[rohrpost] Fwd:»Kritik des Euro«, Koeln, 06.10.
Krystian Woznicki
krystian@snafu.de
Tue, 02 Oct 2001 23:13:38 +0200
V e r e i n m i t Z u k u n f t lädt ein zur
guten Veranstaltung (N° 8)
Nadja Rakowitz (Frankfurt a. M.)
»Kritik des Euro«
Vortrag
im: Loft, Wißmanstr. 30 (Köln-Ehrenfeld)
am: Samstag, 6. Oktober
um: 20.30 Uhr
Eintritt: DM 7
Der Verein mit Zukunft wird in den nächsten Monaten den thematischen
Schwerpunkt »Ökonomietheorie« verfolgen. Die komplexen Verschränkungen
von Globalisierung, Neoliberalismus, Hegemonie der »zivilisierten
Welt«, Tobin-Steuer-Diskussion, Ruf nach staatlichen
Konjunkturprogrammen, Rezessionsprognosen, Terrorismus als
Wirtschaftsfaktor, mediengerechten Kriegen als Börsen-Signal usw.
verlangen nach ökonomietheoretischer Grundlagenarbeit. Kurz:
Materialien und Methoden zur Kritik von Macht und Moneten.
In diesem Sinne gilt die erste Veranstaltung nach der Sommerpause dem
Euro. In Zeiten der Umstellung auf eine neue Währung werden Zweifel an
diesem Vorgang systematisch zurückgedrängt. Die Entscheidung für den
Euro ist unwiderruflich, deshalb sollen die Bürger jetzt gefälligst
auch ihren politischen und ökonomischen Konsequenzen etwas abgewinnen.
Besseres Wissen oder diffuse Ängste werden im Klima der
Euro-Mobilisierung nicht geduldet. In dieser stark ideologisierten
Situation ist eine fundierte Kritik des Euro dringend geboten.
Nadja Rakowitz setzt werttheoretisch an der Bestimmung des Geldes als
eines sozialen Verhältnisses an. »Es ist, als ob man die Gesellschaft
mit sich in der Jackentasche herumtragen könnte«, schrieb Karl Marx
bereits vor 150 Jahren über das Geld in der Funktion des
Zirkulationsmittels. Ausgehend von diesem Aperçu lauten Rakowitz'
aktuelle Fragen: »Welche Gesellschaft wird man mit dem Euro mit sich
herumtragen? Wie wird der Euro von der aktuellen ökonomischen
Wissenschaft erklärt? Was macht ihn überhaupt zur weltweit anerkannten
Währung?«
Das Geld als soziales Verhältnis zu begreifen, ist Voraussetzung eines
kritischen Begriffs aktueller Geldverhältnisse, also auch des Euro.
Die Autorin Nadja Rakowitz lebt in Frankfurt am Main. Ihr Buch
»Einfache Warenproduktion. Ideologie und Utopie« ist im letzten Jahr
bei ça ira, Freiburg, erschienen.