit den Möglichkeiten des Mediums Radio als Jetztzeit-Medium
auseinandersetzt und erlaubt dieses radikal infrage stellen zu können:
unsere Vorstellungen von Radio-Stimme und -Sprache, von Information,
Unterhaltung, Zugang und Beteiligung, von Programmgestaltung und von
Zeit, von Wahrheit und vom Hören. Und warum moderiert da eigentlich
immer irgendjemand?
Während der Live-Sendungen wird der D21 Kunstraum zum Raum der
Kommunikation: Wie auf einer Bühne kann die laufende Produktion der
Sendungen durch die Schaufenster verfolgt werden. Eine gesonderte
Präsentation stellt die Klangkunst-Sendung /One to Many /vor, die am 18.
Dezember 2020 (ab 0.05 Uhr) auf Deutschlandfunk Kultur Premiere hat. Die
Sendung /One to Many /lässt die seinerzeit nicht aufgezeichnete “erste
deutsche Radiosendung” von 1920 als künstlerisches Reeanactment aufleben.
Mit den Mitteln der Klangkunst kommen beide Seiten zur Sprache: die
Sendenden und ebenso die Empfangenden. Im Livestream ist /One to Many
/bereits zuvor als ‘Preview’ zu hören. In der Schaubühne Lindenfels
findet am 22. Dezember 2020, genau 100 Jahre später, eine performative
Live-Aufführung dieser Klangkunst-Sendung mit einer immer neu erzählten
Geschichte der “ersten Sendung” statt.
Regional spezifische Beiträge widmen sich dem Leipziger Piratensender
/Sender Freies Paunsdorf/, aus DDR-Zeiten (circa 1964-1974) und dem
durch die Sowjetische Militäradministration gegründeten Stadtfunk, der
die Bevölkerung über Lautsprecher ab 1945 mit offiziellen
Verlautbarungen aus dem Leipziger Rathaus versorgte und erst 1998
endgültig eingestellt wurde.
Mit einer Intervention im öffentlichen Raum lädt das Leipziger Kollektiv
GERÄUSCHKULISSE zur Partizipation ein. Über die gesamte Laufzeit der
Ausstellung steht (jeweils Fr-So von 15-19 Uhr) ein überdimensioniertes
Radiomodell auf dem Lindenauer Markt. Das Objekt /Radio Activity
/überträgt das Radio-Live-Programm. Passanten können mit dem “sperrigen
Empfangsgerät” durch ihre Bewegungen interagieren oder werden zu ihren
persönlichen Radioerfahrungen befragt. Ausschnitte aus diesem
radiophonen Spiel werden wieder in den D21-Sender zurückübertragen.
Einen Überblick zum Gesamtprojekt sowie den künstlerischen und
theoretischen Hintergründen bietet das Begleitbuch.
Ausführliche Informationen zu einzelnen Veranstaltungen und
Programmhöhepunkten gibt es auf d21-leipzig.de <http://d21-leipzig.de>.
/Künstler:innen/ Jasmina Al-Qaisi, Sven Bergelt, Anna Bromley,
Maximilian Glass, Maria Karpushina, Alexander Körner, Tina Klatte, Felix
Kubin, Benjamin Kunath, Sylvia Rohr, Claire Serres, Hannah Sieben,
Richard v. d. Schulenburg, Matteo Spanó, Abir Tawakalna, Sarah
Washington,Ralf Wendt; die Kollektive Radio Cashmere/DIY Church, Liquid
Penguin Ensemble und Geräuschkulisse sowie Studierende und Alumnis des
Experimentellen Radios der Bauhaus-Universität Weimar (u.a. Rafel Jové,
Christina Baron, Sylvia Rohr, Severin Schenkel, Mara May) und
Studierende der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (u .a. mit
Antonia Bannwarth, Lennard Becker, Alicia Franzke, Tatjana Lentini,
Tianxu Liu, Adrian Lück, Merlin Meister, Theresa Münnich, Leni Pohl,
Jan-Luca Ott, Soubhi Shami, Stefania Smolkina)
/Autor:innen/ /One to Many /Frederike Moormann, Angelika Waniek, Paul
Hauptmeier und Martin Recker, Max Schneider und Dieter Daniels
/Interdisziplinäres Projektteam /Frederike Moormann, Angelika Waniek,
Constanze Müller und Dieter Daniels
/Kooperationspartner:innen /Deutschlandfunk Kultur, Schaubühne
Lindenfels, Sender- und Funktechnikmuseum Königs Wusterhausen, Museum
für Kommunikation Berlin, Experimentelles Radio der Bauhaus-Universität
Weimar, Radio Blau (Leipzig), Radio Corax (Halle)
Das Projekt wird unterstützt vom Support-Büro der HGB Leipzig. Die HGB
Leipzig sowie die im Rahmen der Hochschultätigkeit umgesetzten Maßnahmen
werden mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom
Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
D21 Kunstraum Leipzig | Demmeringstraße 21 | 04177 Leipzig |
office at d21-leipzig.de <mailto:office at d21-leipzig.de>
English version:
The first German radio test was broadcast from Königs Wusterhausen
(southeast of Berlin) on 22. December 1920, three years before public
radio broadcasting started. A perfect occasion to think about “100 Years
of Radio”. The radio as a medium stands for sending from one location to
many recipients, and for intense contact with the public. Long before
the mobile telephony of today, the radio opened up an acoustic space of
simultaneousness and independence from location: Anybody out there?
The participatory emission and exhibition project is dedicated to the
transformations and potentials of immaterial sending and receiving:
Which acoustic and social space does the radio open up? Which types of
community or union does the radio allow – in the apparatus itself, in
front of it? Where and when does (listening to) the radio take place?
Who uses it for what purpose and why? Which contemporary and future
forms of the radio can we expect?
This project consists of multiple parts and happenings. There will be a
live radio programme broadcast from D21, a sound art work on
Deutschlandfunk Kultur, a live performance based on this show format, a
public intervention of GERÄUSCHKULISSE on Lindenauer Markt and an
exhibition which can be experienced through the shop windows of D21
Kunstraum (possible opening hours in December will be published online).
Due to the Coronavirus-related closings, D21 Kunstraum transforms into a
source and listening room to broadcast the polyphonic radio programme of
sound artists, radio collectives and students of Hochschule für Grafik
und Buchkunst Leipzig (inter alia on the local FM frequencies of Radio
Blau and Radio Corax, on the stations of the international radio art
network radia.fm <http://radia.fm> and via an online stream).
Frederike Mohrmann and Ralf Wendt curated the live radio programme which
will be broadcast from D21. The programme is of experimental, testing
and lab character, dealing with the possibilities of the radio as a
medium of the here and now and allows to question it radically: Our
concept of a radio voice and of radio language, of information,
entertainment, access and participation, of programming and of time, of
truth and of listening. And why is there a host all the time? (with
contributions from Anna Bromley, Tina Klatte, Alexander Körner, Felix
Kubin, Claire Serres, Ralf Wendt, Matteo Spanó, Jasmina Al-Qaisi, Maria
Karpushina, Abir Tawakalna as well as the collectives Radio Cashmere/DIY
Church, Liquid Penguin Ensemble).
D21 Kunstraum will become a space of communication during the live
broadcasting: The ongoing process can be watched through the windows
like on a stage. The sound art work “One to Many” on Deutschlandfunk
Kultur, premiering on 18. December from 00:05, extends the project to
the germanwide national radio. “One to Many” is an artistic reenactment
of the ‘first German radio broadcast’ from 1920, not recorded at the
time. With the means of the sound of art both sides get a chance to
speak: those who broadcast and those who receive. A preview of “One to
Many” will be featured at the D21 online stream.
A performative live version of “One to Many” will be presented at
Schaubühne Lindenfels. The date has been set to 22. December 2020,
exactly one hundred years after the historic date of 1920, accompanied
by a choir like “back in the days” and with a newly told story of the
“first show”.
Regionally specific features will be dedicated to the first and only
pirate radio channel of Leipzig in GDR times (the channel Freies
Paunsdorf, circa 1964 — 1974), and the public outdoor radio founded by
the Soviet military administration which had been keeping the population
up to date with official statements broadcast from Leipzig’s city hall
by the help of loudspeakers within the city limits from 1945. The system
was finally put out of service in 1998.
The public is invited to participate in an intervention in public space
by the Leipzig based collective GERÄUSCHKULISSE. Over the course of this
exhibition (Fri — Sun vom 15:00 — 19:00), an oversized model of a radio
can be found on Lindenauer Markt. The object “Radio Activity” broadcasts
a live radio program. Passers-by may interact with the “chunky radio
receiver” by their movements and will be interviewed about their
individual experience with the radio. Excerpts of this radiophone game
will be broadcast back to the D21 channel.
The accompanying book of the exhibition provides an overview of the
project as well as artistic and theoretical background knowledge.
D21 Kunstraum Leipzig | Demmeringstraße 21 | 04177 Leipzig |
office at d21-leipzig.de <mailto:office at d21-leipzig.de>
The first German radio test was broadcast from Königs Wusterhausen
(southeast of Berlin) on 22. December 1920, three years before public
radio broadcasting started. A perfect occasion to think about “100 Years
of Radio”. The radio as a medium stands for sending from one location to
many recipients, and for intense contact with the public. Long before
the mobile telephony of today, the radio opened up an acoustic space of
simultaneousness and independence from location: Anybody out there?
The participatory emission and exhibition project is dedicated to the
transformations and potentials of immaterial sending and receiving:
Which acoustic and social space does the radio open up? Which types of
community or union does the radio allow – in the apparatus itself, in
front of it? Where and when does (listening to) the radio take place?
Who uses it for what purpose and why? Which contemporary and future
forms of the radio can we expect?
This project consists of multiple parts and happenings. There will be a
live radio programme broadcast from D21, a /Klangkunst/ (sound art) show
on Deutschlandfunk Kultur, a live performance based on this show format,
a public intervention of GERÄUSCHKULISSE on Lindenauer Markt and an
exhibition which can be experienced through the shop windows of D21
Kunstraum (possible opening hours in December will be published online).
Due to the Coronavirus-related closings, D21 Kunstraum transforms into a
source and listening room to broadcast the polyphonic radio programme of
sound artists, radio collectives and students of Hochschule für Grafik
und Buchkunst Leipzig (inter alia on the local FM frequencies of Radio
Blau and Radio Corax, on the stations of the international radio art
network radia.fm <http://radia.fm> and via an online stream).
Frederike Mohrmann and Ralf Wendt curated the live radio programme which
will be broadcast from D21. The programme is of experimental, testing
and lab character, dealing with the possibilities of the radio as a
medium of the here and now and allows to question it radically: Our
concept of a radio voice and of radio language, of information,
entertainment, access and participation, of programming and of time, of
truth and of listening. And why is there a host all the time? (with
contributions from Anna Bromley, Tina Klatte, Alexander Körner, Felix
Kubin, Claire Serres, Ralf Wendt, Matteo Spanó, Jasmina Al-Qaisi, Masha
Karupsha, Abir Tawakalna as well as the collectives Radio Cashmere/DIY
Church, Liquid Penguin Ensemble).
D21 Kunstraum will become a space of communication during the live
broadcasting: The ongoing process can be watched through the windows
like on a stage. The Klangkunst (“sound art”) show “One to Many” on
Deutschlandfunk Kultur, premiering on 18. December from 00:05, is a
separate presentation. “One to Many” is an artistic reenactment of the
“first German radio broadcast” from 1920, not recorded at the time. With
the means of the sound of art or Klangkunst, both sides get a chance to
speak: those who broadcast and those who receive. “One to Many” can
already be streamed online as a ’preview’.
Schaubühne Lindenfels will be one of the locations broadcasting the
Klangkunst show “One to Many”. The date has been set to 22. December
2020, exactly one hundred years after the historic date of 1920,
accompanied by a choir like “back in the days” and with a newly told
story of the “first show”.
Regionally specific features will be dedicated to the first and only
pirate channel of Leipzig in GDR times (the channel Freies Paunsdorf,
circa 1964 — 1974), and the city station founded by the Soviet military
administration which had been keeping the population up to date with
official statements broadcast from Leipzig’s city hall by the help of
loudspeakers within the city limits from 1945. The system was finally
put out of service in 1998.
The public is invited to participate in an intervention in public space
by the Leipzig based collective GERÄUSCHKULISSE. Over the course of this
exhibition (Fri — Sun vom 15:00 — 19:00), an oversized model of a radio
can be found on Lindenauer Markt. The object “Radio Activity” broadcasts
a live radio programme. Passers-by may interact with the “chunky radio
receiver” by their movements and will be interviewed about their
individual experience with the radio. Excerpts of this radiophone game
will be broadcast back to the D21 channel.
The accompanying book of the exhibition provides an overview of the
project as well as artistic and theoretical background knowledge.
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