[rohrpost] (fwd) ConcentArt Ausstellungseroeffnung "Sicherheit": 20. Mai 2008

Andreas Broeckmann ab at mikro.in-berlin.de
Mit Mai 7 11:40:56 CEST 2008


Subject: Ausstellungser–ffnung "Sicherheit": 20. Mai 2008
From: "Media Art Database" <info at medienkunst-datenbank.de>
Date: Wed,  7 May 2008 11:18:00 +0200 (CEST)


*Neuer Kunstverein ConcentArt e. V. *in Berlin Kreuzberg
stellt sich vor mit der *Eröffnungsausstellung zum Thema "Sicherheit"*

_*Pressepreview*: am Freitag, 16. Mai 2008, 11 Uhr_

*Ausstellungseröffnung*: Dienstag, 20. Mai 2008, 20 Uhr
*Eröffnungsrede*: Jun. Prof. Dr. Phil. Habil. Slavko Kacunko,
Universität Osnabrück

*Ausstellungsdauer*: 21. Mai bis 20. Juni 2008
*Öffnungszeiten*: Mi-Fr 14-19, Sa 12-16 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir laden Sie herzlich ein zur Eröffnungsausstellung des neu
gegründeten, gemeinnützigen Kunstvereins ConcentArt e.V., der seine
Räume in einem denkmalgeschützten Gebäude mit 600 qm Ausstellungsfläche
in der Kreuzbergstr. 28 direkt am Viktoria Park bezogen hat.

ConcentArt e.V.  setzt sich, anders als Museen oder Galerien für
projektbezogene, primär nicht etablierte oder kommerzielle Kunst ein. In
den geplanten Ausstellungen werden Begriffe aus dem kollektiven
Bewusstsein ausgewählt und zur Diskussion gestellt. Die erste
Gruppenausstellung mit dem Titel "Sicherheit" ist ein internationales
Kunstprojekt, zu dem insgesamt zwölf Künstler eingeladen sind:

Georgi Begun (Deutschland, www.georgibegun.info)
Dmitry Bulnygin (Russland)
Costantino Ciervo (Italien/Deutschland, www.ciervo.org)
Alexandra Dementieva (Belgien, www.alexdementieva.org)
Aurelio Fort (Italien)
Mina Angela Ighnatova (Frankreich, www.minaangela.com)
Michael Kähne (Deutschland)
Schalva Khakhanashvili (Frankreich, www.caravansarai.org)
Andrei Loginov (Weißrussland)
Patricia Pisani (Argentinien/Deutschland, www.patricia-pisani.de)
Gábor Leon Varga (England, www.leonvarga.com)
Sergey Voronzov (Russland)

Bei der Wahl der Ausstellungsthemas Sicherheit geht es um die
Überprüfung von Sichtweisen auf das Zeitgeschehen, die Bedingtheit der
Wertung im kulturellen und sozialen Prozess. Der Begriff Sicherheit
bezeichnet einen Zustand, der frei von unvertretbaren Risiken der
Beeinträchtigung ist oder als gefahrenfrei angesehen wird. Mit dieser
Definition ist Sicherheit sowohl auf ein einzelnes Individuum als auch
auf andere Lebewesen, auf unbelebte reale Objekte oder Systeme wie auch
auf abstrakte Gegenstände bezogen. Staatenübergreifend ist Sicherheit
ein unentbehrlicher Imperativ innerhalb eines soziologisch als
Risikogesellschaft umschriebenen Gesellschaftsmodells. Trägt dieses
Postulat individueller wie kollektiver sozialer Sicherheit überhaupt
eine eigene Bedeutung oder fungiert es nicht vielmehr als bloße
Metapher, wird es als bloßer Gegensatz zur Risikodynamik gebraucht?
Stimmt die von Giorgio Agamben formulierte These, in allen westlichen
Demokratien werde die Erklärung des Ausnahmezustands zunehmend durch
eine beispiellose Ausweitung des Sicherheitsparadigmas als normaler
Technik des Regierens ersetzt? (in: Ausnahmezustand, 2004)

Wo sind die Ursachen und Wurzeln von dem mitgedachten Gegenteil, der
Unsicherheit als zentraler Erfahrung der Gegenwart? Die zwölf Künstler
internationaler Herkunft präsentieren überwiegend eigens für die
Ausstellung produzierte Arbeiten. Dabei werden ganz unterschiedliche
formale und inhaltliche Ansätze und Konzepte gewählt, um der Deutung des
Begriffs Sicherheit auf die Spur zu kommen. Angst, Gewalt und Terror,
die Folgen von fehlender oder Ursachen für fehlende Sicherheit werden
beispielsweise thematisiert. Neben soziologischen Fragen spielen aber
auch politische und philosophische Ansätze eine Rolle: Das Verhältnis
von Sicherheit und Politik, von Sicherheit und Wirtschaft, von
Sicherheit und Freiheit, Schutz und Überwachung beispielsweise. Auch
zwischenmenschliche, emotionale Sicherheiten oder die Rolle der
Massenmedien in der Informationsgesellschaft auf das
Sicherheitsempfinden werden kritisch hinterfragt. Das Thema soll jedoch
nicht in all seinen Facetten beleuchtet und analysiert werden, vielmehr
geben die Künstler gezielte Denkanstöße und machen auf oftmals nicht
sichtbare Zusammenhänge und Paradoxien aufmerksam: zum Teil provokativ,
zum Teil mit Ironie und Absurdität, zum Teil durch eine subtile
künstlerische Sprache.

Der Kunstverein ConcentArt e.V. möchte mit seinen Projektrealisationen
die Beschäftigung mit den den Projekten impliziten Inhalten anregen und
die Auseinandersetzung mit den zugrunde gelegten gesellschaftlichen
Werten, mit moralischen sowie sozialen Fragestellungen fördern.


Die Ausstellung wird unterstützt und gefördert von: Cine + und Café Mir

*
Programmvorschau 2008:*
August 2008:
  "The Volcano" -- Die Sehnsucht nach großen Gefühlen"
Art Event und Außenveranstaltung im öffentlichen Raum.
Multimediale Projektionen auf dem Vulkankegel, Eruption eines 22 Meter
hohen Spezialeffekt-Vulkanes als einmalige Performance, ein
stimulierendes Miteinander von Effekten und Kunst in einer Nacht.

Oktober 2008:
Ausstellung zum Thema "Wahre / Ware Kunst"
Eine Auseinandersetzung mit dem An-, Mit- und Gegeneinander von Kunst
und Ästhetik. Ist Hegels prägender Befund der Ausprägung einer Kultur
der Experten und Virtuosen, wo es zunehmend nur noch um das "chef
d'oevre" geht, immer noch zutreffend? Müssen Kunst und Künstler nicht
jegliche normative Ästhetik meiden und einen Ausweg in polyvalenten
Wertsystemen suchen?
Thematisiert wird aber auch: Die Physis der Kunst, ihre Stofflichkeit
und die damit verbundenen Aspekte des Erwerbens, Besitzens, Ausstellens,
Verbergens, Verbietens bis zum Zerstören von Kunst. Inwieweit kann diese
Stofflichkeit von Kunst als Movens ihrer eigenen Geschichte
interpretiert werden?


--
ConcentArt e.V.
Kreuzbergstr. 28
10965 Berlin

Tel.: 030-7007 1645
Fax: 030-7007 1646

http://www.concentart.org/
concentart at gmx.net



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