[rohrpost] H e u r i s t i k - Theorie der intentionalen Werkgenese
- transcript Verlag Bielefeld 2005
Holger Schulze
schulze at udk-berlin.de
Mon Jul 11 09:38:04 CEST 2005
»Alltäglich, amorphe Masse langfristiger Überzeugungen,
von momentanen Impulsen durchschossen. Sich immer neu formierende,
persönliche Neigungen und Abneigungen; eine Idee
kristallisiert sich heraus – neu. Es beginnt ein langer Weg.
Fragile Andeutungen einer Idee, mehr noch eine Ahnung,
sie wollen wir schützen vor Anfechtungen und Hindernissen des Alltags.
Doch zugleich darin sich bewähren lassen, um tatsächlich
nicht nur ein vages Vorgefühl zu bewahren. Sondern physisch greifbare
Artefakte hervorzubringen: Wirksame Interventionen.
Diesem alltäglichen Prozess widmet sich eine Theorie intentionaler
Werkgenese.« (S. 13)
Holger Schulze,
Heuristik.
Theorie der intentionalen Werkgenese
Theorie der Werkgenese, Bd.2
transcript Verlag Bielefeld 2005
Sechs Theorie Erzählungen
zwischen Popkultur, Privatwirtschaft und dem,
was einmal Kunst genannt wurde
* * * * Drei Kapitel zum Download :
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Wie arbeiten wir an Ideen? Wie gelangen wir aus unseren täglichen
Handlungen heraus zu Absichten, die sich als Projekt formulieren und am
Ende ein Artefakt hervorbringen?
In sechs Theorie Erzählungen entwickelt dieser Band eine Theorie
intentionaler Werkgenese. Die Problemlösungsstrategien oder Heuristiken
von zwölf Arbeiten werden erzählt - an der Grenze zwischen kommerziellen
Unternehmungen, Popkultur und dem, was einmal 'Kunst' genannt wurde.
Die Heuristik entfaltet damit eine plastische Phänomenologie des
Arbeitens in Projekten um die Jahrtausendwende herum.
Studio !K7
Philip Jeck
WISSENSCHAFTSAKADEMIE BERLIN
MARS – Exploratory Media Lab
Alex Arteaga
Pixelpark Unit 3
Chris Cunningham
Manuela Stacke
Funkstörung
Murmuring Fields
schwankende räume
MOEBEL HORZON
LKW
Holger Schulze, Heuristik. Theorie der intentionalen Werkgenese,
transcript Verlag Bielefeld 2005. 208 Seiten, kartoniert, 6 Abbildungen
EUR 26,80.
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»Indem wir unsere Arbeit an eine Öffentlichkeit tragen,
werden wir unwillkürlich integraler Bestandteil eines
weit reichenden, gesellschaftlich-kollektiven Prozesses –
unwiderruflich.
Dessen Bestandteil waren wir auch vorher schon; doch nun
wissen wir darum. Wir arbeiten jetzt bewusst mit diesen, in diesen
Prozessen: Unsere Artefakte arbeiten in der Öffentlichkeit fort –
in den Projektionen und Repräsentationen, die dort entstehen und
geäußert und ausgetauscht werden; in den Empfindungen und Gedanken
vieler einzelner Menschen, ihrer Lebensläufe, ihrem täglichen Leben.
Positionen werden uns zugeschrieben oder aberkannt, Ansichten,
Erwartungen und Aversionen richten sich gegen uns und Fragen oder
Hoffnungen an uns. Sprechen wir mit Menschen oder hören nur von ihnen,
so halten wir uns damit schon zwischen ihnen auf. Wir setzen uns
auseinander mit ihren Projektionen und Gedanken. Die hatten sie
auch vorher schon.
Doch jetzt haben wir sie mit unseren Handlungen oder Unterlassungen,
unseren Gedanken und Wünschen genährt und angefeuert, abgemildert
oder umgelenkt.« (S. 164)
Inhalt
Theorie Erzählung
I. Im Moment
II. Heuristik
III. felt sense
IV. Der persönliche Ton
V. Theorie Erzählung
VI. Wirklichkeit
ambient
I. Die Raumerfahrung
II. Studio !K7
III. Immanenz
IV. Vinyl Coda
V. Vom Rapport zur Kohäsion
VI. medium flow
Vektoren
I. Strömungen
II. Wissenschaftsakademie Berlin
III. Im Netz der Intentionen
IV. CAT - Culture, Arts and Technology
V. Vektoren
VI. Im Praxistest
Konsistenzen
I. beim komponieren die schwelle der stille
II. Die Konsistenz
III. Future Brand Investigators
IV. Die erste Bewegung
Kontinuum
I. Artefakte
II. Die Bewegungsform
III. Kleine Schönheiten
IV. Kontinuum
V. In love with Funkstörung remix
VI. Unser Kontinuum
Der neue Körper
I. Hineinfinden
II. Murmuring Fields
III. Konfrontation
IV. Mir nichts, dir nichts
V. Der Körperbau
VI. Eine Hohlform
Eröffnung
I. Moebel Horzon
II. Das Artefakt als Droge
III. LKW
IV. Arbeiten in der Wirklichkeit
Wirklichkeit II
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»but if you study the logistics
and heuristics of the mystics
you will find
that their minds
rarely move in a line
so it’s much more realistic
to abandon such ballistics
and resign
to be trapped
on a leaf
in a vine«
(Brian Eno, Backwater, 1977)