[rohrpost] heise online: Red Hat: Pinguine aller Laender, vereinigt euch!

André C. Hercher letter at randrecherche.net
Don Aug 7 10:03:05 CEST 2003


----- Original Message -----
From: "Florian Cramer" <cantsin at zedat.fu-berlin.de>


> Am Mittwoch, 06. August 2003 um 19:45:29 Uhr (+0200) schrieb Matthias
Weiss:
>
> > ich denke, es wäre an der Zeit, einmal über das Phänomen SCO auch in
> > der Liste nachzudenken, um ggf. Möglichkeiten des Handelns definieren
> > zu können.
>
> In Deutschland sind mit der gerichtlichen Verfügung, die der
> LinuxTag e.V. gegen den deutschen Ableger von SCO (alias Caldera)
> erwirkt hat, bereits alle Möglichkeiten erfolgreich ausgeschöpft.
>


Wann wird das Strafgeld eigentlich fällig? Reicht es dafür, wenn sie
anfangen, ihr Ablaß-Lizenzen in Deutschalnd anzubieten?



> - Und schließlich: Wie erklären pro- wie anti-marktwirtschaftliche
> Ökonomen die Existenz halbseidener Parasiten-Firmen, deren
> Geschäftsmodell allein darauf beruht, andere Firmen und Privatpersonen
> auf Grund fadenscheiniger Urheber-, Vertrags- und Patentrechtsclaims
> zu verklagen und daraus Millionengewinne scheffeln?

Glaube kaum, daß die Ökonomie die richtige Wissenschaft zur Erklärung der
Phänomens ist.
Die Sache ist ja mit Diebstahl oder Bilanzfälschung zu vergleichen und daher
eher ethisch oder psychologisch zu fassen.


>(Warum hat
> noch kein Science Fiction-Autor einen Roman über eine Zukunft
> mit einer potemkischen Ökonomie geschrieben, in der "symbolisches
> Kapital", "Aufmerksamkeitsökonomie", "Dienstleistungsgesellschaft"
> eben keine Verheißungsvokabeln sind, sondern die Insignien einer
> Halsabschneider-Ökonomie mafiöser Scheinfirmen, die sich gegenseitig mit
> "Intellectual Property"-Klagen überziehen und auf diese Weise Geldströme
> kreieren?)

Vielleicht weil klar ist, daß eine Wirtschaft nicht nur aus parasitären
Elementen bestehen kann.
Folglich muß man mindestens eine Zweiteilung der Gesellschaft annehmen, bei
der die dekadente
Oberschicht sich in ihren quasi-wirtschaftlichen Spielchen ergeht.
Doch dann würde sich das Grundgerüst kaum von Utopien seit HG Wells
unterscheiden.


André