[rohrpost] Friedrich Kittler / Till Nikolaus von Heiseler: Flaschenpost an die Zukunft

Till Nikolaus von Heiseler till.n.v.heiseler at googlemail.com
Die Jun 11 22:47:19 CEST 2013


Es freut uns, Ihnen heute ein wunderbar intimes, vergnügliches und
intellektuell inspirierendes Buch anzukündigen, das *Till Nikolaus von
Heiseler <http://www.formatlabor.net/tnvh/>* und Friedrich Kittler unter
dem Titel "*Flaschenpost an die
Zukunft*<http://ssl.einsnull.com/paymate/search.php?vid=5&aid=3485>"
verfasst haben. Die »Flaschenpost an die Zukunft« ist kein Interview,
sondern ein Gespräch darüber, was Friedrich Adolf Kittler in die Waagschale
zu werfen hat, wie er dazu kam, die Medienwissenschaft neu zu erfinden und
wie Zukunft und Wiederkunft der Götter zu denken sind. Eine meiner
persönlichen Lieblingsstellen behandelt sein Verhältnis zu Niklas Luhmann:
"Er hat mich ja auch sehr gemocht, Luhmann – eben weil ich nicht sein
Schüler war. Wir haben zusammen ein Seminar gemacht – und er hat lachend
gesagt: Ja, ich weiß, wir sind ganz unterschiedlich, Herr Kittler. Ein
reitender Bote kommt nach Babylon und ich frage: Was steht im Brief? Und
Sie schauen sich das Pferd an – und dabei hat er lachen müssen. Da habe ich
ihm einen schönen Gegenentwurf gemacht: Wissen Sie, Herr Luhmann, erst
einmal muss der Computer erfunden werden, dann braucht der Computer eine
Theorie, dann wird die Theorie von Rückkopplungsschleifen als Theorie von
Computer-Selbstläufigkeit aufgestellt, dann beschließt das Pentagon, dass
Norbert Wiener der Unzuverlässigste in dieser ganzen Informatik ist und
schließt ihn von der Hardware-Weiterentwicklung aus, während John von
Neumann bis zum Tag seines Hirnkrebs-Todes voll in der Materie drin stand,
mathematisch; und Wiener verlassen die mathematischen Fähigkeiten und die
informatischen, und prompt entdeckt er das Hobby der Biologie und der
Soziologie. Und dann kommen Bateson und Maturana und schließlich Sie, Herr
Luhmann, und setzen das alles zusammen – Sie reiten sozusagen auf
unendlichen Sedimentierungsschichten von Hard- und Software – und am Ende
holen Sie dann wieder das Grundprinzip der Rückkopplung in die Philosophie
zurück. Und Sie führen die ganze Informatik und die Computertheorie,
Computer Science, teilweise auch über die Biologie wieder zurück in Prima
Philosophia. Das war ihm ziemlich recht als Kompliment, denn er wollte ja
der Hegel unserer Tage sein."

 Sie können das Buch auch bei zwei Veranstaltungen zu Friedrich Kittler in
Augenschein nehmen, zu denen wir herzlich einladen möchten. Die eine findet
morgen am *12. Juni um 20:00* in der
Volksbühne<http://www.volksbuehne-berlin.de/praxis/das_elementare_denken/>
statt, die
andere am *Samstag, den 15. Juni um 18:00* in der Georgenstr. im
Medientheater <http://www.medientheater.org/>.

Im Übrigen können Sie bis zum Monatsende den Band zum *Subskriptionspreis* von
15 EUR (inklusive Versand) bestellen. Antworten Sie einfach und formlos auf
diese Mail, und freilich sind Sie sind dann ganz frei in der Entscheidung,
ob Sie fragen: "Was steht drin?" oder lediglich das Postpaket betrachten
mögen.

Mit freundlichen Grüßen,

  Ihr Team vom Kulturverlag Kadmos

P.S.: *Hinweis für Journalisten*. Bitte kontaktieren Sie im Falle Ihres
Interesses Dr. Stephanie Eckhardt (stephie.eck at arcor.de), die die
Pressearbeit koordiniert, und setzen den Verlag ins CC.


  Christine Würll & Wolfram Burckhardt (Vertrieb)

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Fon: 030 397 893 94, Fax: 030 397 893 80
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