[rohrpost] FYI: Sieben Thesen zur Lage

jule brander jby@gmx.net
Fri, 14 Sep 2001 22:44:02 +0200 (MEST)


Florian Cramer schrieb:
> Ja, aber nur in einem Politikverständnis des 19. und frühen 20. >
Jahrhunderts, das sich nur Nationalstaaten oder inner-nationale 
> Konfliktparteien als politisch und  militärisch handelnde Organisationen
> vorstellen kann. Diese Sichtweise ist heute, wie sich gezeigt hat, >
überholt.

Warum???
Und wenn, dann hätte ich schon gern mal definiert 1. wo bei einem Anschlag
die Grenze zu einem Krieg überschritten wird (ab 10, 15, 1000 Toten oder nur
wenn CNN & Co. Tag und Nacht berichtet?) - 2. wie  "selbstverteidigende
Kriegsmaßnahmen" aussehen dürfen (die berühmten "chirurgischen Schläge",  Nuk 'em
und die UN hat eh nix zu sagen?) und 2a. ab wann genau man einen souveränen
Staat ohne Kriegserklärung für Terroristenunterstützung angreifen darf
(jederzeit,  jeder Staat jeden, der das so definiert, oder nur die "zivilisierten
Staaten" die unzivilisierten?)?

Und wenn das nun alles schon so sein sollte, dann möchte ich doch ein
Beispiel aus dem weitzurückliegenden letzten Jahrhundert anführen. Da hat eine
Organisation eines Landes massiv eine terroristische Putschistenbande unterstützt
(sicher mehr wie die Taliban die multinationale Truppe bin Ladens). Infoge
dieser Unterstützung kam es zu einem Putsch mit Tausenden von Toten. Frage
also: wenn Allende den Putsch abgewehrt hätte, hätte ihm dann  das Recht
zugestanden die Anstifter "falls sie über eine militärische Infrastruktur und
politische Rückendeckung verfügen" militärisch anzugreifen, kurz CIA, Kissinger und
die ganze US Regierung zusammenzubomben?

Interessante Gedankenspiele...

Jule

-- 
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