[rohrpost] Kritik an Wiener Förderplänen für Netzkultur-Aktivitäten

IG Kultur Österreich office at igkultur.at
Mon Aug 8 08:43:56 CEST 2005


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  ||| MITTEILUNG
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  ||| IG Kultur Österreich
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  ||| Kritik an Wiener Förderplänen für Netzkultur-Aktivitäten
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  ||| Software-Lösungen für öffentliche Kulturfinanzierung ungeeignet!
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"Die Kulturförderung bedarf unbedingt der Verbesserung im Sinne von
Transparenz und Verteilungsgerechtigkeit. Von Votingverfahren auf der
Basis von undruchschaubaren Software-Lösungen ist diese allerdings nicht
zu erwarten!" Mit großer Skepsis reagiert die IG Kultur Österreich auf
die Ankündigung von Kulturstadtrat Mailath-Pokorny, die Finanzierung der
Wiener Netzkultur-Aktivitäten auf neue Grundlagen zu stellen. Dabei soll
fortan eine gegenseitige Bewertung innerhalb der Szene für die Höhe der
Förderbeträge Ausschlag gebend sein.

"Mit dem neuen Fördermodell wird der Anspruch auf Partizipation völlig
auf den Kopf gestellt", erklärt IG Kultur-Vorsitzender Bernhard Amann.
"Bewertungssysteme, die wir von Online-Auktionen und Suchmaschinen im
Internet kennen, sind bei politischen Prozessen nicht sinnvoll
anwendbar!" Modelle der Selbstverwaltung benötigen einen adäquaten Raum
zur Diskussion über Zielsetzungen und Strategien ihrer Umsetzung. Als
bundesweites Netzwerk von über 350 Kulturinitiativen tritt die IG Kultur
Österreich für ein partizipatives Verfahren ein, das eine breite
inhaltliche Beteiligung und Auseinandersetzung vorsieht. Darüber hinaus
muss gerade auch im Kulturbereich die dringend erforderliche Sicherheit
für einen stabilen Basisbetrieb gewährleistet sein.

Das neue Wiener Fördermodell erweckt den Eindruck, als habe die Wiener
Kulturpolitik der Mut verlassen, für aktuelle Probleme auch tatsächlich
politische Lösungen zu suchen. Im Glauben an die Technik werden diese
jedoch nicht zu finden sein. "Wir fordern Kulturstadtrat Mailath-Pokorny
dazu auf, der öffentlichen Kulturfinanzierung einen Prozess der
Entscheidungsfindung zu Grunde zu legen, der transparent gestaltet ist
und auf inhaltlichen Debatten beruht", so Amann abschließend.


  ||| Hinweis: Partizipation als Demokratiemodell
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  ||| http://igkultur.at/kulturpolitik/1086020897


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