[rohrpost] DE:BUG THEMENBOT - 58
marcus hauer
yuko@de-bug.de
Thu, 04 Apr 2002 12:19:45 +0200
De:Bug 58 - April 2002 =A0
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De:Bug
Zeitung f=FCr elektronische Lebensaspekte.
De:Bug ist monatlich am Kiosk, Bahnhofskiosk oder im gut sortierten
Pressefachhandel f=FCr Euro 2.80 erh=E4ltlich.
Ab 28. M=E4rz gibt es die neue De:Bug Nummer 58 am Kiosk.
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<http://www.de-bug.de>
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FEATURE=20
JAZZANOVA - KOLLEKTIV ABFAHREN
Kaum zu glauben. Man hat sich schon so an das Warten auf das Debut-Album de=
r
Remix-Wizzards Jazzanova gew=F6hnt, dass man vom pl=F6tzlichen Eintreffen ihres
Erstlings nahezu =FCberrumpelt wird. "In between" ist da und stellt m=F6gliche
Fusion-Bedenken klar, richtig und sch=F6n.
IN DER TALSOHLE - STRATEGIEN DER AGENTUREN
Wer sich selbst=E4ndig macht, hatte bislang vor allem einen hohen Anspruch an
Selbstverwirklichung und Unabh=E4ngigkeit. In der Tieflandebene ist
Selbstst=E4ndigkeit eher die reale Alternative zur Arbeitslosigkeit.
MUSIK
THOMAS BRINKMANN
Der K=F6lner Thomas Brinkmann erinnert in seiner Sonderserie "Soul Center" an
die smarte GI-Disco vor Techno, ohne technisch hinter Techno zur=FCckzufallen=
.
Mit "Stax"-Soulsounds als abstrakter Matrix l=E4dt er die K=F6rper wieder mit
Politik und Sexualit=E4t auf, bevor er im mobilen Studio nach S=FCdeuropa
aufbricht.
WUNDER/WECHSEL GARLAND
J=F6rg Follert entkommt als Wechsel Garland den Fallen, in die ihn die
Rezeption seines "Wunder"-Projektes schubsen wollte. Anti-reduktionistische
Elektronika - ach ne, eben kein fixiertes Genre - mit Reggae - ach Mist,
schon wieder die Falle - f=FCr einen Alltag, der kein Grau kennt.
KOTAI
Klaus Kotai, ein Drittel des Berliner "Elektro Music Department", hat auf
WMF Records sein erstes Album "Kotai" ver=F6ffentlicht, das ruppige
Old-School-In your Face-Tugenden mit Agit-Poesie-Gesang zu einem
d=FCster-energetischen Technomonolithen verdichtet.
FREAKS
Die Londoner Luke Solomon und Justin Harris sind als "Freaks" die verdrehte=
n
Minimalhouser mit 5-fach transformiertem Discospleen, die gegen die
englische Ravefront ihre eigene Web-Community mit Gratis-Downloads und
Schlappohrenm=FCtzenbestellservice lancieren.
DYNAMO
Dynamo, Traktor & Log, das lose Berliner Kollektiv mit dem Label DIN im
Mittelpunkt ist, gemeinsam mit angeschlossenen K=FCnstlern wie Arovane und
Monolake, daf=FCr verantwortlich, dass Techno und Elektronika aus Berlin nach
wie vor frisch und bahnbrechend sein kann. Von Dynamo liegt nun eine
Werkschau auf CD vor.
SMITH & HACK
Zwischen schn=F6rkellos und famos gejammt geben sich die Berliner Smith und
Hack die Ideen in die Hand und ihren Tracks so den rechten Glanz. Damit
vermeiden sie auch auf ihrer gemeinsamen Platte "Tribute" mittels graziler
Referenz die Gefahr, in Zusammenh=E4nge gestopft zu werden.
DAT POLITICS
Das franz=F6sische Laptop-Trio "Dat Politics" fusselt sich auf dem neuen Albu=
m
"Plugs Plus" professionell durch verspielt alberne Anti-Minimalismen, in
denen S=E4nger gegen das Sample-Copyright eingesetzt werden und 80er
Kitschsounds danach fragen, wem eigentlich welcher Sound geh=F6rt. Mit Gr=FC=DFen
aus der Normandie.=20
HERRMANN & KLEINE
"I'm a Cork on the Ocean", sangen die Beach Boys in ihrer
Sonnen-verfinstersten Phase. Thaddeus Hermann und Christian Kleine drucken
ihr "Herrmann & Kleine" auf den Korken und tanzen Wolken-aufgeklart =FCber di=
e
Flageolett-Wellen.
MEDIEN UND KULTUR
KRIEG IM SILICON VALLEY
Wie die USA die IT-Branche retteten, oder: Der staatliche Businessplan, der
Venture-Kapitalisten gegen Wehretatsbeamte ersetzt. Mit einem sensationell
aufgestockten R=FCstungsbudget wird die Achse des B=F6sen zerbrochen und Silico=
n
Valley geflickt. Ein amerikanisches Husarenst=FCck.
COLETTE
Die Wiege des Konzeptstores liegt in Paris: Colette, ein Laden f=FCr
"styledesignartfood" ist 1997 von Madame Colette Rousseaux und ihrer Tochte=
r
gegr=FCndet worden. Ihre Idee, Objekte aus verschiedenen Kontexten, Orten und
Preisklassen zusammenzubringen, ist seitdem oft kopiert worden. Ihre
pers=F6nliche Note ist jedoch unerreicht. Jetzt wird der Laden, der sich nich=
t
zwischen Kultur und Kommerz entscheiden m=F6chte, f=FCnf Jahre. Ein Portr=E4t.
MODESHOOTINGS
Wann ist ein Foto eigentlich ein Modefoto? Schon seit einigen Jahren kann
man beobachten, wie die Modeshootings zwischen Kunst und Auftrag driften un=
d
zu einem beliebten Gegenstand der Kunst werden. Dieses Fr=FChjahr gibt es in
Hamburg und Winterthur bei Z=FCrich gleich zwei Ausstellungen zum Thema.
FLASHFREI UND PERS=D6NLICH
Eigentlich hat er in Amerika Printdesign studiert, aber als er Mitte der
Neunziger mit typospace.com im Netz startete, =FCberraschte er alle mit seine=
m
Cutting-edge-Online-Design. Mittlerweile kolportiert er im Netz kreativen
Stillstand, hat Meta-Design Berlin und Method SanFranciso hinter sich
gelassen und lebt bei seinen Eltern in Darmstadt. Der Zug der Zeit?
MINIML.COM
Pixelfonts sind zum unentbehrlichen Standard f=FCr gute Websites und
Flashprojekte geworden. Damit das auch weiterhin so bleibt, arbeitet der
Designer Craig Kroeger seit zwei Jahren an immer wieder neuen Schriften.
Warum Bauhaus und LCD zusammengeh=F6ren, erz=E4hlt er im Interview.
ANGRY MONKEY
Jean-Paul Leonard geh=F6rt zu den Gr=FCndern des Digital Media Studios Angry
Monkey aus San Francisco. Ihr DVD Umsetzungskonzept und Design f=FCr den
interaktiven Experimentalfilm "Time Code" von Mike Figgis fand internationa=
l
Anerkennung und geh=F6rt zu den wenigen Konzepten in diesem Kontext, die muti=
g
und clever Narration mit Interaktivit=E4t in einem Digitalmedium kombinieren.
SEX IN DRESDEN
Kunst, Wissenschaft, Technologie, Aktivismus: Die Ausstellung "Sex - Vom
Wissen und W=FCnschen" zeigt eine komplexe und interessante Ann=E4hrung an die
Thematik von vielen Seiten: Vom Anti-Onanier-Apparat =FCber den Orgasmus als
Revolte zum Auseinandertreten von Fortpflanzung und Sexualit=E4t. Doch auch i=
n
einer Ausstellung =FCber Sex trennen die Geschlechtsteile noch die Menschen
beim Gang zum Klosett.
FORWARD THINKING: POSCHARDT
Man erwartet Pop - und bekommt Kulturkritik. In seinem neuen Buch "=DCber
Sportwagen" bereitet (noch-)Maserati-, =E4h, Ferrari-Pilot Ulf Poschardt sich
und uns darauf vor, die Helme abzunehmen.
TECHNIK
PORTABLE MONOPOLY=20
Ob programmierte Identit=E4ten f=FCr Sonys Hund Aibo oder Hintergrundbeleuchtun=
g
f=FCr den zappendustren Gameboy: Immer wieder lassen sich Kunden nicht von de=
n
Markenanw=E4lten gro=DFer Konzerne abschrecken und b=FCgeln deren Vers=E4umnisse au=
f
eigene Faust aus. In der heutigen Folge "Basteln f=FCr eine bessere Welt"
sprachen wir mit Gameboy-Beleuchter Adam Curtis.
LOGIC 5.0
Seit rund einem Jahr angek=FCndigt, hat Emagic nun endlich ihrem
Sequenzer-Schlachtschiff Logic Audio ein Rundum-Update spendiert. Mit neuem
Kopierschutz, neuen Plugs und Instrumenten, von Grund auf renovierter
Automation und einer neuen Hardware Control in der Hinterhand, muss sich
Konkurrent Steinberg zuk=FCnftig noch viel w=E4rmer anziehen.
FREEWARE ARENA
Ganz f=FCr lau kann man im April seinen Rechner mit einem polnischen Hall und
einem staatenlosen Plattenspieler-Emulator begl=FCcken. Damit das Geld f=FCr di=
e
ersten Eisbecher im Freien verprasst werden kann. Sch=F6nen Download noch.
ABLETON LIVE EXKLUSIV
Ungef=E4hr ein halbes Jahr nach Erscheinen legt Ableton das erste gro=DFe Updat=
e
f=FCr "Live" vor. Neben diversen Bug-Fixes haben die Entwickler vor allem
Features in die neue Version integriert, die bei den Usern auf der
Wunschliste ganz oben standen.