[rohrpost] Wtrlt: [NEW-MEDIA-CURATING] CFP: New Media, Art-Science, and Mainstream Contemporary Art: Toward a Hybrid Discourse?

Oliver Grau Oliver.Grau at donau-uni.ac.at
Don Apr 8 19:44:26 CEST 2010


Nur fuer den Fall von moeglichen Missverstaendnissen, da unsauber
zitiert 
wurde und mein Name (wieso?) davor steht:
Es handelt sich um einen Konferenzbeitrag von Eddie Shanken, der aber
nicht genannt wird
http://www.transformingculture.eu/keynote-speakers/edward-a-shanken 

best
O.


>>> Florian Cramer <fc-rohrpost at pleintekst.nl> 08.04.2010 19:30 >>>
On Wednesday, April 07 2010, 21:16 (+0200), Oliver Grau wrote:
> theorists and pedagogues in all branches.  Yet rarely does the
> mainstream artworld converge with the new media and art-sci
artworlds.
>  As a result, their discourses have become increasingly divergent.

Das kann man nur bestätigen. Es hängt aber auch mit einem Faktor
zusammen, der in diesem Text nicht erwähnt wird, nämlich die extrem
verbreitete Selbstdefinition zeitgenössischer Kunst bzw. fine art im
Umfeld
von Biennalen, e-flux etc. als "post-media". Es geht daher nicht bloß
um
eine Divergenz im Sinne eines Auseinanderdriftens, sondern um
grundsätzliche Inkompatibilität von Diskursen.

Dieses Auseinanderdriften begann in den späten 90er Jahren, als sich
Netzkunst und jene Kunst, die von Bourriaud nachträglich als
"relational
art" kanonisiert wurde, gegensätzlich in Richtung Medienkunst, ZKM,
ars
electronica... einerseits und Biennalen-white cube-Kunst andererseits
entwickelten. Auf der Documenta X z.B. existierten beide noch im
selben
Diskurs und Arbeitsfeld.

> Contemporary art practice and writing are remarkably rich but often
> lack understanding of science or technology and the
interdisciplinary
> artistic practices and critical discourses that are co-extensive
with
> them.  

Meiner Meinung nach geht es nicht um ein "lack [of] understanding",
sondern schlicht um ein "lack of interest" weil sich einem Kunstfeld,
das
sich als postmedial, konzeptualistisch und sozial-relational begreift,
schlicht keine Technologiedebatten aufdrängen.

> Art-science and new media art offer valuable insights into the
> implications of science and technology and expand the possibilities
of
> art. 

Genau letzteres ("expand the possibilities of art") würde man aus der
o.g. Perspektive als überholte Sicht auf Kunst verwerfen.

-F


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