[rohrpost] Literatur im Netz: das Rutenberg-Projekt: Die Quotenmaschine

[Norman Ohler]

Liebe Rohrpostler.

Hatte heute nacht einen Traum (sic): wurde von 2 Journalisten zu meiner
Arbeit interviewt, und erst am Ende bekam ich raus, dass sie f=FCr knax
arbeiten, die Kinderzeitung der Sparkasse, und da wurde ich richtig
enthusiastisch und bestand darauf, dass sie deutlich machen, dass mein
"Buch" Die Quotenmaschine das erste Hypertext-Projekt in deutscher Sprache
war: dass Die Quotenmaschine durchaus als weitreichendes Experiment
angesehen werden k=F6nnte, Literatur ins Netz zu verfrachten, sowie
vernetztes Denken zum zentralen Thema der Handlung werden zu lassen -

Es ist also nicht stimmig, was Florian Cramer in seinem Posting "Literatur
im Netz" =FCber mein Buch schreibt, wenn er sagt: "Texte erscheinen im Netz,
um einen Verleger zu finden", z.B. Die Quotenmaschine von Norman Ohler. Das
Gegenteil war mein Ansinnen. Es geht in der Quotenmaschine st=E4ndig darum,
Hierarchien abzubauen: jene der linearen Erz=E4hlweise, jene der Distributio=
n
von Literatur etc. Ich habe meinen Hypertext nicht im Netz ver=F6ffentlicht,
um einen Verleger zu finden, sondern um mein Experiment weiterzuf=FChren -
den Tod des Autors zu beschleunigen, Leser zum Mitschreiben aufzufordern
etc.

Dass Die Quotenmaschine schliesslich von Hoffmann & Campe verlegt wurde
(ein Jahr nach Erscheinen im Netz) habe ich als Ironie der Geschichte zur
Kenntnis genommen und bef=FCrwortet. Das hat sogar gut zum experimentellen
Charakter meines Projekts gepasst: ein experimentelles Werk bei einem
Kommerzverlag.

Wer sich Die Quotenmaschine (die ich durchaus als Kombination aus Buch,
Salon und poetischer Maschine konzipiert habe) etwas genauer anschauen
m=F6chte:
http://www.icf.de/qm/online/inhalt.html

Gruss,


Norman Ohler.



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