[rohrpost] Gute Zeiten in KA

Gregor Jansen gregjan at gmx.de
Die Dez 16 16:32:54 CET 2003


Pressemitteilung von Dienstag, 16. Dezember 2003
Stadt Karlsruhe

"Museum aller Gattungen"
Karlsruher Museum für Neue Kunst wird in das Zentrum für Kunst und 
Medientechnologie integriert

(PIA) Das Karlsruher Museum für Neue Kunst (MNK) wird in das Zentrum für 
Kunst und Medientechnologie (ZKM) integriert. Wenn der derzeitige 
MNK-Leiter Götz Adriani im März Karlsruhe verlässt, könnte das von dem 
verstorbenen ZKM-Gründungsrektor Heinrich Klotz gewollte "Museum aller 
Gattungen" eine neue Chance bekommen. Dieser Museumstyp soll moderne Kunst, 
wie sie bisher im MNK zu sehen war, und die Medienkunst im ZKM quasi auf 
einem Tablett präsentieren.
Der ZKM-Stiftungsrat hatte die vollständige Integration ohne Gegenstimme 
beschlossen und damit die Weichen für MNK und ZKM neu gestellt. Das Gremium 
war mit seiner Entscheidung den Empfehlungen des Wissenschaftsrates und dem 
Ergebnis der Prüfung verschiedener Strukturmodelle durch eine vom 
Stiftungsrat beauftragte Arbeitsgruppe gefolgt.

Ergebnis einstimmig

Einstimmige Unterstützung finde das Integrationsmodell auch bei den 
privaten Leihgebern für das MNK sowie beim ZKM-Kuratorium, betonten 
Stiftungsratsvorsitzender OB Heinz Fenrich und dessen Stellvertreter 
Kunststaatssekretär Michael Sieber. Die künstlerische Gesamtleitung für das 
MNK wurde ZKM-Leiter Peter Weibel übertragen, dessen Vertrag der Rat bis 
2009 verlängert hat. Abteilungsleiter soll künftig ein hauptamtlicher 
Kurator sein.
Im Vergleich zum bisher praktizierten Trennungsmodell biete die Integration 
Finanzvorteile und damit auch die Chance für mehr Ausstellungen und 
Veranstaltungen aus den Beständen der Leihgeber und der ZKM-eigenen Sammlung.

Mehr ZKM-Profil

Mit dieser Sammlung seien nun zusätzliche ZKM-Themenausstellungen in den 
MNK-Lichthöfen des Hallenbaus denkbar, sagte Michael Sieber, der von einer 
"Schärfung des gesamten ZKM-Profils über Baden-Württemberg hinaus" sprach. 
Bei Gesprächen mit den privaten Sammlern sei ihm versichert worden, dass 
die Leihgeber auch nach der Strukturkorrektur in Karlsruhe ausstellen 
würden, versicherte der Staatssekretär vor Journalisten. Zwar baue ein 
Sammler ein Museum in Ulm, aber auch dieser Leihgeber sei einen 
Kooperationsvertrag mit dem MNK eingegangen. Trotz der geplanten 
Mittelkürzungen durch Stadt und Land habe man laut Heinz Fenrich und 
Michael Sieber einen kulturellen Mehrwert für Karlsruhe und das Land erzielt.
ZKM-Chef Peter Weibel kündigte eine "dynamischere Ausstellungspolitik" an. 
Das ZKM werde an Bandbreite und Qualität gewinnen. Das MNK sei immer Teil, 
das heißt eine Abteilung des ZKM gewesen. Mit einer gewissen 
Eigenständigkeit, räumte Weibel ein, die nun aber aufgehoben sei. Weibel: 
Herr Adriani hat sehr autonom gearbeitet. Diese Autonomie hat sich oft am 
Rande seines Arbeitsvertrages bewegt.

Plessis Wasserrad

Ein Austausch mit der ZKM-Sammlung sei bisher nicht möglich gewesen. Weibel 
versprach, Fabrizio Plessis Skulptur "Tempo Liquido" aus dem Archiv zu 
befreien. Für das fünf Meter hohe Wasserrad, das auf jeder Schaufel einen 
Monitor trägt, auf dem das herabstürzende Wasser zu sehen ist, war zuletzt 
kein Platz in den ZKM-Lichthöfen.
Außer der Weichenstellung für das MNK widmeten sich die 
Stiftungsratsmitglieder drei weiteren Personalentscheidungen: OB Heinz 
Fenrich wird auch in den kommenden drei Jahren Vorsitzender des 
ZKM-Stiftungsrats sein. Ebenfalls im Amt bestätigt wurde der 
stellvertretende Vorsitzende, Staatssekretär Michael Sieber. Unbefristet 
fortgeführt werden soll der Vertrag mit der geschäftsführenden 
Vorstandsreferentin Christiane Riedel.

Nähere Informationen zum Zentrum für Kunst und Medientechnologie sowie zum 
Museum für Neue Kunst unter www.zkm.de

Pressedienst:
Helga Riedel, riedel at pia.karlsruhe.de
Onlinedienst:
Regina Schneider, schneider at pia.karlsruhe.de

Rathaus, Marktplatz
76124 Karlsruhe
Tel. 0721/133-1300
Fax 0721/133-1309