[rohrpost] Salomé Bäumlin | Nadine Städler :: Alpenträumer || Kunstraum LUV

Sebastian Baden sebastianpbaden at yahoo.de
Mit Feb 22 01:23:14 CET 2006


Der Kunstraum LUV lädt ein zur Eröffnung der nächsten
Ausstellung:


Pressemitteilung Kunstraum LUV Nr. 2; Februar 2006
Ausstellung:: Alpenträumer
Künstlerinnen:: Salomé Bäumlin, Nadine Städler
Ausstellungsort: Kunstraum LUV, Humboldtststraße 22,
76131 Karlsruhe, 0721-6239689
Ausstellungseröffnung:: Samstag, 25. Januar 2006,
19.00.
Ausstellungsdauer: 26.02.2006-02.04.2006
Öffnungszeiten: Di, Mi + Fr :: 17.30-20.00 und nach
Vereinbarung

Alpenträumer 

Der Kunstraum LUV zeigt vom 25. Februar bis 2.April
2006 die Ausstellung „Alpenträumer“ der beiden in
Bern/ Schweiz lebenden Künstlerinnen Salomé Bäumlin
und Nadine Städler.

Salomé Bäumlin und Nadine Städler präsentieren im
Kunstraum LUV ihre Arbeiten unter dem Gesichtspunkt
des Traumes. Die Gestaltung und Bewältigung von
Wirklichkeit, Flucht in Phantasiewelten und die
Bedingungen der menschlichen Existenz sind Themen, die
der gemeinsamen Ausstellung zugrunde liegen. Der Titel
„Alpenträumer“ bezieht sich nicht nur ironisch auf die
momentane Herkunft der beiden Künstlerinnen, sondern
bedeutet auch das Klischee einer träumerischen Idylle
und das gleichzeitige Zerlegen dieser Illusion.


Nadine Städler bedient sich der Zeichnung und Collage,
wobei sie zum Teil auch gefundenes Bildmaterial zu
einer fragmentarischen Figürlichkeit komponiert. Die
Bruchstücke aus Bildern und Zeichnungen gewinnen eine
autonome Symbolik, welche auf eine sich dem Betrachter
nur sukzessive erschließende Traumwelt Bezug nehmen. 
Kleinteilige, filigrane Zeichen, spielzeugartige und
puppenhafte Figuren, unheimliche Formen und hybride
Wesen kommen zur Darstellung. Sie werden einerseits in
den Arbeiten auf Papier in ihrer singulären
Erscheinung vorgeführt, andererseits aber auch in
einer Doppelprojektion als kollektive Zeicheneinheit
eingeblendet. Die winzigen, im Kopierverfahren
erstellten Bildchen wurden zeichnerisch ergänzt und
vereinzelt farbig akzentuiert. Die Projektion wirft
diese suggestiven Bilder auf zwei Flächen, welche
ebenfalls figürlich bezeichnet sind. Im Leitmotiv
eines formal auf seine Umrisslinien abstrahierten
Mädchens finden die Diapositive ihre buchstäbliche
Projektionsfläche. Mittels Überlagerung kommt es zur
regelmäßigen Transformation des scheinbar schwebenden
Bildgegenstandes. Die Dominanz der Linie, Licht und
Schatten werden durch die Projektion verstärkt. In der
Helligkeit findet sich die Gestalt, ihre Geschichte
und die Wahrheit des Augenblicks. Einzelheiten
erscheinen als großes Moment, treten aus ihrem
Versteck in die Sichtbarkeit. Es entstehen Eindrücke,
die in intensiven Emotionslagen ihren Ursprung haben.
Nadine Städler bringt in diesen sich immer von Neuem
brechenden Formkombinationen ihre persönliche
Erfahrungswelt zum Ausdruck. Gedanken der Flucht,
Ängste und kindliche Visionen werden deutlich und
legen sich dem Betrachter ganz im Vertrauen nahe. Die
bedrückende Leichtigkeit der Darstellung kommt aus der
Dunkelheit und kehrt ins Licht zurück.

Die Collagen von Salomé Bäumlin schließen sich in
ihrer Form den Arbeiten von Nadine Städler an,
bewahren allerdings eine jeweils titelbezogene
Inhaltlichkeit und sind eher zeichentheoretisch als
träumerisch aufzufassen. Ihre Drucke dagegen verfolgen
eine formale Strenge und fassen die Begrenzungen der
Existenz in konkretere Anschauungen. Die
Unheimlichkeit des Todes wird seriell abstrahiert und
in ein formales Zeichensystem gewandelt. Was sich dem
Betrachter beispielsweise als bunte und regelmäßige
geometrische Form darbietet, basiert eigentlich auf
dem Prinzip des Leichentuches. Die Raster-Muster-Bögen
täuschen durch ihre farbenfrohe Erscheinung über
diesen Ursprung hinweg und geben der Vergänglichkeit
eine neue ästhetische Dimension. Salomé Bäumlin
verdeutlicht den Moment des symbolischen Schutzes auf
zweifache Weise: Die einerseits schützende Verhüllung
des Körpers wird andererseits formalisiert und bietet
die Möglichkeit der gestaltenden Intervention zur
künstlerischen Bewältigung des Todes. Vergänglichkeit
kann kreativ kompensiert werden. 
Die Serialität setzt sich fort in den Objekten von
„sweet dreams“, einer Reihe von Kissen, welche mit der
politischen Karte der USA bedruckt sind. In den
Tarnfarben der „Operation Desert Storm“ gehalten, wird
aus dem zunächst unscheinbaren Kissenaufdruck ein
Hinweis auf die Faktizität des Realen. Die Frage nach
persönlicher Sicherheit und nationalen Interessen wird
gerade im Hinblick auf die politischen Strategien der
USA thematisiert. 
Die Schutzlosigkeit im Schlaf findet in der Ironie
dieser „Süßen Träume“ auf den Kissen ihren besonderen
Ausdruck, da Bedrohtsein und Präventivschlag formal
zusammengefasst sind.
Vergänglichkeit, Verdrängung und ein strenger Bezug
auf den Körper sind konstituierende Merkmale in der
Arbeit von Salomé Bäumlin. Ihre Behandlung dieser
Themen in einer schematischen Darstellung mit Hilfe
des Siebrucks erwirkt ein befremdend paradoxes Moment.
Die geometrische Abstraktion wird zu einer Form der
ästhetischen Bewältigung.
 

Nadine Städler (geb. 1979 in Hildesheim) studiert zur
Zeit an der Hochschule der Künste Bern. Sie hat
bereits ausgestellt im ?Plug.In in Basel, im Sodium in
Bern und im Progr (Programmzentrum für Kultur) in
Bern.
Salomé Bäumlin (geb.1980 in Bern) erlangte 2005 ihr
Diplom an der Hochschule der Künste Bern. Ausgestellt
hat sie u.a. in der Kunsthalle Bern und in der Galerie
Grenchen, beteiligt war sie an Projekten im Bereich
Theater und Design u.a. für theater tuchlaube Aarau,
Gomez-Müller in Zürich, HTM Bern.



	

	
		
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