[rohrpost] Angewandte (Un)Sicherheit: "Killerspiele", Kontrolle/Zensur und
Datenschutz aus Sicht der Internet-Nutzer
Alvar Freude
alvar@a-blast.org
Thu, 16 May 2002 17:49:41 +0200
Hallo allerseits,
u.a. mit den Themen Datenschutz, Zensur und Egoshooter besch=E4ftigt sich =
die
Ausstellung ANGEWANDTE (UN)SICHERHEIT, die vom 18. Mai bis zum 16. Juni
2002 im RealismusStudio der Neuen Gesellschaft f=FCr Bildende Kunst (NGBK) =
in
Berlin zu sehen ist.
Er=F6ffnung ist am Freitag, den 17. Mai um 19 Uhr; am 18. Mai finden
ab 16 Uhr Workshops mit den beteiligten K=FCnstlergruppen statt.
http://angewandte-unsicherheit.de/
Die Themen:
- Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung in der
Kommunikations-Gesellschaft
- Internet-Kontrolle und -Zensur
Wieviel Freiheit vertr=E4gt die Demokratie, wieviel Schutz
braucht die =D6ffentlichkeit?
- "Killerspiele"
Wird durch Computerspiele Gewalt ausgel=F6st und ist ein Verbot
sinnvoll?
Rena Tangens und padeluun:
Privacy-Card
Vernetzte Gesellschaften befinden sich heute in einer paradoxen
Situation zwischen Kommunikation und =DCberwachung. Wer nicht an
vernetzte IT-Systeme angeschlossen ist, ist ausgeschlossen, doch wer
vernetzt ist, ist verletzbar. Die Verletzbarkeit und der Missbrauch
von Informationstechnologien wird derzeit nur in sehr
spezialisierten Kontexten thematisiert. Das Recht auf
informationelle Selbstbestimmung scheint sich schleichend und
unbemerkt aufzul=F6sen. Nicht nur Strafverfolgung und
Nachrichtendienste verf=FCgen =FCber umfangreiche Kompetenzen, den
gl=E4sernen Staatsb=FCrger zu realisieren, sondern auch die
wirtschaftliche Entwicklung mit ihren Strategien der Kundenbindung
und deren scheinbarer Befriedigung von Konsumentenw=FCnschen arbeitet
am gl=E4sernen Kunden.
Etwa 1.500 Menschen haben bereits die "Privacy-Card" im
Portemonnaie. Diese mit Magnetstreifen und Barcode ausgestattete
Karte kann an den Kassen vorgelegt werden, wo normaler Weise die
Payback-"Rabatt"-Karte zum Sammeln von Punkten vorgezeigt werden
kann. Denn das Rabattsystem Payback ist weniger einem Rabatt
dienlich, denn dass es personalisierte Daten =FCber die
Einkaufsgewohnheiten von ca. 15 Millionen Einkaufenden sammelt.
Mittels der Privacy-Card werden die Daten alle einer einzigen
fiktiven Person zugeordnet und die gesammelten Rabattpunkte gehen an
den FoeBuD e.V.
http://www.foebud.org/texte/aktion/privacy-card/
Alvar Freude und Dragan Espenschied:
insert_coin
Alle das Internet betreffenden Zukunftsvisionen von Unabh=E4ngigkeit,
Aufkl=E4rung, freiem Datenfluss oder auch nur "vote with your
wallet-Demokratie" gehen von einer Architektur verteilter,
gleichberechtigter Netzknoten aus. Dieses Modell beschreibt jedoch
nur die technische Seite der Daten=FCbertragung. Der tats=E4chliche
Einsatz des Netzes bildet immer mehr bereits vorhandene Hierarchien
und Machtverh=E4ltnisse ab oder dehnt diese sogar aus.
Mit dem Zensur-Experiment insert_coin analysierten Espenschied und
Freude mehrere Monate das Verhalten und die Reaktion von
Internet-Nutzern, die einer umfassenden Manipulation ausgesetzt
waren. Mit einem erschreckenden Ergebnis: Zensur und
Inhaltsmanipulation ist nicht nur relativ einfach m=F6glich, sondern
wird von den Betroffenen kaum oder gar nicht wahrgenommen und
interessiert sie auch dar=FCber hinaus nicht, auch wenn sie pers=F6nlich
involviert sind. W=E4hrend des Workshops wird es sowohl um dieses
Experiment gehen als auch um aktuelle Kontrollvorhaben und
existierende Zensur im Internet. Des weiteren darf und soll =FCber
gesellschaftspolitsche Aspekte im angeblich freisten Medium von
allen diskutiert werden.
http://odem.org/insert_coin/
http://odem.org/informationsfreiheit/
Beate Geissler und Oliver Sann:
Die Schlachtfelder von LAN in WAN
Beate Geissler und Oliver Sann werden an Hand Ihrer Arbeit "Shooter"
eine Einf=FChrung in die Spielerszene von First Person Shooter
Software geben. Gekl=E4rt werden sollen die technischen und sozialen
Gegebenheiten sowie der Umgang mit "Egoshootern". Hierbei wird
Gelegenheit sein, neben den Ergebnissen der Recherche zur Arbeit
auch diverse Applikationen in ihrer Anwendung zu sehen, sowie
Unterschiede zwischen LAN und WAN kennenzulernen. Diskutiert werden
soll inwieweit Aggressionen durch die Spiele ausgel=F6st und
m=F6glicherweise zu Verursachern von Gewalt werden und warum dennoch
jede Indizierung auf dem deutschen Markt am Kern der Sache
vorbeischie=DFt. Um die Problematik zu verstehen, werden alle
Teilnehmenden angehalten, sich aktiv mit der Software auseinander
zusetzen, sprich damit zu spielen. Heute steht jedem die M=F6glichkeit
offen, sich kulturell, sozial oder intellektuell vom spielerischen
Umgang mit dem virtuellen T=F6ten zu distanzieren. Aber wenn wir
verstehen wollen, was sich in unserer Gesellschaft mit extremer
Akzeptanz und Hingabe verbreitet, ist es erforderlich, sich
hineinzubegeben und nachzuvollziehen, was es heisst den simulierten
Todeskampf zu erleben.
Hier die offizielle Einladungs-Mail:
ANGEWANDTE (UN)SICHERHEIT............................
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Vernetzte Gesellschaften zwischen Kommunikation,.....
=DCberwachung und k=FCnstlerischer Freiheit..............
.....................................................
http://www.angewandte-unsicherheit.de ...............
RealismusStudio der NGBK, 2002.......................
.....................................................
.....................................................
GEISSLER / SANN .....................................
FREUDE / ESPENSCHIED ................................
PADELUUN / TANGENS ..................................
.....................................................
AUSSTELLUNG..........................................
WORKSHOP.............................................
KONGRESS.............................................
.....................................................
.....................................................
.....................................................
.....................................................
zur ER=D6FFNUNG der Ausstellung
am Freitag, den 17. Mai 2002, um 19.00h
laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Die K=FCnstlerinnen und K=FCnstler sind zur Er=F6ffnung anwesend
Vergewissern Sie sich unter http://www.angewandte-unsicherheit.de
Eine Ausstellung des RealismusStudios der Neuen Gesellschaft f=FCr Bildende
Kunst
Oranienstrasse 25, 10999 Berlin, Telefon: 030 / 615 30 31
Ausstellungsdauer vom 18. Mai bis 16. Juni 2002
t=E4glich 12.00 - 18.30 h, 1. und 2. Juni bis 24.00h
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................................................
WORKSHOPS
Samstag den 18. Mai 2002
Ort: Neue Gesellschaft f=FCr Bildende Kunst
16.00h - 17.30h GEISSLER/SANN
"Die Schlachtfelder von LAN in WAN"
18.00h - 19.30h FREUDE/ESPENSCHIED
"insert_coin
- Verborgene Mechanismen und Machtstrukturen im =B4freiesten=B4Medium von =
allen"
20.00h - 21.30h PADELUUN
"Kommunikationsgesellschaft ist K=FCnstlersache"
N=E4here Informationen unter http://angewandte-unsicherheit.de
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KONGRESS am 7. - 8. Juni 2002
SAVE PRIVACY - Grenzverschiebungen im digitalen Zeitalter
im Tagungszentrum PALISA.DE, Palisadenstrasse 48, Berlin
Anmeldung: medien@boell.de.de
Panel "ANGEWANDTE (UN)SICHERHEIT"
Samstag, den 8. Juni 2002, 16.30 - 18.00h
Veranstaltet von der Heinrich B=F6ll Stiftung (www.boell.de) in
Zusammenarbeit mit FIfF Forum InformatikerInnen f=FCr Frieden und
gesellschaftliche Verantwortung (www.fiff.de), dem Netzwerk Neue Medien
(www.netzwerk-neue-medien.org) und dem ResalismusStudio der Neuen
Gesellschaft f=FCr Bildende Kunst (www.ngbk.de)
Weitere Informationen zum Kongress sowie das vollst=E4ndige Tagesprogramm
entnehmen Sie bitte http://www.saveprivacy.org
Kontakt:
Christin Lahr lahr@nonresident.de
Ute Ziegler uz@zweieinsdrei.de
CHRISTIN LAHR | *artist | +49 030/28599885 ||
lahr@nonresident.de | http://www.nonresident.de
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// Unterschreiben! http://www.odem.org/informationsfreiheit/
// Internet am Telefon: http://www.teletrust.info/
// Das freieste Medium? http://www.odem.org/insert_coin/
// Blaster: http://www.assoziations-blaster.de/