[rohrpost] revisiting feminist art - cornelia sollfrank
cornelia sollfrank
cornelia at snafu.de
Fre Jul 7 11:37:28 CEST 2006
Einladung zur Performance
cornelia sollfrank
revisiting feminist art
no.1: "le chien ne va plus"
performance mit monty cantsin
freitag, 7.juli 2006, 18 uhr
phoenix-einkaufscenter harburg
hannoversche straße 86, hamburg-harburg
treffpunkt haupteingang hannoversche straße
wiederholung von:
valie export, »aus der mappe der hundigkeit«
straßenaktion mit peter weibel, 1969
Die Performance le chien ne va plus ist die erste Arbeit einer
5-teiligen Reihe, mit der sich die Hamburger Künstlerin Cornelia
Sollfrank mit frühen Positionen der feministischen Kunst
auseinandersetzt. Das künstlerische Verfahren, das für die Serie zur
Anwendung kommt, ist die Wiederholung.
Zur Zeit ihrer Entstehung stellten alle wiederholten Werke eine
Provokation dar. Die Inhalte und oftmals auch die Mittel der Arbeiten
sprengten nicht nur bürgerliche Konventionen, sondern überforderten
nicht selten auch das Verständnis der – sich ansonsten ebenfalls als
radikal verstehenden – Kollegen.
Während der Aktion „Aus der Mappe der Hundigkeit“ spazierte die
österreichische Künstlerin und Erfinderin des aktionistischen
Feminismus VALIE EXPORT 1969 mit ihrem Partner und Kollegen Peter
Weibel als Hund durch die Kärntnerstraße in Wien. Weibel wurde von der
Künstlerin an der Leine geführt und ging auf allen Vieren. In Umkehrung
der gesellschaftlichen Verhältnisse wird in der Visualisierung der
Mann-Frau-Beziehung in einer Tier-Mensch-Parabel der Frau die
beherrschende und „führende“ Rolle zugewiesen. Der zum Objekt gemachte
männliche Körper gerät – allerdings durch den Gang auf allen Vieren und
abhängig von der Hundeführerin durch die Leine – in dem Mittelpunkt der
Auseinandersetzung.
Die Reihe revisiting feminist art geht verschiedenen Fragen nach:
Welche Stellung konnten sich diese Arbeiten in der
(Kunst-)Geschichtsschreibung erobern? Wie relevant waren und sind ihre
politischen Aussagen und formalen Innovationen für nachfolgende
(Künstler-)Generationen? Ist es möglich, durch die Wiederholung einer
Handlung/ Aktion in einem anderen zeitgeschichtlichen und
gesellschaftlichen Kontext eine Aussage über die bestehenden
gesellschaftlichen Verhältnisse herzustellen?
Kontakt: cornelia at snafu.de, Tel. 040-4104937
Im Anschluss an die Performance besteht die Möglichkeit, die
Ausstellung "Peter Weibel. Das Offene Werk 1964-1979" in der Sammlung
Falckenberg zu besichtigen.
Ort: Phoenix Art, Wilstorfer Str. 71, Hamburg-Harburg