[rohrpost] n0name newsletter #46
Matze Schmidt
matze.schmidt at n0name.de
Son Aug 31 23:54:49 CEST 2003
|<----- Breite: 74 Zeichen - nonproportional font: Courier New, 10 ----->|
n0name newsletter #46 Fr., 29.08.2003 14:53 CET
News from Kabul sponsored by G€rmany
*Inhalt/Contents*
1. WRIGLEY'S
blitzgeschmack(TM)
DISTINKTION(TM)
Ali Emas
2. "> fake fire / friendly fire >>"
E-Mail Interview mit various-euro und Horrorkatze
Matze Schmidt
3. "Das ist nicht witzig!"
Das 2. Kasseler Komik-Kolloqium
Matze Schmidt
4. Jamgedanken
jg
5. Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 12
Journal of nick.n0name (688389)
http://slashdot.org/~nick.n0name/journal/
26 KB, ca. 9 DIN A4-Seiten
--------------------------------------------------------------------------
NEU!
WRIGLEY'S
blitzgeschmack(TM)
DISTINKTION(TM)
24 Peppermint Saetze. Ideologiefrei.
Pfefferminz Bordieu's Kritik der "Kritik der reinen Vernunft" Kant's
und die Genese der Geschmaecker.
Er macht die materiellen und immateriellen Verhaeltnisse als Basis fuer
die "feinen Unterschiede" aus (wie NEU! !).
Geschmack ist also nicht etwas, was man hat ("Sie/Er hat Geschmack"),
sondern etwas, das einem zukommt.
Geschmack kann man kaufen, ist also nicht interesselos.
Jede Klasse illustriert ihren Unterschied nach Herkunft, kulturellem
Vermoegen und monetaerem Vermoegen, Aufstiegschancen und Abstiegsgefahr.
Pop und Neopop versprachen die Nivellierung dieser Klassenschranken.
Weil Kitsch und Hochkulturprodukte im Nebeneinander kein Problem mehr
darstellen soll(t)en.
"Auf die Zunge gelegt, loest sich jeder" Geschmacksunterschied "von
alleine auf und hinterlaesst nur" kulturrevolutionaere Gleichheitskuehle
"im Mund".
Mund, Ohr, Auge, Geschlecht, usw., alle stehen unter den
Moeglichkeitsbedingungen des kulturellen Horizonts, den wir so gerne
zum Kapital erklaeren wuerden, obwohl Prestige und Image gemeint sind.
Was fuer Bilder zu Hause an der Wand haengen, welche Buecher im Regal
stehen, welches Dressing wir bevorzugen, was der Bauer nicht isst.
Welche Un-Freiheiten, jemand anderes zu sein, uns unsere Herkuenfte
lassen, darum geht es.
Wrigley's geschmaxtechno aus dem Buerozubehoercharme hauchduenner
Mikro-Blaettchen in der halbtransparenten Plastikbox heiszt
"eclipse FLASH".
Aller diffuser Geschmack wird durch einen schnell wirksamen Beschuss der
Geschmackspapillen instantan zum Verschwinden gebracht und durch einen
neuen eindeutigen ersetzt, im Mund wird es geschmackvoll.
In nur 2 Schritten zum Geschmacks-Extasy: 1 Mikro-Blaettchen aus dem
Plastik-Behaelter nehmen. 2 In den Mund stecken.
Ohne Kauanstrengung, ohne Rekurs an soetwas wie Lebensmittel, wie noch
beim Kaugummi.
Die reine Geschmacksinformation / Proto-Nanotechnik.
Die Dividende aus diesem falschen Kapital?
Was billig ist, ist verfuegbar, statt kulturstalinistisch oder
-paedagogisch vorenthalten zu werden.
Was billig (billig fuer 1.29 EUR ?) verfuegbar ist, ist Massenware.
Was billig ist, ist nicht frei.
Open Taste mit GPL?
Nur grosze Konzerne koennen noch Free-Tasteware bauen.
Der Manager nimmt ein blaues Peppermint Blaettchen vor dem Termin mit
seinen Mitarbeiterinnen.
Die Dame genieszt das rote Wild Mint Blaettchen vor dem Blind Date.
Ali Emas
--------------------------------------------------------------------------
2.
Vom 12.-14.9.2003 sehen die Flaneurinnen und professionellen Touristen
sich bitte
"> fake fire / friendly fire >> movie > game > play > perfomance > a
weekend in september"
im Buero Friedrich, in der Holzmarktstrasse 15-18, S-Bahnboegen 53-54,
10179 Berlin an. Was dort interessiert sind Ueberlagerungen des normalen
Stadtalltags mit den Techniken und der Kultur (?) des Kriegs und vice
versa und wie das in verschiedenen Ansaetzen fuer Artefakte gezeigt
werden kann ... m.a.W. schon Reality Hacking oder blosz Reflexzone?
Matze Schmidt stellte "Macher" various-euro und "Spieler" Horrorkatze per
E-Mail 3 Fragen.
Matze Schmidt (MS): "Urban Warfare" scheint, so zynisch das klingt,
momentan ein hippes Thema zu sein. Geht es euch beim "friendly fire",
das als Topos nicht erst seit dem letzten Golf Krieg als die 'irrste'
Form militaerischer Gewalt, naemlich als Rueckschlag, bekanntgeworden
ist, vor allem um die Aesthetik des Schreckens, der nun auch die
vermeintlich sicheren Metropolen des Westens erreicht?
Horrorkatze (HK): friendly horror ist weder Fremdwort fuer uns, noch
eine neue Erscheinung, sondern eher eine alltaegliche Ungezogenheit.
Der integrativen Gewalt der demokratischen Propaganda haben wir
beispielsweise die Funktionsweise unserer harmlos wirkenden Waffe
"Bluete der Transparenz" abgeschaut.
Die "Bluete der Transparenz" ist im Begriff die "Metropolen des Westens"
zu vergiften.
various euro (ve): der zur zeit wieder aktuell gewordene bergiff
'urban warfare' verweist auf offensichtliche und bekannte zusammenhaenge
zwischen dargestellter und ausgeuebter gewalt. 'urban warfare' hier
gesehen als ein notwendiger, unvermeidbarer militaer-strategisch-
taktischer und praktischer teil des 'miltary entertainment complex'
(eine sehr schoene beschreibung fuer unsere derzeitige und zukuenftige
gesellschaftsform, wie etwa der film starship-troopers
[http://www.imdb.com/title/tt0120201] zeigt), den es positiv zu
vermarkten gilt, also die ausblendung und simulation (ver-simulierung)
von krieg (gesehen als akt/moment des toetens/sterbens in all seinen
formen) in den medien (hier nachrichten- tv, radio, zeitung,...) und
die gleichzeitige kontrollierte re-aesthetisierung in (spiel)-film oder
spiel-(film), als helden-tat/tod (ein beispiel waere hier 'black hawk
down', als hollywood-movie-blockbuster
[http://www.sonypictures.com/movies/blackhawkdown] und delta-force-
special-team game [http://www.novalogic.com/games/DFBHD], basierend auf
dem einsatz von us-amerikanischen truppen bei einer un-mission in
mogadishu, somalia in jahr 1993)(warum gibt es noch keinen stalingrad-
shooter?!).
MS: Der Military Entertainment Complex, mit dem wir es auch in der BRD
mehr und mehr tun haben, bringt es vielleicht nicht ganz auf die
tatsaechlichen Verhaeltnisse, die man vielleicht praeziser als
Militarisierung beschreiben koennte. Wird das von Euch reflektiert?
HK: Das ist natuerlich ein toller Begriff, der einen effektvollen
Reiszschwenk von der Rhetorik vom Militaerisch Industriellen Komplex zur
Unterhaltungsindustrie macht.
Krieg ist eine der charakteristischen Eigenheiten der Menschheit, klar
wird Krieg in allen Medien und 1000 Facetten hin-und-her reflektiert.
Wenn man von Militarisierung der Gesellschaft spricht, warum sagt man
dann nicht gleich, dasz diese Gesellschaft sich schon laengst im Krieg
befindet?
ve: mit der fake fire / friendly fire - performance wird versucht genau
dieses unsichtbarmachen, das ausblenden des krieges sichtbarerzumachen,
also das symbolische spielen eines krieges im game-kontext, mit game-
metaphern, als player-film-figur im stadtraum zu performen, hier
speziell der potsdamer platz als 3d-architecture game-environment. darin
eigebunden ist eine dokumentation (das drehen/recorden eines fake fire /
friendly fire- movies), als ein artefakt, als ein simulierter beweis
seiner existenz.
eine niederlaendisch-franzoesische kuenstlergruppe influenza.com
(http://www.flu01.com/) - arbeitet als sprayer/verteiler militaerischer
symbole/ikonen im stadtraum als 'The Art of Urban Warfare'
artofurbanwarfare.org, [http://aouw.org/].
jetzt in den kinos: s.w.a.t - even cops dial 911 - http://www.
sonypictures.com/movies/swat/site/swat.php jetzt auf der konsole:
swat - global strike team - http://swat.sierra.com
der titel fake fire / friendly fire - woertlich - unechtes feuer /
freundliches/befreundetes feuer - als symbolisches schiessen in
der/die realitaet, in die masse - referriert auf a.breton, als
surrealistischer akt (siehe zweites manifest des surealismus von
a.breton, 1930 - 'die einfachste surrealistische handlung besteht darin,
mit revolvern in den faeusten auf die strasse zu gehen und blindlings
soviel wie moeglich in die menge zu schiessen'), als ein willkuerliches,
zielloses schiessen; und auf w.s.burroughs als ein schnitt/zerschneiden,
ein eindringen in die begriffe/worte (hier: realitaet, simulation,
spiel, film...) und in die uns umgebenden kontrollierenden bilder
(wsb spricht in 'der job' von einem 'staendigem sperrfeuer von
bildern', von einer bombadierung mit bildern, das alles in einen
'schleier huellt' - 'wir sehen nichts, wie einer der im smog
umhergeht'), als cheated warrior im soft war (verweisend auf den fake
im spiel - das cheaten - god mode) und bedient sich dabei einem begriff
aus der kriegs-realitaet/sprache - eine besondere art des toetens -
eigentore schiessen - als beispiel hierfuer auch der ego-shooter
halflife (http://games.sierra.com/games/half-life), in dem
zurueckgeschossen wird, wenn man als spieler auf mitarbeiter des firmen-
eigenen sicherheitsdienstes (aus versehen) schiesst.
MS: Ihr sprecht auch von "miteinander spielen", ist das und der Ansatz
des fake die Idee, Kriegstech umzuwerten? Geht es also um eine Art
symbolische Konversion?
HK: Waffen sind Instrumente. Alles kann eine Waffe sein. An der Art einer
Waffe kann man die Situation einer sozialen Konstellation ablesen. Eine
Waffe versetzt einen in die Lage, zu handeln. Das mit dem Umwerten ist
nicht so einfach, aber wir koennten Niemann I zum Einsatz bringen, unseren
flexiblen Rezeptionskoerper, in Kombination mit Kessy, unserem
Immunitaetsemitter. Koennte klappen.
ve: versuchsszenarien 03 - > fake fire / friendly fire ist die fortsetzung
des im jahr 2002 in berlin begonnen austellungs-projekts
versuchsszenarien (http://www.versuchsszenarien.de). es beschreibt
kuenstlerische praxis als versuchsanordnung, den kuenstler als
laborator, tueftler, forschender, experimentator (?!), der eigene
wirklichkeiten simuliert. versuchsszenarien praesentiert und diskutiert
kuenstlerische ansaetze verschiedener medialer herangehensweisen an
best. themen. versuchsszenarien selbst ist als ein experiment anzusehen,
als eine versuchsanordnung von verschiedenen praesentationsformen
(austellung, performance - movie, videos, filme, installationen,
game-lounge) zu best. themen; und als ein versuch eine/n kommunikations-
struktur/raum, eine/n zone/treffpunkt des austausches (face to face
meeting/real chatroom), fuer ein transnationales netzwerk zu eroeffnen.
themenschwerpunkte der im september stattfindenden versuchsanordung
lassen sich mit den begriffen realitaet, simulation, virtualitaet,
spiel und film markieren. dabei soll hier die gegenseitige
wechselwirkung/ueberschneidung/verschiebung/vermischung dieser
begriffe in bestimmten situationen untersucht werden und auch das
aufnehmen/recording der situation (in der situation), das erschaffen
einer situation und gleichzeitig die abbildung dieser, das erschaffen
von artefakten (in diesem fall der film/filmen/schneiden,
photos/fotografieren, aufnehmen,streamen,... der performance
und anderer arbeiten und situationen waehrend des versuchs); das
herstellen archivierbarer, vorfuehrbarer, rezipierbarer werke, das
die konsturierte situation in einer best. weise wiederspiegelt,
abbildet, darstellet - einen bestimmten beweis liefert, der seinerseits
aber auch wieder ein film/photo/simulation ist - also nur ein best.
ausschnitt/moment aus der erschaffenen realitaet/situation zeigt, ist
ein weiter wichtiger bestandteil der untersuchung.
all die generellen, konkreten fragen: was ist spiel? was realitatet? usw.
wo faengt realitaet an - wo simulation? wo hoert das eine auf - faengt
das andere an? wo sind die grenzen, die schnittstellen, die uebergaenge?
wie definiert sich realitaet im verhaeltnis zu simulation oder spiel?
(spiel-realitaet) was ist das symbolische, das imaginaere, das moegliche,
das unmoegliche, das virtuelle? was ist in diesem fall der film? oder
auch das spiel (als film)- das agieren, das einnehmen einer best. rolle,
das spielen/performen einer best.figur/ eines charakters? simuliert das
spiel nicht eine realitaet? werden eroertert mit/ueber dem/das thema
krieg. (kriegs-spiel(en) - kriegs-simulation/simulieren) - das
implementieren von realitaet ins spiel - die abbildung von realitaet im
(kriegs)-spiel.
der krieg als spiel, als simulation, als training fuer kriegs-realitaet
(als beispiel der shooter der us-army americas-army [http://www.
americasarmy.com]). andersherum am potsdamerplatz - das verlagern des
(kriegs)-spielens (des shooters-games) in den realen raum - in eine
3d-computergenerierte reale architektur, die wie eine spiel-architektur
erscheint, eine kontextverschiebung von simulation und spiel(-realitaet)
in den realen (simulierten) raum.
eine erste aktion unter dem titel friendly fire machte restate in
wien im mq anlaesslich der austellung attac in der kunsthalle im mai
dieses jahres - restate / friendlyfire (http://friendlyfire.restate.org).
http://www.modukit.com/horrorkatze/machtterror
--------------------------------------------------------------------------
Cindy Crawford EdT Spray und Naomi Campbell Light Edition fahren auf
einem HR Giger Skateboard zu addidas3 for Men. Im OpenForum von CNN
erzaehlen sie dann von der Rolle der Medien im Krieg und, dasz sie den
Eindruck haetten, das TV wolle den Krieg, denn er waere eine grosze
Sensation mit dem sich Geld verdienen liesze.
--------------------------------------------------------------------------
3.
"Das ist nicht witzig!"
lautete der heimliche Running Gag auf dem 2. Kasseler Komik-Kolloqium
vom |25|->|27 JULI|03. Dessen Thema, "Die Komik der Medien", ist ja auch
eventuell im Plural zu denken, denn die medialen Komiken bringen sehr
unterschiedliche, ernste theoretische Ueberlegungen hervor, die das
angebliche Nichtlachen Jesus' in der Bibel, einem der wichtigesten
(nicht-blosz) Traegermedien, auch schon mal ganz inquisitorisch als
Humorlosigkeit des Christlichen in der Kultur auszulegen vermoegen.
Komisch aber nicht witzig wurde es auf der Tagung immer dann, wenn es
ans Lachunhafte ging, z.B. die mikrohermeneutische Analysepoesie bei
den Hoerspielen, die nach Dada eben nachdada waren und in den 1960ern
nichts Neues auszer ihr eigenes Diktum, das Neue Hoerspiel zu sein,
hervorgebracht haetten. Neu-Arrangements, Toncollage und -montage seien
ohne neue Komik. Da erscheint, bei allem Respekt, der Preis der
Kriegsblinden fuer Hoerspiele als Tabu, ueber das nicht gelacht werden
darf. Warum lacht man aber darueber? Weil es sich anhoert, als wuerden
deutschsprachige Zuhoerer nur ueber deutsche Witze lachen koennen weil,
sie englische nicht verstehen (witzerklaert=witzgekillt). Das kollektive
Weltissen, das fuer den Erfolg eines Lachers, dem Kalkuel des Lachens
also, noetig ist, wie Karin Wenz ganz nebenbei betonte, dieses
intersubjektive Moment fuers kollektive Lachen hinterlaesst bei allen,
die den Witz nicht verstehen, ein Handicap, naemlich das, ihn nicht
verstehen zu koennen. Oder ist dieses ein Konflikt zweier Wertmaszstaebe,
deren daraus folgende Bisoziation Humorlosigkeit auf beiden Seiten
feststellt? Und war die Tagung nicht auch eine Sitcom?
Wenn Michael Wetzel so vor dem Foto einer Animatronic-Puppe sitzt, dasz
seine Gebaerde der kuenstlichen der Puppe gleicht (oder umgekehrt?). Ist
er etwa ein Replikant seiner Exemplifikation? Ist die Rede ueber das
Umschlagen von Komik ins Unheimliche, das horrorige Grinsen des Clowns,
ist der Psychoschock Walter Benjamin's, der uns die technoiden Koerper
seit den Anfaengen des Animationsfilms als metamorphosische
Ueberschreitung der Tatsache des Sterben-muessens vorfuehrt, nur ein
Scherz? Lachen ueber die Erforschung der Komik belegt die These der
Differenz, die dafuer noetig ist, die dabei hergestellt wird. Und wie
schreibt man Nonsense in die realen Verhaeltnisse ein? Die Differenz
zwischen und aus der Performanz der Komik und ihrer Wissenschaft sei gut
so, erklaerte Georg Christoph Tholen und wird bestaetigt durch _Emil_
Steinberger, dem die Komik "heilig" ist, die er gerne "schuetzen"
moechte. Und die darin un/freiwillig aufscheinende Ironie verunklaert
die Frage ob, mit Sigfried J. Schmidt, Komik gleich der Sichtbarmachung
des Kontingenten ist, oder mit Winfried Noeth gesagt werden muesse,
"das ist etwas anderes."
Die Frage, ob "wir uns" "vor schnoeder Comedy und albernem Trash, der
immer mehr den Aether verstopft", geschuetzt (schon wieder Kultur-
Protektionismus) sehen wuerden, ist eben keine so lustige, beschreibt
sie doch die bildungs-buergerliche Haltung gegen die
Enstpannungsunterhaltung der boesen Kulturindustrie, die Spiele
seriell herstellt & das Brot von Ronald McDonald verteilen laesst. Jede
parodistische Flashanimation aus dem Hybridmedienhinterdenspiegeln mag
sich angesichts dieses None-Sense totlachend infragestellen.
"Di di di di dllp!" Ein Handy klingelt mitten in die Tagung. "Das ist
doch viel komischer?", sagt Siegfried J. Schmidt. Wo doch das Obkjekt der
Tuecke, das Heideggerianisch nicht mehr zuhanden ist, und dem
Zauberlehrling, der was lernen will, einen Comic-Streich spielt, waehrend
sich der Kopf des Referenten an der aufsaessigen Innenarchitektur
stoeszt. Bisoziation, Inkonkruenztheorie, Bruchstelle des Symbolischen,
aeuszert sich Friedrich W. Block diabolisch. Das Komische ist das
Gegenteil des Erhabenen und sein Gegenueber.
http://www.brueckner-kuehner.de/kkk
--------------------------------------------------------------------------
4.
|<----- Breite: 74 Zeichen - nonproportional font: Courier New, 10 ----->|
Jamgedanken
I/Samples
Band/Netz/Programm
UdK/Sony Center/Hacker/Durch/60er Jahre
Supercollider?
Man hat darin mit Managern zu tun, wo keine einzige Platte der Sammlung
uebereinstimmt
(Zitat)
Instrument/Sinfonie/Ernst
Stellt auch seine neue Software vor. Markus Popp.
Tracker/Tool/Installation
Ein Track ergibt sich ueber die Zeit
Beat/Sex/Street/Marsch
Eine Art Container/Tool laesst sich als Installation irgendwo aufbauen.
Oval Prozesz (oval-process, engl.)
Variante zur CD-Produktion. Oval, oval.
(->)
Transparentmachen der Arbeitsweisen
Zimmer/Kammer/Rausch
Markus Popp/oval/hat sich noch keine Gedanken gemacht, sich mit dieser
Idee irgendwo zu bewerben.
Oval war keine Musik als Statement, eher als Reflektion der bestehenden
Genres/Arten...
(sinngemaesz, Popp)
Raum/Parkett/Stage/Wip
Die Frage, Warum Terminal/Installation und nicht im Netz?
Er, P., moechte die Idee nicht einer gelangweilten Plug-In Szene vorsetzen
(zusaetzlich, zu den vielen Angeboten...)
Love/Schweisz/Heisz/Stuhl
Geht es um Bewusztseinsprozesse beim/statt nur UM Musikmachen?
Recording-Artist legt sein Interface offen.
Kein weiteres Statement zu _Business_ machen wollen.
Barock/Garten/Scheisz/Tag
Eher Interface diskutieren.
Qualitaet wird vorgeworfen
(im Sinne von Exklusivitaet)
Popp: Wirkt das so? Ich finde es doch extrem hobbymaeszig (Beamer-Bild an
der Wand...sieht wirklich aus wie Legoland/Playmobil=Hintergrund).
Spaeter dazu: Soll auch uncool/einfach wirken.
Rock/Peruecken/Falco/Drugs
Er spielt etwas mit der Wertigkeit, ohne nach Komplimenten zu heischen.
'Scheint Spass an der Auseinandersetzung zu haben.
1975/New York/1977/London
Ein Hoerer findet den Download naheliegend.
Popp bietet z.B. auf/mit Programmen NIE Drumsounds an.
1980/Duesseldorf/1989/Seattle
Fragen von mir:
Ist Musik, als Experiment begriffen, offen, verwendbar (user/useless...)?
Single/Album/Tanz/Video
Kann Musik in dieser zerkleinerten, schwebenden Form faszinieren - oder
ist Faszination kein Kriterium?
Keine Fertigprodukte
Single/Album/Tanz/Video
Aber koennen Loops/geloopte Parts (Partituren?) eine linear-konzipierte
Komposition - im Sinne des Genusses, der Faszination - ersetzen, abloesen?
Song? Song versus Jawasdenn? Vielleicht Jam-tracker...Jam-Liner,...?
Klammer, vom unteren Teil trennen:
II/Passage
Seine Schluszhaltung: Erstarrt, verschraenkt in sich, auf den Tisch (oder
ein Gebrechen?) starrend/wegen Enttaeuschung, ob so viel unbewusztem
Desinteresse?
Vielleicht wollte M. Popp auch mehr die Provokation - - nur, kein Mensch
fuehlte diese -> ich bin offen - und mache unterbewuszt zu...?
Axel erzaehlte gerade von seinem tollen neuen "Jam-Programm"
Sinn des Jammens
_Headline_
oder besser Aasthetik/Schoenheit des Jammens -> des Musizierens
oder gar: Aisthesis des Machen-Moegens (Spielfreude)
Inner Space Truckin' Rockin' Suckin' Funky Squeezy
Mothership takes me home
Programm-Screenshot aus der Erinnerung:
-------------------------
Ixxxx O---------------I
Ixxxx O VVVV>>>> I
Ixxxx Ovvvvv>>>> I
Palette 00--------VVV>>>I
I SoundrotationOOOO I
I OOooooO I
--------ovalprozesz------
Ist Machen = Moegen?
Easy Livin' Hedonism Style conquers capitalism by playing with the duty
Werden hier (massen-) psychologische Trends angeritzt?
Ich mache etwas, stelle etwas vor - unfertig, d.h.: "Komm, mach mit/Sieh
es Dir an!"
(->) Und wenn Keiner folgt?!
To the plastic in meiner Welt
Liegt in atomisierten Truemmern von Reisen in Kunststoff, Weg, Gleiten,
Erproben, Probe,
Moll, verstrickt in Hall/Schleifen/Griff
Klammer, vom oberen Teil trennen: Gegensatz zur Jam-Session
Nicht Hoeren (sollen), sondern Mitmachen-Moegen (sollen)
-> Beim Tanzen macht eigentlich niemand 'was an der Musik, nur _zur_
Musik.
Wenn M. Popp die Drumloops nicht foerdern mag, stellt sich mir - in dem
oben erwaehnten Zusammenhang - die Frage, was neben dem Rhythmus noch
gehoert werden _kann_?
Skizze:Kopf/&=Ohr
.vvv, Rhythmus
vv vv Melodie
/O> <&v <- Stimme/Klaenge
vo ''y Zeit!?
I>= v Lautstaerke
v v
xc====I
Skizze:Kopf/&=Ohr
Synthese/Modulat/Repertoire
"Ich sing keine Melodien - ich sing nur: 1-2-3-4" (Jeans Team ~ 2001)
Zitat weiszt klar auf die sterbende Technokultur hin, die bald seelenlos,
die zum Karneval geworden war.
III/No Fun
Die _Seele_.
Haben Can nicht eine Jam-Technik in ihrer Musik kultiviert und hatten
Can keine Seele?!
Fressen/Kotzen/Weinen
Beethoven, Brahms, Gas, Wagner, Bach, Beach Boys,...Jam-Gedanken?
Der OVAL-PROCESS fuehrt also zum Jam-Gedanken, zur Anti-Seelenlosigkeit
und zu einer Anti-Coolness_Techno-Schoenheits-Aesthetik, _ohne_ dabei auf
Distanz (auch in Form einer Produktionsformalitaet, die _nur noch_
beeindrucken kann) zu gehen.
Fuenf Millionen Kindertouristen/Fuenfzehn Millionen/80 Millionen/
Haushaltsmilliarden/Knastdichte
Die Jam-Form ist ja ein alter Hut,... irgendwo zwischen der sinfonischen
Grosztat und einer beatorientierten Koerpermusik.
Jetzt also doch noch The Grateful Dead begreifen und Jam Sessions der
Beach Boys imaginieren.
Markus Popp wirkte, wie ich mir einen modernen Mozart, u.a. denke -
desillusionierter Spieler mit einer gewaltigen Spannbreite zwischen
Geniestreichen und Auftragsbuechern.
So Come On/Mad Axe Man
Style/T-Shirt/Moetoerhead
Als Holger Schulze (Initiator) dazu auffordert doch jetzt mal 'ran an
die Geraete zu gehen, live zu (jammen etwa?) mitzuspielen, _erstarrt_ die
puddingweiche Masse, das Auditorium.
Hatten sie dafuer gezahlt? Um jetzt in peinliche Protagonistenrolle
schluepfen zu muessen? Zeitungen in Kolonialsprache - das Verschwinden von
Neigung - Kuehler Kopf in rotem Oktoberlaub - Ghetto-Implosion - verfuehrte
Taenzer fuehren Messer mit sich - Kein Mensch geht an die Regler. Ein erster
Erfolg der Vortragsreihe, ein Phaenomen aufgedeckt/angepiekt? - auf einmal
sprechen alle Gossensprache - Fressen, kotzen - Hier in der Musikakademie
(Mitte-West, Lietzenburger Strasze) will niemand JAMMEN.
jg
--------------------------------------------------------------------------
5.
Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 12
Danach war Stille. Aber sofort zeigte das Hylometer Ultraschallsignale
an. Die Anzeigen leuchteten gruen.
Eine maschinelle HalLuZinAtiOn.
Etwas groszes vergwaltigte eine graue Wissenschaftlerin, die lasziv und
eitel etwas ueber ihre Erfahrungen mit Neuesten Medien berichtete.
Danach starb der schwarzhaarige Held in einem Sog in den Bildschirm.
Schnelle praezise, staatlich subventionierte Welterklaerungsmodelle
schlugen ein wie Hochgeschwindigkeitsworthuelsen.
Sexismen und Rassismen zerstoerten die militaerische Aufklaerung.
Teil 13 im n0name newsletter #47
==========================================================================
Sie erhalten den n0name newsletter, weil sie da sind!/You get the n0name
newsletter, because you are there!
n0name is an Openclosed Profit/Non-Profit Context-Divider & Sampling
System. EUR 0,- . http://www.n0name.de [n0name with a 0 (in words "zero")
!] n0name <redaktion n0name.de>
Naechster/Next n0name newsletter: Oktober/October 2003 ?
Abonnieren/Subscribe: send e-mail with "Subscribe" as subject or in the
body to: subscribe n0name.de
Abbestellen/Unsubscribe: send e-mail with "Unsubscribe" as subject or
in the body to: unsubscribe n0name.de
or click!: mailto:unsubscribe n0name.de?subject=unsubscribe
*Bitte weiterleiten!/Please forward!*
Copyleft © (c) (?) 2003 n0name und die Autoren
Supported by Datawerk http://www.datawerk.de Sponsored by FONDS
---------------------- End of n0name newsletter #46 ----------------------