[rohrpost] Woche der Narretei vom 01.11. bis 07.11.2002
Ilsetraut Sueskind
egidius@braan.org
Thu, 31 Oct 2002 18:06:58 +0100
Da Zum-Narren-Machen eine kollektive Zuschreibung ist, braucht jemand
nicht notwendig die Züge eines Narren zu haben oder diese Rolle zu
spielen. Eine Person ist ein Narr, wenn sie sozial so definiert worden
ist ... Wodurch bleibt eine Narrenrolle kleben? Unter den für eine
dauernde Charakterisierung als Narr verantwortlichen Faktoren sind
besonders zu erwähnen: [1] wiederholte Darbietung oder offensichtliche
persönliche Züge, die eine Narrenrolle kontinuierlich nahelegen; [2]
eine eindrucksvolle, entgültige oder farbenreiche Zurschaustellung, die
das Publikum davon überzeugt, dass die Person unheilbar ein Narr ist;
[3] eine Geschichte oder ein Spitzname, die so "gut" sind, dass sie als
unvergessliche Legende ständig wiederholt und erinnert werden; und [4]
das Unvermögen, eine Narrenrolle durch Rollen oder Geschichten einer
anderen Kategorie zu widerlegen.*
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* Der amerikanische Soziologe Orrin Klapp zu den verschiedenen
determinierenden Bedingungen, unter denen kemand zum Narr werden kann
[Orrin E. Klapp, "The Fool as a Social Type", American Journal of
Siciology, LV (1949), S. 159-60]