[rohrpost] Wg: Ordner's Mo., 23.10.2006 15:14

Matze Schmidt matze.schmidt at n0name.de
Die Okt 24 15:44:42 CEST 2006


Ordner's Mo., 23.10.2006 15:14
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[-]--Verdrehung der Verhaeltnisse von nationalen wie paneuropaeischen, 
 |   ideologisiserenden Ping-Pong Spielern auf dem Platz der 
 |   buergerlichen Elite
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 |   http://www.petersloterdijk.net/german/aktuell/PS_WamS_INT_
 |   121204.html
 |   Ulf Poschardt [in: Welt am Sonntag, 12.12.2004, heute
 |   FDP-Waehler und Vanity Fair-Chefredakteur]: In Deutschland
 |   passieren merkwuerdige Dinge: Leute arbeiten schwarz und
 |   schimpfen, dasz es keine Arbeitsplaetze gibt. Sie jammern ueber
 |   den Verfall der Innenstaedte und kaufen im Center vor der
 |   Stadt. Sie schimpfen ueber die abgewanderten Arbeitsplaetze
 |   und sparen beim Shoppen in Polen. Kriegen viele Deutsche
 |   ihr eigenes Handeln und dessen Konsequenzen nicht mehr zusammen?
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 |   Peter Sloterdijk [Groszphilosoph, Direktor der Staatlichen 
 |   Hochschule fuer Gestaltung Karlsruhe]: Die meisten Menschen sind 
 |   nicht besonders stark beim Erfassen von Wenn-Dann-Beziehungen, 
 |   ich wuerde das nicht national einschraenken. Bei uns kommt die 
 |   infantilisierende Gesamttendenz des Sozialklimas hinzu. Das 
 |   Paradigma fuer die radikale Trennung von Eigenverhalten und 
 |   Folgenbewußtsein liefert die Drogensubkultur, und mit dieser hat 
 |   ja die offene Konsumgesellschaft mehr gemeinsam, als sie weisz. 
 |   Der Drogenkonsument hat gelernt, die Konsequenzen seiner Sucht 
 |   wegzudenken, physisch wie moralisch. Sein eigener Ruin geht 
 |   ihn nichts an: Seht ihr doch zu, wie ihr mit meiner 
 |   Selbstzerstoerung fertig werdet! Mit "ihr" ist dieses 
 |   fabelhafte irreale Kollektiv der Anderen gemeint, die an allem 
 |   schuld und fuer alles zustaendig sind. Dieses Kollektiv 
 |   beinhaltet eben die sogenannte "Gesellschaft", die groeszte 
 |   aller Nebeladressen. Sie eignet sich sehr gut als 
 |   imaginaerer Empfaenger fuer solche unadressierbaren Delegationen. 
 |   Ich denke tatsaechlich, dasz unser geliebtes Heimatland zu 
 |   einem Gutteil aus Delegationskuenstlern besteht. Man delegiert 
 |   seine schlechte Laune an die Konjunktur; man delegiert sein 
 |   eigenes Konsumverhalten an das Veroeden der Innenstaedte.
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 |   (...) ohne die _working rich_ gaebe es keinen modernen 
 |   Wohlfahrtsstaat. Die ominoesen Besserverdienenden, die kaum 
 |   mehr als 10% der Population ausmachen, erbringen rund 50% des 
 |   nationalen Steueraufkommens.
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 |   (...) ist aber auch auf dem linken Fluegel eine veraenderte 
 |   Sicht zu formulieren, die nicht mehr vom Ausbeutungsvorwurf 
 |   und einer entsprechenden Klassensolidaritaet ausgehen kann, 
 |   sondern zurueckzugehen haette auf scheinbar altmodische 
 |   Begriffe wie Mitgefuehl und Mitverantwortung für die 
 |   Schwaecheren.
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 |   Die Geschichte vom Fluechtling Aeneas, wie Vergil sie 
 |   erzaehlt. Wer sie hoert, versteht sofort, wo Europa liegt: 
 |   Europa, das ist ein Ort auf der Karte der Hoffnung, wo 
 |   besiegte Menschen eine zweite Chance bekommen. Was vormals 
 |   den Elan des amerikanischen Eskapismus ausgemacht hat, musz 
 |   jetzt zum Kern des europaeischen Bewusztseins werden. Die 
 |   Story beginnt, unvermeidlich, mit dem Brand von Troja, aus 
 |   dem Aeneas, der Verlierer aller Verlierer flieht, den Vater 
 |   auf dem Ruecken und die Penaten im Gepaeck, um in Italien 
 |   einen zweiten Lebensversuchs zu unternehmen – man kennt die 
 |   weitere Geschichte. Ich denke, man musz diesen nicht-imperialen 
 |   Anfangsteil der Aeneis als Gruendungsmythos des aktuellen 
 |   Europas stark machen, (...).
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 |   Ulf Poschardt: Ist mit der Freiheit die Dankbarkeit 
 |   verloren gegangen? Das Gefuehl, dasz man sich 
 |   gluecklich schaetzen darf?
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 |   Peter Sloterdijk: Ich denke, das ist es, was es mit 
 |   dem bekannten Jammern der Deutschen auf sich hat.
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[-]--aus: Friedrich A. Rode. _Der Weg zum neuen Konsumenten_:
 |   Wenn Werte Vorstellungen sind, die einer Gesellschaft im 
 |   ganzen mehr oder weniger bewuszt zu eigen sind und so das 
 |   Verhalten der Mitlgieder dieser Gesellschaft steuern, heiszt 
 |   dies doch nichts anderes, als dasz die Mehrheit einer 
 |   Gesellschaft (...) diese Werte akzeptiert (...). (S. 23)
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 |   (...) "denn die Demokratie stellt im Superindustrialismus 
 |   keinen politischen Luxus, sondern eine grundlegende 
 |   Notwendigkeit dar (Toffler in "Der Zukunftsschock"). "Heute" 
 |   (...) "brauchen wir ueberzeugende, neue utopische Konzeptionen, 
 |   die vorwaerts gerichtet sind auf den Superindustrialismus und 
 |   nicht rueckwaerts auf einfachere Gesellschaftsformen". (S. 116)
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 |   [-]--Das Unterbewusztsein und die Wunder des Schlafs
 |        Im Schlaf 15 000 Dollar verdient
 |        (...) ein Mann namens Ray Hammerstrom, der in einem 
 |        Walzwerk in Pittsburgh arbeitete. (...)
 |        (...) Dem Artikel zufolge waren saemtliche Bemuehungen der 
 |        Betriebsingenieure vergeblich gewesen, eine schlecht 
 |        funktioniere Weiche zu reparieren (...). Hammerstrom stellte 
 |        intensive Ueberlegungen an, (...). Mitten im Gruebeln 
 |        ueberraschte ihn eines Tages der Schlaf, und im Traum sah 
 |        er eine bis in die letzte Kleinigkeit ideal durchdachte 
 |        Weichenkonstruktion, die er sofort nach dem Erwachen in 
 |        einer Werkzeichnung festhielt.
 |        Dieses "visionaere Nickerchen" brachte Hammerstrom einen 
 |        Scheck in Hoehe von 15 000 Dollar ein, die groszte Summe, 
 |        mit der das Unternehmen je den Verbesserungsvorschlag 
 |        eines Mitarbeiters belohnt hatte.
 |        (aus: Dr. Joseph Murphy. _Die Macht Ihres Unterbewusztseins_)
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 |         ----NLP
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[-]--Wenn die amerikanische Vanity Fair jedes Jahr das 
 |   "New Establishment" vorstellt, wird deutlich, dass 
 |   das Establishment keine konservative, sondern eine 
 |   permanent revolutionaere Konzeption geworden ist.
 |   VON ULF POSCHARDT
 |   http://www.taz.de/pt/2005/09/30/a0188.1/text
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 |    ----http://www.ferrari-website.de
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 |    ----http://www.cokedjculture.de
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 |----Fluechtlinge in Melilla, Spanien 2005
 |    http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/
 |    melilla.html
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 ----Netzwerk

Ali Emas

aus: n0name newsletter #90 Di., 24.10.2006 11:40 CET