[rohrpost] CCC fordert zum Boykott der Musikindustrie auf
Volker Grassmuck
vgrass at rz.hu-berlin.de
Don Apr 1 03:38:42 CEST 2004
CCC fordert zum Boykott der Musikindustrie auf
March 30, 2004 (Pylon)
Nach der Klage der IFPI gegen einzelne Tauschbörsennutzer fordert der
Chaos Computer Club zum Boykott der von der IFPI vertretenen
Musikverlage auf. Die Branche solle nicht den Nutzern die Schuld
geben, wenn sie selber den Beginn des Informationszeitalters
verschlafen und es versäumt hat, ihr Geschäftsmodell an die digitale
Welt anzupassen.
Informationsfreiheit ist kein Verbrechen
Der CCC hält die Klagen des Bundesverband Phono / der IFPI für stark
fragwürdig. Es kann nicht sein, dass die Musikindustrie ihre Ziele
dadurch erreicht, in dem sie eine massive Panik vor immensen
Schadensersatzforderungen schürt. Solche sind in Deutschland auch gar
nicht durchsetzbar. Es geht vielmehr darum, die Nutzer von
Tauschbörsen einzuschüchtern. Dies zeigt sich auch bei der Kampagne
der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU)
"Raubkopierer sind Verbrecher" . Auch hier werden bewusst juristische
Falschaussagen über die Strafbarkeit von Urheberrechtsverletzungen
gestreut, um den Tauschbörsen das Wasser abzugraben.
Das Urheberrecht ist kein Naturrecht, sondern ein Ausgleich dafür,
dass der Urheber sein Werk der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.
In erster Linie ist das Urheberrecht hierbei ein Ausfluß des
Persönlichkeitsrechtes. Auch die wirtschaftlichen Verwertungsrechte
werden dem Urheber zur Sicherung seiner wirtschaftlichen Existenz
verliehen. Hierbei bestehen jedoch immanente Schranken. So darf das
Werk für die private Verwendung frei kopiert werden. Diese auch als
"fair use" bezeichnete Begrenzung ist eine Ausprägung der
Informationsfreiheit und somit ein Grundrecht.
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Wizards of OS 3, 10-12 June 2004
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