[rohrpost] Medientheorie - Das Wikiexperiment

Sophia Nabokov sophia_nabokov at yahoo.de
Die Nov 16 18:58:36 CET 2004


Ja, das ist ja sozusagen zu einer Redewendung
geworden, dass das Archiv schweige und „ein Friedhof
der Fakten“ sei, aus dem dann Fiktionen erblühen, oder
so. Wenn es sich bei dem Material aber um
Kommunikation handelt, die archiviert wurde,
beispielsw. um diesen  mail-Wechsel über die Frage, ob
das Material wirklich schweige, dann spricht es doch
zum Lesenden. Was ich allerdings sagen wollte, war
viel praktischer. Man kann nämlich entweder alles
zusammenfassen oder aber das Material selbst
zugänglich machen, was ja in der Wissenschaft auch
immer schon passiert, eben im Archiv und durch
Zitieren, oder indem man Verweise setzt. Wenn man nun
digital arbeitet, finde ich es besser, jedem die Wahl
zu lassen. Ich weiß nicht, was Sie für Material haben,
mein Material besteht aus meinem Tagebuch und ein paar
Notizen und einer E-Mailsammlung nach Adressat und
Datum geordnet. Dies Material ist sehr beredt. Aber
natürlich haben Sie recht, wirklich historisches
Material schweigt uns sozusagen an.

Ich finde, Ihre mail klingt irgend wie nach mehr...

Sophia



 --- Claus Pias <claus.pias at ruhr-uni-bochum.de>
schrieb: 
> 
> Am 15.11.2004 um 22:14 schrieb Sophia Nabokov:
> 
> > Material selber sprechen zu lassen
> 
> Material hat noch nie selbst gesprochen.
> Wie man aber auf diese Vorstellung kam
> und kommt und was zu hören war und ist,
> gehört zu den Fragen der Medientheorie.
> Herzlich, C.
> 
> 
> --
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